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/ ©Pexels / patrice schoefolt
Ein Bild auf 5min.at zeigt einen heulenden Wolf.

Wolfs-Abschüsse in Kärnten: Jetzt reagiert auch das Bundeskanzleramt

Das neue Gesetz zum Schutz der Almen in Kärnten und den raschen Abschuss von Wölfen hat nach den Tierschützern und dem Umweltamt für Klimaschutz nun auch zu einer Reaktion aus dem Bundeskanzleramt geführt.

von Wrussnig / Plattner
2 Minuten Lesezeit(370 Wörter)

Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) bekommt nun auch von seiner eigenen Fraktion sein Fett ab“, jubeln die Tierschützer. In einem Schreiben vom 28. März, das 5 Minuten exklusiv vorliegt, wird zusammengefasst auf den strengen Schutz des Wolfes hingewiesen und aufgefordert, bevor es zu einem Abschuss kommt, nach Alternativen zu suchen. Es wird geraten, das Gesetz noch ein Mal zu überarbeiten.

So steht es in dem Schreiben

Konkret heißt es in dem über mehrere Seiten langen Schreiben: „Dazu ist anzumerken, dass – laut Experten – derzeit für den Alpenraum insgesamt und damit auch für Österreich nicht von einem günstigen Erhaltungszustand der Art Wolf auszugehen ist. Selbst wenn man das „natürliche Verbreitungsgebiet“ im Sinne des § 7 Abs. 1 weiter ziehen würde als das Kärntner Landesgebiet, ergäbe sich (noch) kein günstiger Erhaltungszustand. Das Regelungskonzept des § 7 hätte daher zur Konsequenz, dass die Landesregierung bereits unmittelbar nach Inkrafttreten des Gesetzes mit Verordnung gemäß § 7 Abs. 2 festzustellen hätte, dass mangels eines günstigen Erhaltungszustandes letale Entnahmen von Wölfen generell nicht mehr zulässig sind. Damit würden die Regelungen der §§ 5 und 6 ins Leere laufen und wären die im Gesetz angeführten Regelungsziele (Schutz der Nutztiere auf Almen und Weiden vor Wölfen) nicht erreichbar. Dementsprechend sollte § 7 konzeptuell insgesamt überarbeitet werden. „

Bis jetzt zehn Wölfe getötet

Zur Erinnerung: „Zur Freude von Trophäenjägern und Landwirten die von Herdenschutz nichts halten, durften in Kärnten bis jetzt bereits zehn Wölfe getötet werden“, bringt es ein Mitarbeiter von Tierschützer Martin Balluch auf den Punkt. In Kärnten sind derzeit von Gruber noch immer mehrere Wölfe zum Abschuss freigegeben. Dieser Tage sind die Weibchen bereits hochträchtig, auch die dürfen natürlich abgeschossen werden. Es ist auch die Zeit, in der die Jungwölfe das Rudel verlassen und sich neue Partner suchen. Daher tauchen sie nun vermehrt auch in der Nähe von verbauten Gebieten auf, was in Kärnten sofort zu einer Abschussverordnung führt. „Es sind dann Risikowölfe die angeblich die Leute gefährden. Wir sind an der Sache dran, Gruber wird das bald abstellen müssen“, hofft man auch beim WWF.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 12.04.2024 um 14:11 Uhr aktualisiert
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