
Später in Pension: Diese Personen müssen ein halbes Jahr länger arbeiten
Seit Jänner 2024 wird das Pensionsalter bei Frauen angehoben. Während es davor noch bei 60 Jahren lag, soll es 2033 bei 65 Jahren liegen. Ab Juli müssen einige Frauen dementsprechend wieder ein halbes Jahr länger arbeiten.
Bis vor wenigen Monaten konnten Frauen noch mit 60 Jahren in Pension gehen. Seit Jänner 2024 wird dieses aber langsam angehoben – ehe es 2033 dann bei 65 Jahren liegen wird. Je nach Geburtsjahr erhöht sich das Pensionsalter immer um ein halbes Jahr. Ab Juli sind jene Frauen dran, die Zwischen 1. Juli 1964 und 31. Dezember 1964 geboren sind. Laut alter Regelung dürften sie im nächsten halben Jahr in Pension gehen, für sie heißt es aber, noch bis 61 zu arbeiten. Derzeit gehen Frauen mit 60,5 Jahren in Pension.
„Wie soll sich da ein Arbeiten bis 65 ausgehen?“
„Viele Frauen haben schon Schwierigkeiten, bis zum 60. Lebensjahr zu arbeiten, weil die körperliche Belastung beispielsweise in der Pflege oder in der Reinigung so hoch ist“, betont Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB. „Wie soll sich da ein Arbeiten bis 65 ausgehen?“
Jede dritte Frau wechselt nicht direkt in die Alterspension
Zudem würden auch Zahlen aus der Sonderauswertung des Sozialministeriums alarmieren. Durchschnittlich würde nämlich jede dritte Frau nicht direkt von der Erwerbstätigkeit in die Alterspension wechseln. „In der Gruppe der Arbeiterinnen ist es nur jede Zweite, die direkt aus dem Job in die Pension wechselt“, merkt der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) an.
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„Ein Obstkorb ist nicht genug“
Schumann fordert nun jedenfalls eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen, die durch betriebliche Gesundheitsangebote, altersadäquate Arbeitszeitmodelle, veränderte Arbeitsorganisation und den Abbau von negativen Stereotypen gegenüber älteren Beschäftigten erreicht werden kann. „Ein Obstkorb ist jedenfalls nicht genug“, so Schumann, die auf die Notwendigkeit besserer Weiterbildungsmöglichkeiten für ältere Arbeitsnehmerinnen verweist.
„Darauf sollte die Politik beim Thema Pension ein Auge haben“
Doch auch die Politik sei gefordert. „All das, was Schwarz-Grün jetzt nicht auf den Weg gebracht hat, gibt man der nächsten Regierung mit. Das heißt aber auch, dass die nächste Regierung jedenfalls ein Auge auf die Themen Frauenpensionsalter und Arbeitsbedingungen werfen muss – dazu gibt es keine Alternative“, schließt Schumann. Übrigens: Auch 2025 steigen die Pensionen wieder an, erste Analysen zeigen, wie viel mehr bei Pensionisten ab Jänner 2025 aufs Konto kommen könnte – mehr dazu hier.
Häufig gestellte Fragen:
Frauen dürfen aktuell theoretisch mit 60,5 Jahren in Pension gehen. Für die meisten Frauen, die aktuell noch arbeiten, wird aber wohl gelten, dass sie erst mit 65 Jahren in Pension gehen dürfen. Mit Jänner hat nämlich ein Prozess gestartet, der sich noch bis 2033 hinziehen wird.
Einfach gesagt: Vor dem 1. Dezember 1963 geborene Frauen können mit 60 Jahren in Alterspension gehen, Angestellte, die nach dem 1. Juni 1968 geboren sind, erst mit 65 Jahren. Was die Jahre dazwischen betrifft: Hier erfolgt laut Regierung eine Staffelung in Halbjahresschritten.
Ab Juli 2024 werden wieder einige Frauen erst etwas später in Pension gehen dürfen. Betroffen sind dabei jene Österreicherinnen, die zwischen dem 1. Juli 1964 und dem 31. Dezember 1964 geboren worden sind. Während das Pensionsantrittsalter für Frauen aktuell noch bei 60,5 Jahren liegt, dürfen diese Frauen erst mit 61 Jahren in Pension gehen.
Mit Jänner 2025 werden die Pensionen in Österreich wieder ansteigen. Während sie 2024 um fast zehn Prozent gestiegen sind, wird es 2025 etwas weniger werden. Zu rechnen ist jedoch dennoch mit einer Erhöhung von fast fünf Prozent.