
Rettungseinsätze: So verhältst du dich richtig
In Rettungseinsätzen zählt jede Sekunde. Sanitäter riskieren viel, um Leben zu retten. Alle Verkehrsteilnehmer können dabei helfen, indem sie besonnen reagieren und die Einsatzfahrzeuge nicht behindern.
Bei Rettungseinsätzen geht es oft um Leben und Tod. Jede Sekunde zählt da. Die Sanitäter fahren mit hohen Geschwindigkeiten zu den Einsätzen, was auch nicht ganz ungefährlich ist. „Bei unseren Einsätzen geht es oft um jede Sekunde. Erst, wenn wir vor Ort sind, wissen wir, wie ernst die Lage des Patienten ist. Es ist also auch für uns nicht lustig durch die Gegen zu rasen. Jeder Kilometer, den wir fahren, ist auch eine Gefahr für das Team „, erzählen zwei Sanitäter des Roten Kreuzes im Gespräch mit 5 Minuten.
Was ist, wenn es ein Familienmitglied wäre?
„Beim Fahren zu den Einsätzen halte ich mir immer vor Augen, wie wichtig es ist, Hilfe zu leisten, also schnell zum Einsatzort zu kommen. Aber auch, wie wichtig es für mich ist, nach jedem Dienst, ja sogar nach jeder Autofahrt, heil zu meiner Familie nach Hause zu kommen. Die Autofahrer könnten sich auch vorstellen, bei dem Einsatz geht es um ein Familienmitglied, sie würden da auch wollen, dass wir Rettungskräfte schnell und sicher ankommen“, so die Sanitäterin. Zum Stichwort, Fahrten zu den Einsätzen – Da kommen nun alle Verkehrsteilnehmer ins Spiel, sei es Fußgänger, Radfahrer oder Pkw-Lenker. Mit dem richtigen Verhalten können sie den Einsatzkräften die Arbeit sehr erleichtern und brenzlige Situationen verhindern. Das Österreichische Rote Kreuz informiert darüber in einem Facebook-Posting. Die Punkte findet ihr unten nochmal aufgelistet.
Viele Ablenkungsfaktoren
Wieder zurück zu dem Gespräch mit den Rettungssanitätern. Wie beurteilen sie das Verhalten der Verkehrsteilnehmer? „Leider sind viele Autofahrer sehr egoistisch im Verkehr. Jeder will schnell an sein Ziel kommen, zeigt keine Geduld und von der Vorsicht schon gar nicht die Rede. Auch das Handy ist ein Ablenkungsfaktor. Vielen scheint es nicht bewusst zu sein, wie gefährlich das in Wirklichkeit ist. Alle müssten sich mehr auf das Lenken ihres Fahrzeuges und auf ihr Umfeld konzentrieren. Musik ist auch so ein Thema – viele hören dadurch unser Folgetonhorn nicht.“ Übrigens soll es laut den beiden Einsatzkräften tatsächlich einige Autofahrer geben, die sich über das Folgetonhorn beschweren. „Das Folgetonhorn ist im Innenstadtbereich gesetzlich vorgesehen, damit eben alle Verkehrsteilnehmer auf uns aufmerksam werden.“
Zahlreiche brenzlige Situationen
Über brenzlige Situationen bei den Einsatz-Fahrten können die beiden ein Buch schreiben. „Ich bin immer wieder froh, dass ich genügend Abstand halte und schnell reagiere. Manche fahren links ran [statt wie vorgesehen rechts], der nächste steht dann richtig auf der rechten Spur und wir müssen uns durch die Autos durchschlängeln.“ Am schlimmsten sei es im Innenstadtbereich. Die Rettungsgasse hingegen funktioniere sehr gut. Bei Einsätzen mit Blaulicht gibt es für die Kräfte keine Geschwindigkeitsbegrenzung und da kommen dann schon mal einige km/h auf dem Tacho zusammen. Das Zusammenspiel aller Verkehrsteilnehmer und die Erfahrung und die Vorsicht der Einsatzkräfte sind dabei das A und O, um Schlimmes zu verhindern. An diesem Punkt möchten wir allen Einsatzkräften auch Danke sagen!
So verhältst du dich richtig
Häufig gestellte Fragen
Platz machen und Vorrang gewähren: Einsatzfahrzeugen unbedingt Platz machen und Vorrang gewähren! Hörst du das Folgetonhorn oder siehst ein Rettungsauto mit Blaulicht, gilt es, den Weg freizumachen. Das gilt für alle, also auch für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Verfalle aber nicht in Panik! Wenn du an einer Kreuzung mit roter Ampel stehst, darfst du in die Kreuzung auch einfahren, um Platz für Einsatzkräfte zu machen.
Bremse nicht abrupt ab! Werde langsamer und fahr möglichst weit rechts. Halte Ausschau nach Bushaltestellen, Parkplätzen oder ähnlichen Straßenabschnitten, um gut ausweichen zu können.
Bleib nicht in einer Kurve oder an einer Straßenkuppe stehen. Die Einsatzlenker:innen sehen den möglichen Gegenverkehr nicht und können nicht sicher überholen. Bleib auch auf keinen Fall im Tunnel stehen! Fahr in normalem Tempo weiter und weiche nach dem Tunnel aus.
Bleib vor dem Zebrastreifen stehen: Auch wenn du zu Fuß unterwegs bist, hat das Einsatzfahrzeug Vorrang. Warte mit dem Überqueren der Straße, auch wenn du bei einem Zebrastreifen stehst.
Es ist verboten, unmittelbar den Einsatzfahrzeugen nachzufahren, die mit Blaulicht und Folgetonhorn unterwegs sind.
Sobald der Verkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen stockt oder zum Stillstand kommt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Die Rettungsgasse wird zwischen der linken Fahrbahn du der sich rechts daneben befindlichen Spur gebildet. Bitte im Fließverkehr keine Rettungsgasse bilden. Hier empfiehlt es sich, unter Verwendung des Blinkers rechts auf die Normalspur zu fahren das Einsatzfahrzeug auf der Überholspur vorbeifahren zu lassen.
Quelle: Rotes Kreuz.