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Symbolfoto
Symbolfoto von 5min.at: Bezahlen mit einer Kreditkarte.
Obwohl Kartenzahlungen in Österreich immer beliebter werden, gibt es in einigen Geschäften immer noch Mindestgebühren für Kartenzahlungen.

Kartenzahlung schwer gemacht: Hier brauchst du in Österreich Bargeld

Schnell die Karte oder das Handy zücken und den Einkauf bezahlen – ganz einfach, oder? Doch was passiert, wenn ein Geschäft die Kartenzahlung verweigert?

von Stella Sabitzer
3 Minuten Lesezeit(521 Wörter)

Bargeldlose Zahlungen nehmen in Österreich immer weiter zu. Trotzdem kommt es zu Fällen, in denen eine Kartenzahlung verweigert wird. Oft geht es um kleinere Geschäften, Trafiken und auch in der Gastronomie gibt es jedoch oft den Hinweis, dass Kartenzahlungen erst ab einem Mindestbetrag akzeptiert werden.

Grund für Mindestbeträge bei Kartenzahlungen

In einigen Geschäften ist die Kartenzahlung erst ab einem Betrag von 10 Euro möglich. Medienberichten zufolge ist dies darauf zurückzuführen, dass die Transaktionsgebühren bei kleinen Beträgen relativ hoch sind. Laut einem Interessenvertreter können sich diese Gebühren im Laufe des Jahres auf mehrere Tausend Euro summieren. Obwohl Zahlungen mit Debitkarten günstiger sind als solche mit Kreditkarten, können die Kosten dennoch erheblich sein. Die Mehrheit der Trafikanten akzeptiert mittlerweile Kartenzahlungen, insbesondere da es inzwischen Anbieter mit niedrigeren Gebühren gibt.

Mehrere Unternehmen verdienen an Kartenzahlung

Kartenzahlungen sind ein aufwendiger Prozess, an dem meist mehrere Akteure beteiligt sind: darunter spezialisierte Zahlungsdienstleister, Kreditkartenunternehmen und Banken. Alle Beteiligten verdienen an den Transaktionen. Reguliert sind allerdings nur die Gebühren, die zwischen der Bank des Karteninhabers und der Bank des Händlers anfallen. Regulierungen betreffen jedoch nur die Gebühren, die zwischen der Bank des Karteninhabers und der Bank des Händlers anfallen.

Wie bezahlst du im Geschäft?

Mit Bargeld
Mit der Bankomatkarte
Mit dem Handy
Mit der Uhr
Sonstiges
Abgestimmt: Mal

Kartenzahlungen unterliegen Gebühren

Diese Gebühren dürfen für Debitkarten maximal 0,2 Prozent und für Kreditkarten bis zu 0,3 Prozent der Transaktionssumme betragen. Die Gebühren der Kartenunternehmen variieren je nach Kartentyp und Herkunftsland und setzen sich aus einem prozentualen Anteil sowie festen Transaktionsgebühren zusammen. Auch die Gebühren für die Verarbeitung der Transaktionen, die an spezielle Zahlungsdienstleister gezahlt werden, folgen diesem Modell.

Vertragliche Vereinbarungen verbieten Mindestbeträge

Es gibt keine gesetzliche Grundlage, die Unternehmen dazu verpflichtet, bargeldlose Zahlungsmittel zu akzeptieren. Allerdings existieren vertragliche Vereinbarungen zwischen dem Systemanbieter und den Unternehmern. So beinhalten beispielsweise die globalen Richtlinien von Mastercard eine Klausel, die Mindest- und Maximalbeträge für Transaktionen untersagt. „Ein Händler darf für die Annahme einer gültigen und ordnungsgemäß vorgelegten Mastercard oder Maestro-Karte keinen Mindest- oder Höchstbetrag für die Transaktion verlangen oder angeben, dass er diesen verlangt“, erklärte Bernd Lausecker, Experte in Finanzdienstleistungen.

Was kann man als Kartenzahler dagegen tun?

Das bedeutet, dass es keinen gesetzlich festgelegten Mindestbetrag gibt. Dennoch haben Verbraucher vor Ort kaum die Möglichkeit, dies durchzusetzen. Ihre einzige Option besteht darin, eine Beschwerde beim Kartenaussteller einzureichen. Davon wird jedoch dringend abgeraten, da dies möglicherweise zu Vertragsstrafen führen könnte.

Bargeld oder Karte: Was ist teurer?

Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Bargeldzahlungen verursachen für Händler ebenfalls Aufwendungen, zum Beispiel für den Transport, die Bündelung und die Prüfung von Bargeld. Eine Studie der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2019 schätzte die durchschnittlichen Kosten für Bargeldzahlungen im Einzelhandel auf etwa 24 Cent, während Zahlungen mit Debitkarten durchschnittlich knapp 33 Cent kosten. Kreditkartenunternehmen hingegen verweisen auf Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Kartenzahlungen in vielen Fällen kostengünstiger sind als die Gesamtkosten der Bargeldzahlung, zu denen auch Verluste durch Schwund zählen.

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