Jeder fünfte Schulwegunfall in Kärnten passierte auf einem Schutzweg
Jeder fünfte Schulwegunfall in Kärnten passierte im Vorjahr auf einem Schutzweg, wie eine aktuelle Analyse der Mobilitätsorganisation VCÖ zeigt. Gefordert wird nun eine Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen.
Am Montag beginnt in Kärnten wieder die Schule. „Jetzt sind wieder mehr Kinder unterwegs und das nicht nur in der Früh. Umso wichtiger ist es, dass die Kfz-Lenkenden besonders aufmerksam mobil sind. Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Wenn ersichtlich ist, dass ein Kind oder mehrere Kinder die Straße queren möchten, dann ist ihnen das zu ermöglichen. Deshalb langsamer und bremsbereit fahren“, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky an die Straßenverkehrsordnung (StVO). Laut dieser dürfe sich ein Fahrzeug „einem Schutzweg nur mit einer solchen Geschwindigkeit nähern, dass es vor dem Schutzweg anhalten kann“. Denn im Vorjahr passierten in Kärnten sieben der insgesamt 35 Schulwegunfälle auf Schutzwegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen gefordert
Wichtig seien auch verstärkte Maßnahmen im Umfeld von Schutzwegen, um die Sicht auf Kinder, welche die Straße überqueren möchten, zu verbessern. „Viele Autos sind höher als früher, dazu kommt noch die wachsende Anzahl von Kleintransportern durch den boomenden Online-Handel. Parken sie fünf Meter vor dem Schutzweg kann anderen Kfz-Lenkenden die Sicht auf Kinder, die beim Schutzweg stehen, verstellt werden. Deshalb ist es wichtig, das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen endlich von fünf auf zehn Metern zu erweitern“, betont Jaschinsky. Zudem seien Übergänge auch von anderen Sichthindernissen, wie Mistkübeln oder Werbetafeln, zu befreien.
Online-Karte zeigt Problemstellen am Schulweg
Der VCÖ hat zudem eine Initiative gestartet, um gemeinsam mit der Bevölkerung die Schulwege verkehrssicherer zu machen. Beim VCÖ-Schulwegcheck können Problemstellen und Gefahrenpunkte gemeldet und in eine Online-Karte auf www.vcoe.at eingetragen werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese dann an die zuständige Gemeinde oder Stadt weiter. Aktuell sind bereits mehr als 1.300 Problemstellen österreichweit eingetragen.