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Für mehr Sicherheit in den Gemeinden: Neue Tempo-30-Regelung

Ab heute, dem 1. Juli 2024, tritt die 35. StVO-Novelle in Kraft. Damit wird es Gemeinden und Städten erleichtert, Tempo 30 umzusetzen.

von Julia Mannsfeld
2 Minuten Lesezeit(477 Wörter)

Die Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt die StVO-Novelle als wichtigen Schritt für mehr Verkehrssicherheit für die Bevölkerung in den Gemeinden und Städten. In Kärnten passierten zuletzt sechs von zehn Verkehrsunfällen im Ortsgebiet. Vor allem für Kinder und ältere Menschen erhöhen Tempo 30 und Verkehrsberuhigung im Ort die Verkehrssicherheit.

Sicherheit der Kinder

Gemeinden und Städten können ab 1. Juli einfacher Tempo 30 umsetzen, insbesondere dort, wo besonderes Schutzbedürfnis besteht. „In der Vergangenheit scheiterten Gemeinden immer wieder, wenn sie beispielsweise bei einer Schule entlang einer Durchzugsstraße Tempo 30 umsetzen wollten. Es ist für die Sicherheit der Kinder im Speziellen und der Verkehrssicherheit der Bevölkerung im Ort insgesamt erfreulich, dass dies den Gemeinden und Städten nun erleichtert wird“, begrüßt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Zahl der schwären Unfälle sinkt

20 Kilometer pro Stunde klingen nach wenig, machen aber in der Verkehrssicherheit einen großen Unterschied. Während bei Tempo 30 ein Auto auf trockener Fahrbahn und normaler Reaktionszeit nach elf Metern steht, hat ein Auto mit Tempo 50 nach elf Metern noch eine Geschwindigkeit von über 40 km/h, macht der VCÖ aufmerksam. Wird ein Fußgänger mit dieser Geschwindigkeit angefahren, sind schwerste Verletzungen die Folge. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, der die Summe von Reaktionsweg und Bremsweg ist. Damit sinkt die Zahl und die Schwere der Unfälle. Das belegen auch die Erfahrungen der Städte, wo großflächig Tempo 30 eingeführt wurde.

Halbierung der Verkehrsmenge

Straßen, wo 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf, sind für die Anrainer lauter. Ab einer Geschwindigkeit von 30 bis 35 km/h übertönen die Rollgeräusche die Motorgeräusche. Tempo 30 statt 50 wirkt für das menschliche Ohr wie eine Halbierung der Verkehrsmenge. „Straßen im Ortsgebiet sind nicht nur ein Verkehrsweg für den Kfz-Verkehr, entlang der Straßen wohnen auch viele Menschen. Auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner ist entsprechend Rücksicht zu nehmen“, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

280 Gemeinden und Städte

Der VCÖ hat im Vorjahr eine Initiative für eine leichtere Umsetzung von Tempo 30 gestartet, die vom österreichischen Städtebund und österreichweit parteiübergreifend von mehr als 280 Gemeinden und Städten, darunter beispielsweise Arnoldstein, Maria Saal, Pörtschach, Velden und Villach unterstützt wurde.

„Sicherheit für Groß und Klein“

Auf die Frage, warum Tempo 30 wichtig ist, sagte beispielsweise die Bürgermeisterin von St. Andrä, Maria Knauder: „Im Stadtkern von St. Andrä befinden sich zwei Volksschulen und zwei Pflegeheime. Es ist uns ein großes Anliegen, durch Tempo 30 wesentlich zur Sicherheit von Groß und Klein beizutragen.“  Silvia Häusl-Benz, Bürgermeisterin von Pörtschach am Wörthersee, sagte: „Es geht darum, dass wir uns eine bessere Lebensqualität und Sicherheit in den Ort holen und eine verringerte Fahrgeschwindigkeit ist dabei ein wesentlicher Hebel!“

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