Zugunglück in Sattendorf: Kärntner Feuerwehren im Einsatz
Mehrere Freiwillige Feuerwehren wurden am Dienstagabend in die Ortschaft Sattendorf in der Kärntner Gemeinde Treffen am Ossiacher See alarmiert. Ersten Informationen zufolge sind dort zwei Züge miteinander kollidiert.
Am Dienstagabend ertönte die Sirenen rund um die Gemeinde Treffen am Ossiacher See. Gegenüber 5 Minuten bestätigt Harald Geissler, Kommandant der Hauptfeuerwache Villach, dass es nahe dem Bahnhof in Sattendorf ein Zugunglück gegeben hat. Sieben Freiwillige Feuerwehren aus den Bezirken Villach-Land, Villach und Feldkirchen sind bereits vor Ort. Ebenso Polizei und Rettungskräfte. Laut Bezirksfeuerwehrkommandant Libert Pekoll sind ein Güter- und ein Personenzug miteinander kollidiert. Der Lokführer des Personenzuges wurde eingeklemmt.
Zugunglück: 150 Einsatzkräfte vor Ort
Daniel Klammer, Kommandant-Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr Bodensdorf, war unter den ersten Einsatzkräften. „Bereits in der Einsatzmeldung hieß es, dass ein Personenzug und ein Güterzug miteinander kollidiert sind“, erklärt er im Gespräch mit 5 Minuten. Die Lage ist derzeit noch unübersichtlich, wie viele Verletzte es gibt, ist noch unklar. Neben den beiden Lokführern sind nämlich auch – laut Erstinformationen zwei Passagiere – zum Unfallzeitpunkt an Bord gewesen. Die Zugstrecke wurde vorübergehend gesperrt. Die Bergearbeiten laufen auf Hochtouren. Vor Ort sind rund 200 Einsatzkräfte. Der Unfallhergang ist momentan noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.
Unfall sorgt für Zugausfälle zwischen Villach und Feldkirchen
Aufgrund des Einsatzes war die Ossiacher See Straße in Sattendorf vorübergehend gesperrt. Mittlerweile ist die Sperre aber wieder aufgehoben. Jedoch sind aufgrund des Unfalles zwischen St. Ruprecht und Ossiach-Bodensdorf aktuell keine Zugfahrten möglich, informiert die ÖBB am Dienstagabend. Ein Schienenersatzverkehr wird zwischen dem Villacher Hauptbahnhof und Feldkirchen eingerichtet. Bis zu 60 Minuten mehr Reisezeit sollte eingeplant werden.
#Update – Eingeklemmter Lokführer mittlerweile befreit
Wie Gemeindefeuerwehrkommandant Daniel Frank erklärt, konnte der eingeklemmte Lokführer des Personenzuges in der Zwischenzeit aus dem Unfallwrack befreit und den Rettungskräften übergeben werden. Der Lokführer des Güterzuges konnte diesen nach dem Unfall selbstständig verlassen. ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel gegenüber 5 Minuten Villach: „Der Lokführer wurde befreit, ja. Über seinen Gesundheitszustand gibt es noch keine Informationen.“
Update 21.20 Uhr: Statement der Pressesprecherin der ÖBB
„Gegen 20 Uhr kam es zum seitlichen Zusammenstoß einer Schnellbahngarnitur und einem Güterzug im Bereich Sattendorf am Ossiachersee. Es waren in der Schnellbahn zwei Passagiere an Board. Unser Lokführer wurde eingeklemmt und befindet sich am Weg ins Krankenhaus. Er war immer ansprechbar. Eine Passagierin wurde leicht verletzt, ebenfalls im LKH und die zweite Person ist offensichtlich unverletzt. Beim Güterzug konnte der Lokführer aus dem Führerstand selbstständig aussteigen. Er ist scheinbar nur leicht verletzt.“ Der Unfallhergang wird seitens der ÖBB evaluiert, so Zernatto-Peschel weiter: „Wir können noch keine Auskünfte geben. Wir wissen dazu noch zu wenig.“
Update 21.50 Uhr: Schwierige Lage der Unglücksstelle
Thomas Fleischhacker, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Sattendorf: „Die Passagiere haben im Zug gewartet und waren augenscheinlich leicht bis gar nicht verletzt. Ein Zugführer war leider massiv eingeklemmt in seiner Kabine.“ Wie gestaltet sich der Einsatz? „Im ersten Moment gilt es abzuklären, ob man die Einsatzstelle sicher betreten kann. Die Zugangslage war aufgrund der vier Meter hohen Böschung schwierig. Wir sind hier in einer Hanglage.“ Der Haupteinsatz als solcher ist für die Feuerwehren nun abgeschlossen. Jetzt sind sie mit dem Rückbau der schweren Geräte beschäftigt und erste Feuerwehren rücken bereits wieder ein.