Sommerplage: „Wörthersee-Grippe“ in Kärnten auf dem Vormarsch
Aktuell kämpfen viele Kärntner mit Symptomen wie Fieber, Erbrechen und Durchfall: Die „Wörthersee-Grippe“ grassiert wieder in Österreichs südlichstem Bundesland. Betroffen sind vor allem Kinder und ältere Menschen.
Während so manche Kärntner sich am Wörthersee sonnen und das kühle Nass genießen, liegen andere mit der sogenannten „Wörthersee-Grippe“ flach. Trotz des einschlägigen Namens ist der Wörthersee jedoch unschuldig – die Erkrankung wird durch Viren hervorgerufen. Wir haben bei Nathalie Trost von der KABEG nachgefragt, was es mit dem Sommerinfekt auf sich hat.
Von Fieber bis hin zu Durchfall und Erbrechen
Die Symptome der Wörthersee-Grippe sind vielfältig: „Fieber, Husten, Hals-, Kopf und Gliederschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen“ können es laut der KABEG-Pressesprecherin sein. Ob man jedoch tatsächlich an der Wörthersee-Grippe oder an einem anderen Infekt wie zum Beispiel Corona leidet, ist laut der Expertin nicht so einfach zu beurteilen: „Durch die ähnlichen Symptome einer Infektion mit Coronaviren ist eine Unterscheidung letztendlich nur durch einen Test möglich“, erklärt Trost.
Wie kannst du dich vor einer Ansteckung schützen?
Die Auslöser der Wörthersee-Grippe sind laut Trost üblicherweise Enteroviren und die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Tröpfcheninfektion. Trost: „Die Übertragung der Viren erfolgt beim Sprechen, Husten oder Niesen. Sie kann aber auch über eine Schmierinfektion erfolgen.“ Aus diesem Grund sei eine gute Hygiene besonders wichtig, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Trost empfiehlt in diesem Zusammenhang „Händehygiene, Abstand halten und das Vermeiden von großen Menschenansammlungen“.
Hast du schon einmal die „Wörthersee-Grippe“ gehabt?
Kinder und ältere Menschen besonders betroffen
Besonders betroffen von der Wörthersee-Grippe sind laut der Expertin Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen. Generell würden saisonal bedingte Infekte wie die Wörthersee-Grippe jeden Sommer auftreten, aktuell verzeichnen die Kärntner Krankenhäuser jedoch kein gehäuftes Auftreten von Fällen. Laut Bericht der Kleinen Zeitung sieht es in den Hausarztpraxen jedoch anders aus: Hier soll es aufgrund der steigenden Anzahl der Wörthersee-Grippe-Fälle momentan zu vollen Wartezimmern kommen.
Behandlung der Wörthersee-Grippe
Wie Trost gegenüber 5 Minuten erklärt, kann die Wörthersee-Grippe in den meisten Fällen gut zu Hause behandelt werden. „Wichtig sind körperliche Schonung, viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, und das Vermeiden von Hitze und direkter Sonneneinstrahlung“, informiert die Expertin. Im Normalfall klingen die Symptome nach vier bis sechs Tagen wieder ab.
Wann zum Arzt?
Doch wann sollte man unbedingt medizinischen Rat einholen? „Sollte es in seltenen Fällen dazu kommen, dass das Bewusstsein eingetrübt ist, es zu großem Flüssigkeitsverlust kommt oder die Flüssigkeitsaufnahme aufgrund von Übelkeit nicht gelingt sowie wenn zusätzliche Symptome auftreten, sollte man den Hausarzt oder in schwerwiegenden Fällen auch das Krankenhaus aufsuchen“, erklärt Trost abschließend.
Woher hat die Wörthersee-Grippe ihren Namen?
Seit Jahrzehnten geht in Kärnten im Hochsommer die sogenannte „Wörthersee-Grippe“ um. Diese hat jedoch nichts mit dem Seewasser zu tun, vielmehr bezieht sich der Name laut Kleine Zeitung auf einen Mythos, der sich hartnäckig hält: In den 60er Jahren traten im Sommer in Kärnten vermehrt grippeartige Krankheitswellen auf, die von den Menschen damals auf das Wasser im Wörthersee und das Schlucken desselben beim Schwimmen zurückgeführt wurden. Mittlerweile weiß man jedoch: Die „Wörthersee-Grippe“ wird nicht durch das Seewasser ausgelöst, sondern durch Viren, die sich via Tröpfcheninfektion verbreiten.