Politiker verkaufte heimlich Geräte von Spital: Prozess startet heute
Ein ehemaliger ÖVP-Politiker steht im Verdacht, medizinische Geräte des Salzkammergutklinikums Vöcklabruck heimlich verkauft zu haben. Der finanzielle Schaden könnte bis zu einer halben Million Euro betragen.
Medizinische Geräte im Wert von 500.000 Euro verkauft
Ein ehemaliger ÖVP-Kommunalpolitiker und Ex-Chef der medizintechnischen Abteilung des Salzkammergutklinikums Vöcklabruck steht ab Mittwoch vor dem Landesgericht Wels. Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit einem Komplizen über acht Jahre hinweg medizinische Geräte, darunter Festplatten für Röntgengeräte, heimlich verkauft zu haben. Der Schaden wird auf bis zu 500.000 Euro geschätzt – weit mehr als die ursprünglich vermuteten 180.000 Euro.
Ehemaliger Stadtrat und IT-Händler im Fokus
Der Hauptangeklagte war nicht nur Stadtrat in Vöcklabruck und Mitglied der ÖVP, sondern auch Leiter der medizintechnischen Abteilung im Klinikum und nebenbei als IT-Händler tätig. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter soll er das Klinikum um zahlreiche medizinische Geräte gebracht und diese privat verkauft haben. Beide Männer wurden bereits entlassen und haben dagegen beim Arbeitsgericht geklagt. Der Strafprozess gegen die beiden wird jedoch vor den arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen verhandelt.
Drogenkonsum und drohende Haftstrafen
Zusätzlich zum Verkauf der Geräte wurde bekannt, dass der Hauptangeklagte Kokain konsumiert hat, was laut der Sprecherin der oberösterreichischen Gesundheitsholding einen weiteren Kündigungsgrund darstellt. Sollte der Ex-Politiker für schuldig befunden werden, drohen ihm und seinem Komplizen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren, berichtet der ORF.