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Millionen-Investition: Glasfaser-Netz in Kärnten wird ausgebaut

„Der Glasfaserausbau nimmt Fahrt auf. In vielen Gemeinden Kärntens rollen die Bagger an, um die Bauarbeiten aus der zweiten Breitbandmilliarde zu starten“, so Landesrat Schuschnig bei der Präsentation des Glasfaser-Bauprogramms.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
4 Minuten Lesezeit(820 Wörter)

„Mit dem bisher größten Ausbauprogramm mit einem Volumen von rund 85 Millionen Euro erweitern wir die Versorgung mit Breitband in den ländlichen Gemeinden massiv“, so Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig. Am Montag, dem 8. April, wurde das Glasfaser-Bauprogramm 2024 gemeinsam mit der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) und der Kelag präsentiert.

Erste Ausbauphase startet bald

„Noch im ersten Halbjahr 2024 startet die erste Ausbauphase im Rosental. Alleine von der BIK fließen insgesamt mehr als 48,5 Millionen in die Region, wodurch über 1.000 Kilometer Trassenlänge gebaut werden. Das entspricht mehr als der Strecke von Klagenfurt bis nach Berlin“, verdeutlicht Landesrat Schuschnig. Gleichzeitig werden noch heuer die Ausschreibungen der Ausbauprojekte Hochstuhl und Gurktal auf Schiene gebracht, um weitere gut 1.000 Kilometer an Trassenlänge zu projektieren und 18 Gemeinden vollflächig zu erschließen. Rund 66 Millionen Euro fließen künftig in diese beiden Regionen.

Vorbereitungen laufen

Die Vorbereitungen der kommenden Projekte laufen. „Mit dem Glasfaser-Ausbauplan sind wir in Kärnten dabei, ein Projekt mit bisher nie dagewesenem Volumen zu realisieren. Ein Vorhaben dieser Größenordnung setzt aber auch voraus, dass die Umsetzung gut geplant wird. Daher haben wir bereits vor dem angekündigten Baubeginn im Sommer die Errichtung aller 43 Verteilerkästen (POP’s/points of presence) kärntenweit in Umsetzung gebracht. Damit steht die Infrastruktur an den Knotenpunkten bereit“, erklärt BIK Geschäftsführer Peter Schark.

Investition in die Zukunft

Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei der flächendeckende Glasfaserausbau wichtig. „Als Investition in die Zukunft des Standorts aber auch, um die Konjunktur anzukurbeln, was gerade jetzt in der Bauwirtschaft dringend nötig ist“, so Schuschnig. Alleine für 2024 werden 150 Millionen Euro an Wertschöpfung durch das Bauprogramm ausgelöst. Schuschnig: „Mit der gesamten zweiten Breitbandmilliarde schaffen wir eine Wertschöpfung von rund 350 bis 400 Millionen Euro“. Mit vereinfachten Vergabeverfahren gehe man zudem bewusst auch auf kleiner Betriebe zu.

Kelag investiert Millionen von Euro

Zusätzlich zu den Mitteln der BIK investiert auch die Kelag in den Breitbandausbau. „Der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten ist ein Leuchtturmprojekt der Digitalisierung, das nur gemeinsam mit Partnern sowie mit Förderungen der öffentlichen Hand zu bewältigen ist“, so Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, der weiter ausführt: „Unser Unternehmen wird hier einen sehr großen Beitrag leisten. Die Kelag investiert in den nächsten Jahren rund 150 Millionen Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten. Allein im Jahr 2024 investieren wir 35 Millionen Euro in mehrere Projekte in Kärnten.“

Glasfaser für das Gailtal

In etwa 15 der 35 Millionen Euro fließen in das Projekt Gailtal/Lavamünd, welches gemeinsam mit der BIK umgesetzt wird. „Heuer bauen wir im Rahmen dieses Projektes 100 Kilometer Trasse. Im Mai können wir für die ersten Kunden in Nötsch und in Irschen die Glasfaseranschlüsse aktivieren“, so Petra Rodiga-Laßnig von Kelag-Connect.

Zahlreiche Gemeinden

Rund zehn Millionen Euro wird die Kelag in diesem Jahr in das Projekt BBA2030 investieren, das ebenfalls gemeinsam mit der BIK umgesetzt wird. Zu diesem Projekt gehören 40 Gemeinden in den Regionen Kärnten Süd Hochstuhl, Kärnten Süd Hochobir, Lieser-/Maltatal, Gurktal und Lavanttal. „In 18 dieser Gemeinden konnten wir die notwendige Take-Rate von 40 Prozent für den Ausbau bereits erreichen, in elf Gemeinden läuft aktuell die Vorvermarktung“, erklärt Rodiga-Laßnig. Weitere zehn Millionen Euro investiert die Kelag im Jahr 2024 in eigenwirtschaftliche Projekte in den Gemeinden Steinfeld im Drautal und Frantschach-St. Gertraud, Kleblach-Lind, Sachsenburg, Lurnfeld, Baldramsdorf sowie in Spittal an der Drau und Maria Saal, welche ohne Förderungen umgesetzt werden.

200 Millionen Euro

Bis 2027 werden alleine von der BIK Ausbauprojekte in der Höhe von rund 200 Millionen Euro umgesetzt. Dafür beschließt die Landesregierung morgen ein erstes Finanzierungspaket von 23 Millionen Euro. Die Kelag investiert in den nächsten Jahren rund 150 Millionen Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten. „Wir bauen das Glasfasernetz in weiteren 40 Gemeinden aus, womit wir über die BIK insgesamt 56 Gemeinden mit Glasfaser versorgen. Das bedeutet über 55.900 neue Glasfaser Anschlüsse und damit insgesamt 78.000 Nutzungseinheiten“, verdeutlicht Schuschnig und ergänzt: „Kärnten fordert eine rasche Auflage des bereits in Aussicht gestellten weiteren Breitband-Calls, denn wir haben noch viele Regionen, um Bundesmittel abzuholen.“

Team Kärnten begrüßt Großinvestition

Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer begrüßt die angekündigten wichtigen Großinvestitionen in den Glasfaserausbau in Kärnten, merkt aber gleichzeitig an, dass von Seiten der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) und des Landes bereits im Juni des Vorjahres versprochen worden sei, dass die Bagger großflächig anrollen: „Wir hoffen, dass den großspurigen Ankündigungen jetzt auch wirklich sichtbare Taten folgen und fordern beim Breitbandausbau mehr Tempo und Entschlossenheit ein.“ Kärnten habe noch immer zu viele weiße Flecken, was die wichtige Breitbandinfrastruktur betrifft, urteilt Köfer, der Breitband als Fundament für jede wirtschaftliche Entwicklung bewertet: „Breitband ist heute kein Standortfaktor mehr, sondern zählt zur absoluten Basisinfrastruktur. Wo kein schnelles Internet, da keine Unternehmen.“

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 10.04.2024 um 10:29 Uhr aktualisiert
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