Lieber im Paradies: Veldener serviert jetzt Wiener Schnitzel in Indien
Den Veldener Mario Tassotti zog es in die weite Welt hinaus. Seit heuer führt er das „Fiesta Beach Resort“ im indischen Goa und lebt lieber in seinem Paradies als in Kärnten.
Bei seinem alljährlichen Heimatbesuch kochte Mario Tassotti jetzt jedoch in Villach auf.
Warum lieber Indien als Kärnten?
Mario Tassotti: „Es ist der Reiz einer völlig anderen Welt und Lebenskultur. In Indien gibt es keine allzu großen Hürden. Du entschließt dich, als Unternehmer etwas zu machen und machst es einfach. Man legt dir dann keine großen Handschellen an und keine bürokratischen Hürden in den Weg. Alles ist viel unkomplizierter als bei uns. Will ich frischen Fisch fahre ich zum Markt und kaufe fangfrischen Wolfsbarsch um acht Euro oder perfekte Gambas um zwölf Euro das Kilo. Da macht das Arbeiten einfach mehr Spaß.“
Beschreibe den Tag im „Fiesta Beach Resort“?
Tassotti: „Yellow Mehra, die Hotelbesitzerin, mit übrigens einer deutschen Mutter, wollte mehr Zeit für die Realisierung ihrer vielen anderen Projekte haben und bat mich ihre Hotels zu führen. Es sind zwei. Das ‚Fiesta Goa Beach‘ am pulsierenden Baga Beach ist ein kleines Boutique-Hotel mit nur 22 Zimmern und dennoch 45 Mitarbeitern. Die Mitarbeiter sind fleißig, dennoch muss man sie schulen und ihnen den letzten Feinschliff beibringen. An manchen Tagen stehe ich auch in die Küche, grille ein Barbecue am Pool oder koche Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn für die europäischen Gäste.“
Wiener Schnitzel in Indien? Dort sind doch Kühe heilig?
Tassotti: „In den meisten indischen Bundesstaaten wird die Kuh verehrt und hat, wenn sie eine Straße quert, sogar Vorrang. Ich glaube, die Kühe wissen das dort mittlerweile und nützen ihre Vorrechte weidlich aus. So graziös und gelassen bewegen sie sich auf den Straßen. Aber in Goa und zwei anderen Bundesstaaten ist der Genuss von Rindfleisch erlaubt. Für unser Wiener Schnitzel nehmen wir kein Kalb-, sondern Rindfleisch. Wir legen es ein paar Tage in Milch, um es zarter zu machen. Nicht nur unsere europäischen, sondern auch die indischen Gäste lieben es. Bei uns im Hotel dürfen sie es genießen, bei sich zu Hause würden sie dafür jedoch verhaftet werden. Urlaub in Indien ist oft anders. Jetzt ist Regenzeit, manchmal schüttet es wie aus Kübeln. Die Inder genießen dann die Zeit in ihrem Hotelzimmer bei uns, schauen stundenlang Filme und erholen sich.“
Und das zweite Hotel?
Tassotti: „Das zweite ist ein charmantes kleines Refugium am Valsao-Beach mit derzeit nur zwei Zimmern. Aber wir bauen noch ein paar dazu. Im Gegensatz zum Resort liegt es einsam und romantisch abgeschieden am Strand. Ideal für einen ruhigen Robinson-Urlaub und dennoch ist man in zehn Minuten am Flughafen oder in einer halben Stunde in Panaji, der Hauptstadt von Goa. Übrigens haben wir für Kärntner Freunde jederzeit ein Freundschafts-Paket im Angebot, mit Barbecue-Abenden.“