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/ ©Cottonbro Studion/Pexels
Symbolfoto
Das Bild auf 5min.at zeigt einen hustenden Mann.
Keuchhusten kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Keuchhusten auf dem Vormarsch: Zwei Babys auf Intensivstation in Linz

In Linz werden erstmals zwei Babys wegen Keuchhusten auf der Intensivstation des Universitätsklinikums behandelt. Österreich belegt bei den europäischen Infektionszahlen den traurigen Spitzenplatz.

von Gerrit Tscheru
2 Minuten Lesezeit(361 Wörter)

Keuchhusten (Pertussis) ist in Oberösterreich auf dem Vormarsch: Erstmals werden zwei Babys im Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) deswegen auf der Kinderintensivstation betreut. Ein zwei Monate altes Kind wurde mit der Beatmungsmaschine und Blutaustausch behandelt, schilderte Infektiologin und Kinderärztin Ariane Biebl der APA. Ein ebenso altes Baby – mit einer Vorerkrankung – brauchte eine neurochirurgische Operation.

Alarmierende Zustände

Ein Kind wird auf der Normalstation behandelt, braucht Atemunterstützung. „Wir haben im Winter sicher acht bis zehn Kinder parallel betreut“, berichtet die Oberärztin vom KUK. Diese gehäuft schweren Verläufe und Behandlungen auf der Intensivstation kämen erstmals in diesem Ausmaß vor und „das ist alarmierend“, sagt Biebl. Keuchhusten gefährdet vor allem Säuglinge bis zu einem Alter von sechs Monaten, noch bevor sie selbst mit einer Impfung geschützt sind. Bei den Kleinen kommt es zu Atempausen und -aussetzern. Deswegen werden sie im Krankenhaus kontinuierlich beobachtet, auch ältere Kinder noch.

Schwangere sollen Impfung auffrischen

Biebl rät schwangeren Müttern zu einer Auffrischungsimpfung, um ihrem Baby einen Nestschutz für die ersten acht Lebenswochen mitzugeben. Alle, die mit Neugeborenen zu tun haben, sollten ihren Impfstatus überprüfen. Die meisten Ansteckungen passieren in der Familie. Erwachsene husten länger, aber erkranken meist nicht schwer, gefährlich wird es nur bei einer chronischen Grunderkrankung, Immunschwäche oder bei älteren Personen.

Österreich geringste Durchimpfungsrate Europas

„Österreich ist in Europa Spitzenreiter bei den Infektionszahlen, weil wir die geringste Durchimpfungsrate haben“, sagt Biebl. Waren es 2019 noch 400 Fälle, gab es im Vorjahr 1.600 Keuchhusten-Erkrankungen in Oberösterreich und heuer liege man noch einmal deutlich darüber, so die Medizinerin. Spätestens in der ersten Klasse Volksschule sollte die Impfung aufgefrischt werden, weil der Schutz nicht so lange hält. Zur Zeit passiert das in der zweiten oder dritten Schulstufe. Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und Wiener Ärztekammer, forderte kostenlose Impfungen auch für Erwachsene. „Wir müssen unsere Kleinsten bestmöglich schützen. Säuglinge dürfen nicht an Keuchhusten sterben. Die alle zehn Jahre notwendige Auffrischung der Vierfach-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten muss daher kostenlos angeboten werden“. (APA, 12.6.2024)

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