Nach Hochwasser: So kannst du Unwetter-Opfern helfen
Zahlreiche Unwetter-Opfer stehen vor dem Nichts. Die Schäden sind immens. Wer ihnen helfen will, findet hier einige Möglichkeiten.
Die sintflutartigen Niederschläge haben für viel Leid in Österreich gesorgt. Am stärksten getroffen hat es Niederösterreich. Das Unwetter zog eine Schneise der Verwüstung. Es wird wohl Tage, Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern, bis die Aufräumarbeiten vollendet sind und langsam wieder Normalität bei den Betroffenen einkehrt. Direkt vor Ort oder mit Spenden kann den Unwetter-Opfern geholfen werden. Hier findest du einige Möglichkeiten.
Hochwasser-Spendenaktionen auf Gofundme
Gofundme, eine Plattform für Online-Spenden, hat extra einen Abschnitt für Spenden an die Unwetter-Opfer eingerichtet. 26 Spendenaktionen für Betroffene aus Niederösterreich und Wien sind derzeit auf der Gofundme-Seite gelistet. Und könnten sich da Betrüger unter schmuggeln? Das Unternehmen versichert auf Anfrage von 5 Minuten, dass sämtliche Spendenaktionen überprüft wurden. „Unser Trust&Safety-Team überprüft die Identität eines Organisators, des Begünstigten und deren Beziehung. Bevor Gelder ausgezahlt werden, überprüft unser Payments-Risk-Team, ob noch Unklarheiten bestehen. Bevor die Gelder ausgezahlt werden, werden Ausweis und Kontoauszug von unserem externen Zahlungspartner überprüft. In einigen Fällen kann dieser Prozess etwas dauern, bevor sämtliche Zweifel aus dem Weg geräumt sind“, heißt es. Zu den Gofundme-Spendenaktionen kommst du hier.
Caritas bietet finanzielle Soforthilfe
Die Caritas unterstützt alle Betroffenen vor Ort sowie finanziell. Für die finanzielle Soforthilfe der Unwetter-Opfer hat die Caritas eine österreichweite Hochwasser-Hotline eingerichtet, die unter der Nummer 05 17 76 300 an sieben Tagen in der Woche von 9 bis 18 Uhr erreichbar ist. Um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen und eine schnelle Reaktion sicherzustellen, bittet die Caritas um finanzielle Unterstützung. Caritas-Generalsekretärin Anna Parr dazu: „In Krisenzeiten ist jede Spende von enormer Bedeutung. Ihre Hilfe ermöglicht es uns, sofortige Unterstützung zu leisten und den Betroffenen auch längerfristig zur Seite zu stehen.“ Infos unter caritas.at.
Spenden über die Caritas
Caritas Österreich
Kennwort: Katastrophenhilfe Österreich
Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Rotes Kreuz unterstützt mit Spenden
Auch das Rote Kreuz ist im Katastrophengebiet vor Ort im Einsatz und bittet um Spenden. „Viele Familien haben nach den Fluten finanzielle Sorgen – Keller sind komplett überflutet, auch die Wohnräume sind oftmals betroffen und nicht mehr nutzbar. Deine Spende hilft den Betroffenen des Extremwetters“, heißt es vom Roten Kreuz. Mehr dazu hier: wir.roteskreuz.at. Das Rote Kreuz ist außerdem einer jener Hilfsorganisationen, die sich an der Initiative „ÖSTERREICH hilft ÖSTERREICH“ beteiligen. Über die FEURO e-donation kann österreichweit in 3.500 Trafiken für die Aktion „ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH – Hochwasserkatastrophe“ gespendet werden. Wer mittels Erlagschein spenden will, kann eine E-Mail an [email protected] senden. Namen und Zustell-Adresse sollen angegeben werden.
Spenden über Österreich hilft Österreich
Empfänger: Österreich hilft Österreich
IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700
BIC: GIBAATWW
Damit du deine Spende steuerlich absetzen kannst, gebe im Feld „Verwendungszweck“ deinen Vor- und Nachnamen sowie dein Geburtsdatum an.
Religiöse Gruppen sammeln Spenden
Die ATIB, oder Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich, sammelt ab Freitag, dem 20. September, in allen 63 Moscheen der ATIB für Hochwasser-Opfer. Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) bietet ihre Unterstützung für alle von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gemeinden an. Die Waldviertler Stiftung COMÚN richtet eine Sammlung für Betroffene von Hochwasser ein. Die Spenden sollen unbürokratisch und schnell verteilt werden; die Gebühren und Kosten werden von der Stiftung getragen.
Spenden über die IGGÖ und COMÚN
KARIMA der IGGÖ: AT36 1200 0100 3756 6211 (Verwendungszweck: Hochwasser)
IGGÖ Spendenhotline: Tel.: 0901 500 810 (Pro Anruf spendest du 5 Euro)
Hasene Österreich: AT08 1500 0043 2101 2892 (Verwendungszweck: Hochwasser 2024)
COMÚN-Spendensammlung
Empfänger: Stiftung COMÚN
Verwendungszweck: Hochwasser
IBAN: AT96 2011 1839 3960 9200
BIC: GIBAATWWXXX
Sportvereine setzen sich für Unwetter-Opfer ein
Rapid und andere österreichische Sportvereine haben ebenso umfangreiche Hilfsaktionen für die Hochwasseropfer gestartet. Der SK Rapid Wien sammelt Spenden unter dem Motto „Gemeinsam. Helfen. Spenden“ und versteigert nach dem Derby, am Sonntag, dem 22.September, drei getragene Trikots. Beim Heimspiel gegen die Austria werden Spendenboxen aufgestellt, die Einnahmen aus der Spieltagstombola sowie der Becherpfand können gespendet werden. Die Wiener Austria lädt Mitglieder von Feuerwehren und Rettungsdiensten zu einem kostenlosen Heimspielbesuch ein. Auch die Black Wings Linz zeigen Solidarität, indem sie Freikarten für ihre Heimspiele an Mitarbeiter und Helfer der Blaulicht-Organisationen vergeben.
Spenden in Österreich steuerlich absetzbar
Spenden in Österreich sind steuerlich absetzbar. Spenden von Privatpersonen sind bis zu 10 Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte des jeweiligen Jahres als Sonderausgaben abzugsfähig. Während Unternehmen gemeinhin 10 Prozent ihrer Einnahmen als Spenden steuermindernd geltend machen können, gilt für Hilfsleistungen zugunsten akuter Katastrophenfälle im In- oder Ausland eine Sonderregelung: Sie können zu 100 Prozent als Betriebsausgabe abgesetzt werden. Mehr Infos findest du auf der Website des Finanzministeriums.
Vor Ort helfen
Das waren nur einige der vielen Spendensammlungen, die für die Hochwasser-Betroffenen ins Leben gerufen wurden. Viele Privatpersonen und Gemeinden bitten über die Sozialen Medien, wie zum Beispiel in verschiedenen Facebook-Gruppen, um Sachspenden. Wer als freiwilliger Helfer vor Ort helfen möchte, kann sich an die Caritas oder das Rote Kreuz wenden. Bei der Caritas kann man sich über die Plattform www.fuereinand.at registrieren. Über die Initiative „Team Österreich“ können sich freiwillige Helfer ebenso melden. Ab heute, Donnerstag, 19. September, packen die Freiwilligen vom „Team Österreich“ im Bezirk Melk an. In den kommenden Tagen werden weitere Einsätze in betroffenen Gebieten folgen.
Automatischer Versicherungsschutz für freiwillige Helfer
Das Land Niederösterreich bietet für freiwillige Helfer einen Versicherungsschutz. Gemeint sind dabei jene Menschen, die sich im sogenannten „informellen Freiwilligenwesen“ engagieren. Während jene Ehrenamtlichen, die in einem Verein engagiert sind, einen Versicherungsschutz durch diesen haben, gab es diesen Schutz im informellen Freiwilligenwesen bis dato noch nicht in Niederösterreich. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dazu: „Unser Land wurde von den Unwettern der vergangenen Tage in einem enormen Ausmaß getroffen. Viele Menschen haben alles verloren. In dieser Ausnahmesituation vollbringen unsere Landsleute – auch außerhalb der Einsatzorganisationen – kleine und große Heldentaten, sie helfen ihren Nachbarn, den Keller auszupumpen und gehen für sie einkaufen. Als Land sind wir auf diesen Zusammenhalt nicht nur stolz, wir wollen ihn auch absichern. Und zwar mit einer Versicherung auch für die Menschen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit außerhalb von Vereinen ausüben. Sie sind ab heute automatisch und kostenlos versichert.“
Häufig gestellte Fragen:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu helfen, entweder direkt vor Ort oder durch Spenden. Organisationen wie die Caritas, das Rote Kreuz und Gofundme bieten Plattformen für Geldspenden. Auch viele Sportvereine und religiöse Gruppen haben Hilfsaktionen gestartet. Freiwillige Helfer können sich bei der Caritas, dem Roten Kreuz oder über die Plattform „Team Österreich“ melden.
Ja, Spenden in Österreich sind steuerlich absetzbar. Privatpersonen können bis zu 10 Prozent ihres Jahreseinkommens als Sonderausgaben geltend machen. Für Unternehmen gelten ähnliche Regeln, wobei Spenden im Zusammenhang mit Katastrophenfällen zu 100 Prozent als Betriebsausgaben abgesetzt werden können.