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Symbolfoto
Ein Bild auf 5min.at zeigt die verschneite Autobahn.
Der Schnee könnte auf den Straßen für Probleme sorgen.

Schnee in Österreich: Brauche ich jetzt schon Winterreifen?

Ein erster Wintereinbruch, enorme Regenmassen und Unwetter suchen Österreich dieser Tage heim. Vor allem auf den Straßen ist höchste Vorsicht geboten, warnt der ÖAMTC.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
3 Minuten Lesezeit(501 Wörter)

Ab heute gilt seitens der Unwetterzentrale in vielen Teilen Österreichs eine „rote“ UnwetterwarnungDiese gilt beispielsweise auch in Kärnten und der Steiermark. Die Einsatzkräfte bereiten sich derzeit auf vermehre Einsätze vor, da auch Vermurungen, Hochwasser und Überflutungen drohen. Mancherorts herrschen bereits winterliche Fahrbahnverhältnisse – der Wintereinbruch sorgte bereits für einen ersten Unfall und für Straßensperren.

Erste Straßensperren in Österreich

Gesperrt waren vorerst der Sölkpass (L704) in der Steiermark und die Großglockner Hochalpenstraße zwischen der Kassastelle Ferleiten und Heiligenblut am Großglockner, berichtete der ÖAMTC online. In Kärnten wurde wegen starken Schneefalls die Malta-Hochalm-Straße gesperrt. Für die Timmelsjoch Hochalpenstraße in Tirol sind seit Donnerstagvormittag Winterreifen- oder Schneeketten erforderlich.

Alarmbereitschaft auf Autobahnen

Die ASFINAG ist speziell in den Bereichen Tauernregion, Brennerautobahn und Arlberg-Schnellstraße „für alle Fälle vorbereitet“. Die dortigen Winterdienst-Mannschaften sind in Bereitschaft, ausreichend Streusalz sowie Räumfahrzeuge entsprechend vorbereitet. Die Autobahngesellschaft appellierte, „bei Schneefall keinesfalls mit Sommerreifen zu fahren, Autofahrten, wenn möglich, zu verschieben beziehungsweise das Fahrverhalten an die jeweiligen Verhältnisse anzupassen: unbedingt ausreichend Sicherheitsabstand halten sowie auf das Tempo achten“.

Winterreifenpflicht in Österreich

So bald wird sich die Lage nicht entspannen, auch in den kommenden Tagen muss in manchen Teilen Österreichs vermehrt mit Schneefall und winterlichen Fahrbahnverhältnissen gerechnet werden. Besondere Vorsicht ist gefragt, immerhin fährt der Großteil noch mit Sommerreifen. Die situative Winterreifenpflicht beginnt bekanntlich erst am 1. November. Der ÖAMTC-Verkehrsjurist Matthias Wolf stellt klar: „Auch, wenn die situative Winterreifenpflicht erst am 1. November beginnt, kann es durchaus notwendig sein, bereits jetzt auf Winterreifen umzusteigen.“

Gefährliche Situationen vermeiden

Wolf führt weiter aus: “Es ist nicht strafbar, außerhalb der Winterreifenpflicht, auch bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, mit Sommerreifen zu fahren. Allerdings kann die Polizei Zwangsmittel anwenden und jene, die eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen, an der Weiterfahrt hindern.” Ist man mit Sommerreifen unterwegs und plötzlich mit winterlichen Fahrbahnverhältnissen konfrontiert, gibt es laut Wolf auch die Möglichkeit „Schneeketten an der Antriebsachse zu montieren“. Aber Vorsicht: „Sobald die schneebedeckte Fahrbahn endet, müssen die Ketten wieder abgenommen werden“, erklärt Wolf.

Sommerreifen und Schneefahrbahn: Was sagt die Versicherung?

„Verursacht ein Fahrzeug mit Sommerreifen auf einer Schneefahrbahn einen Unfall, hat die Haftpflichtversicherung für Schäden anderer aufzukommen“, stellt Wolf klar. Etwas komplizierter stellt sich die Rechtslage bei der Kaskoversicherung dar. Die Kaskoversicherung kann dem:der Lenkenden des sommerbereiften Pkw eine Zahlung wegen „grober Fahrlässigkeit“ ablehnen, insbesondere wenn weitere Umstände (z. B. überhöhte Geschwindigkeit, Telefonieren mit dem Handy) dazukommen. „Ob die Kaskoversicherung dann schlussendlich zahlt, ist eine Einzelfallentscheidung, bei der alle Umstände betrachtet werden“, so Wolf.

Auf Straßensperren und Schneekettenpflicht achten

Aufgrund der Wetterlage können die Behörden jederzeit eine Straßensperre, etwa wegen Lawinengefahr, oder Schneekettenpflicht verordnen. „Wer diese Anordnungen missachtet, muss mit empfindlichen Verwaltungsstrafen rechnen. Kommt es zu einem Unfall mit Personenschaden, greift das gerichtliche Strafrecht“, stellt Wolf abschließend klar.

Häufig gestellte Fragen:

Die situative Winterreifenpflicht in Österreich beginnt offiziell am 1. November. Allerdings kann es auch vor diesem Datum notwendig sein, auf Winterreifen umzusteigen, insbesondere bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen. Laut dem ÖAMTC-Verkehrsjuristen Matthias Wolf ist es ratsam, bereits jetzt auf Winterreifen zu wechseln, um die Sicherheit zu erhöhen.

Es ist nicht strafbar, außerhalb der Winterreifenpflicht (also vor dem 1. November), mit Sommerreifen zu fahren, auch wenn winterliche Fahrbahnverhältnisse herrschen. Allerdings kann die Polizei Maßnahmen ergreifen und Fahrzeuge, die eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen, an der Weiterfahrt hindern.

Mit Sommerreifen auf einer schneebedeckten Fahrbahn zu fahren, erhöht das Risiko von Unfällen erheblich. Sollte es zu einem Unfall kommen, übernimmt die Haftpflichtversicherung zwar die Schäden anderer Verkehrsteilnehmer. Bei der Kaskoversicherung kann jedoch eine Zahlung wegen grober Fahrlässigkeit abgelehnt werden, insbesondere wenn zusätzliche Faktoren wie überhöhte Geschwindigkeit oder Ablenkung durch Handynutzung hinzukommen.

Bei winterlichen Wetterlagen können Behörden jederzeit Straßensperren oder Schneekettenpflicht anordnen, etwa wegen Lawinengefahr. Das Missachten solcher Anordnungen kann zu empfindlichen Verwaltungsstrafen führen. Kommt es zu einem Unfall mit Personenschaden, greift das gerichtliche Strafrecht. Es ist daher wichtig, stets auf aktuelle Verkehrsinformationen und behördliche Anordnungen zu achten.

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