Schütte-Lihotzky-Platz: Erste Architektin Österreichs wird geehrt
Um weibliche Architekturgeschichte sichtbar zu machen, wurde auf Antrag der Grünen der Platz vor dem Schütte-Lihotzky-Haus in Klagenfurt ebenfalls nach der Architektin benannt. Der Entwurf für das Haus stammt von ihr.
Auf Antrag der Grünen Klagenfurt wird der Vorplatz beim sogenannten „Schütte-Lihotzky-Haus“ am Südbahngürtel nach Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) benannt. Die zweisprachige Benennung des Platzes wurde in der Gemeinderatssitzung vom 25. April beschlossen. „Margarete Schütte-Lihotzky war 1922 die erste Frau Österreichs, die den Beruf als Architektin aktiv ausübte. Die prekären Wohnmöglichkeiten von Arbeitern veranlassten sie dazu, sich dem sozialen Wohnbau zu widmen. Mit der ,Frankfurter Küche‘ – dem Prototyp der modernen Einbauküche – machte sie das Alltagsleben um einiges komfortabler. Aber sie hat nicht nur Architekturgeschichte geschrieben, sie war auch mutige Widerstandskämpferin im NS-Regime“, erklärt Sonja Koschier, Gemeinderätin der Grünen Klagenfurt, ihren Antrag. „So wirkt sie bis heute als Vorbild für sozial gebautes, praktisches Engagement, Durchsetzungskraft und Zuversicht. Ich freue mich, dass die Stadt Klagenfurt ein Zeichen setzt und einen Platz nach dieser frauengeschichtlichen Vorreiterin benennt“, so Koschier weiter.
Denkmal an besonderer Stelle
Am Klagenfurter Südbahngürtel 24 wurde im Juni 1949 der Grundstein für das Verlags- und Druckgebäude „Volkswille“ gelegt, allgemein bekannt als „Volkshaus“, das 1994 unter Denkmalschutz gestellt wurde, und bis heute eine wichtige Klagenfurter Kulturstätte ist. Die Entwürfe dafür stammen von der Margarete Schütte-Lihotzky. „Ein besonders passender Ort also, um Margarete Schütte-Lihotzky ein Denkmal zu setzen“, so Koschier.