Beliebter Fischwirt verabschiedet sich: „Wir setzen die Segel“
Nach insgesamt fünf "erfolgreichen Jahren" - wie die Besitzer betonen - hieß es für den Fischwirt am Urmeer im steirischen Sulztal "Lebwohl". Die Gastro Familie verabschiedete sich "mit einem lachenden und einem weinenden Auge".
„Leinen los“, heißt es für die Fischwirt-Crew im Sulztal. Die bekannte Grazer Gastro-Familie Grossauer-Widakovich verabschiedete sich mit Ende letzter Woche von der Weinstraße. Beim großen „Restlessen“ am 3. November gab es den letzten gemeinsamen Schmaus. Ein letztes Mal noch wurde groß aufgekocht, danach hieß es „Ahoi, auf Wiedersehen“.
„Wir müssen Prioritäten setzen“
„Wir haben so viele neue Lokale aufgemacht, unter anderem das ‚Framburi‘ in Wien, die ‚Goldkost‘ in Baden und einiges steht noch bevor, da müssen wir uns wieder voll um unser Kerngeschäft kümmern“, so berichtet Patron Franz Grossauer von den Gründen, die letztlich zur Entscheidung der Familie geführt haben. „Durch den Kauf des Gösser-Hauses und die Renovierungsarbeiten aller unserer Familienbetriebe müssen wir Prioritäten setzen. Die Investitionen, die notwendig wären, um den Fischwirt als Saisonbetrieb auf den neusten Stand zu bringen und zu halten, sind aus unserer Sicht nicht wirtschaftlich“, heißt es vom Familienbetrieb.
Nostalgischer Rückblick: „Ich kann mich noch erinnern…“
„Es war seit 2020 eines meiner Lieblingskonzepte. Ich kann mich noch erinnern, wie ich das erste Mal von der Terrasse aus in die südsteirischen Schiefer- und Korallenböden-Weinberge blickte und mir gedacht habe, ‚Da war ja einmal das Meer‘! Der Fischwirt hat nun fünf Jahre mit seiner regionalen und überregionalen Kulinarik mit Blick zu unseren südlichen Nachbarn und mit seinem Rundum-Feeling gepunktet. Umso schwerer ist es, auch einmal loszulassen“, sagt Christof Widakovich.
Die „vielen schönen Stunden“ bleiben in Erinnerung
„Ich bedanke mich herzlich für die tolle Zusammenarbeit mit der Familie Wesonig und natürlich auch besonders bei meinem großartigen Team rund um Andrea Werdonik, das den Fischwirt zu dem gemacht hat, was er heute ist“, so Urmeer-Gastgeberin Franziska Grossauer, die auf vielen schöne Stunden zurückblickt, wie Peter Kraus-Konzerte sowie tolle Abende mit Musik und bester Kulinarik. Woran sich die Urmeer-Gastgeberin noch erinnert? „An unsere vielen glücklichen Gäste und natürlich an die zahlreichen tollen Events und Urmeer Foren.“
Ein „Lebwohl“ auf Zeit oder für immer?
Von nun an bleiben die Türen beim Fischwirt am Urmeer aber geschlossen. Stille kehrt in die früher ach so gut belebten Räumlichkeiten des Familienbetriebs ein. Ob der Abschied ein Nimmerwiedersehen bedeutet? Diesbezüglich halten sich die Betreiber bedeckt: „Die Familie Grossauer- Widakovich hat sich die Marke mit viel Liebe und Hingabe aufgebaut und schützen lassen, also wer weiß, was ihnen in Zukunft noch so alles einfallen wird!“
Steirische Gastronomiebetriebe verabschieden sich
Weitere steirische Familienbetriebe schlossen erst kürzlich ihre Pforten. Nach insgesamt 64 Jahren verkündete der Weststeirische Hof in Bad Gams (Deutschlandsberg) sein Aus. Im Sommer schloss der Siebinger Hof in St. Veit in der Südsteiermark nach 39 Jahren im Sommer seine Pforten. „Die Leute gehen nicht mehr ins Gasthaus“, berichtete der Besitzer Heli Radl im Gespräch mit 5 Minuten von den Gründen der Schließung. Das bekannte Traditionsgasthaus „Zum Greif“ in Leoben musste erst kürzlich Insolvenz anmelden, wird aber dennoch weitergeführt.