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/ ©Montage: Google Streetview/5 Minuten
Bild auf 5min.at zeigt einen Polizist vor einem Park.
Zu einem brutalen Überfall kam es Anfang September in Graz.

Grazer in Gries attackiert und ausgeraubt: „Immer noch kommt Panik auf“

Ein Grazer wurde Opfer eines brutalen Überfalls. Der Vorfall hat bei ihm tiefsitzende Narben hinterlassen und sein Leben in Hinsicht auf die Sicherheit in der Öffentlichkeit verändert, wie er im Gespräch mit 5 Minuten erzählt.

von Elisa Auer
Elisa Auer 5 Minuten Redaktion
3 Minuten Lesezeit(611 Wörter)

Anfang September wurde ein 27-jähriger Grazer Opfer eines brutalen Überfalls, als er in den frühen Morgenstunden von der Grazer Postgarage den Heimweg antreten wollte. In der Dreihackengasse kam es dann zu der Gewalttat: Der Grazer wurde von einem Unbekannten hinterrücks attackiert und ausgeraubt.

„Ich lag am Boden und sie traten mich weiter“

Das Opfer hat mit 5 Minuten über die schrecklichen Momente gesprochen. „Ich habe ein Schädel-Hirn-Trauma und eine retrograde Amnesie erlitten. Deshalb kann ich mich auch kaum an etwas erinnern“, erzählte er. Einige Szenen der furchtbaren Nacht blieben ihm jedoch im Gedächtnis: „Wörter wie ‚Schwuchtel‘ fielen. Ich lag am Boden und kann mich noch an die Tritte und die Beschimpfungen erinnern. Dann bin ich im LKH aufgewacht“, berichtet er gegenüber 5 Minuten. Näheres dazu hier: Nach Überfall in Graz: „Ich lag am Boden und sie traten mich weiter“.

Auch FAGtory-Veranstalter reagierten auf den Vorfall

Einmal im Monat wird die Grazer Postgarage zum Schauplatz der Veranstaltungsreihe FAGtory, welche vor allem queeren Personen einen Safe-Space zum Feiern bieten will. Wir haben uns für euch erkundigt, ob die Veranstalter nach diesem brutalen Überfall mit einem Sicherheitskonzept regieren. Wie sich diese dazu äußerten, kannst du hier nachlesen: Nach brutalem Überfall in Gries: Verschärft FAGtory die Sicherheit?

Zur Veranstaltung „FAGtory“

Die FAGtory ist eine Eventreihe, die monatlich in der Grazer Postgarage stattfindet. Organisiert wird die Veranstaltung von den RosaLila PantherInnen, dem Schwulen- und Lesbenverband in Graz. Die Veranstaltung ist bekannt als Sex-positive-Party und Queer-Event.

So geht es dem Grazer jetzt

Der brutale Überfall ist jetzt über einen Monat her. Konnten die Unbekannten mittlerweile gefunden werden und wie geht es dem Opfer jetzt? „Es geht mir wieder soweit gut. Noch immer habe ich eine beträchtliche Narbe auf der Nase, welche meinem Erscheinungsbild natürlich einen zwielichtigen ersten Eindruck verschafft (Schläger etc.), aber ich kann durch die Unterstützung von Freunden und Familie ganz gut damit umgehen“, schildert der Grazer seinen derzeitigen Gesundheitszustand gegenüber 5 Minuten.

„Aktuell habe ich noch immer Probleme mit Menschenmassen“

Doch der Vorfall hat definitiv Narben bei ihm hinterlassen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht sichtbar sind: „Aktuell hab ich noch immer Probleme mit Menschenmassen und Menschenansammlungen. Ebenso wenn jemand (beispielsweise in der Herrengasse) zu nah hinter mir geht. Da kommt im Unterbewusstsein gerne Panik auf“, so verdeutlicht der Grazer die Nachfolgen des Überfalls, die ihn in seinem Alltag noch immer prägen. Leider konnten bislang keine Täter identifiziert werden, informiert er. Und weiter: „Es gibt zwar Kameras in diesem Bereich, aber entweder war die Qualität zu schlecht oder der Winkel war nicht auf den Aufnahmen.“

„Polizei war sehr bemüht“

„Ganz klar möchte ich mich davon distanzieren, dass die Postgarage, beziehungsweise das Personal in dem Fall einen Fehler gemacht hat. Der Rösselmühlpark fällt nicht in deren Aufsichtsgebiet“, betont der 27-Jährige. Ein großes Lob möchte er den Polizeibeamten aussprechen: „Ich muss wirklich sagen, dass die Polizei von Anfang an sehr bemüht war und es freut mich, dass der Rösselmühlpark nun stärker polizeilich überwacht wird. Sämtliche Beamte waren stets nett zu mir, und ich hatte das Gefühl, dass der Vorfall wirklich ernst genommen wurde.“

Grazer will sich nicht unterkriegen lassen

Eine Polizistin blieb dem Grazer dabei besonders gut in Erinnerung: „Eine Beamtin meinte sogar, dass sie es gut findet, dass wir so viel Aufmerksamkeit erregt haben. Nun wurde ja ein neues Sicherheitskonzept seitens des Polizei geschaffen. Und alleine die Tatsache bestärkt mich darin, den Vorfall publik gemacht zu haben.“ Was sich auf jeden Fall durch den Angriff verändert hat, ist „mein Leben in Hinsicht auf Sicherheit in der Öffentlichkeit“, betont der Grazer. Trotzdem aber will er sich davon nicht unterkriegen lassen und möchte weiterhin das Grazer Nachtleben genießen.

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