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Das Bild auf 5min.at zeigt den Workshop zum Thema Kindersicherheit und Tierwohl.
In der Steiermark wurden in 36 Kindergärten Workshops zum sicheren Umgang mit Tieren angeboten.

Katzen, Hunde und Co.: Kinder lernen sicheren Umgang in Workshops

Tiere wie Hunde, Katzen und Pferde sind bei Kindern beliebt, doch oft kommt es wegen falschem Umgang zu Verletzungen. In Kindergärten wurden daher Workshops zum sicheren Umgang mit Tieren angeboten.

von Stella Sabitzer
3 Minuten Lesezeit(591 Wörter)

„Kinder sind die Tierschützer von morgen. Daher ist es für das Land Steiermark und
mich von größter Bedeutung, schon bei unseren Jüngsten das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Tieren zu schärfen“, sagte Tierschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ). Er erklärte, dass bereits mehrere Programme ins Leben gerufen wurden, um dieses Wissen zu vermitteln. Die Kindergarten-Workshops, die in Zusammenarbeit mit GROSSE SCHÜTZEN KLEINE durchgeführt werden, seien seit diesem Jahr eine wichtige Ergänzung. Bei diesem Angebot stehe nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Sicherheit der Kinder im Umgang mit Heimtieren und Nutztieren im Mittelpunkt. Für Lang sei es eine „Win-win-Situation“ für Kinder und Tiere.

Richtiger Umgang mit Tieren

  • Besprich mit deinem Kind das richtige Verhalten gegenüber Hunden, Katzen und
    anderen Haus-, Bauernhof- und Weidetieren.
  • Vermeide falsches Zutrauen oder Verniedlichung. Tiere sind kein Spielzeug,
    sondern Lebewesen mit ihren individuellen Grenzen, die respektvoll behandelt werden sollten. Respekt- und distanzloses Verhalten gegenüber Tieren sind der häufigste Grund für Mensch-Tier-Konflikte mit Verletzungsfolgen.
  • Lass kleinere Kinder nie ohne Aufsicht durch Erwachsene mit Tieren alleine.
  • Bevor du ein Haustier anschaffst, überlege: Ist dieses die richtige Wahl für deine
    Familie? Kannst du die Bedürfnisse des Tieres dauerhaft erfüllen? Was erwartest du von dem Zusammenleben mit dem Tier und was erhoffen sich deine Kinder davon?

Sensibilisierung für die Körpersprache von Tieren

„Haus- und Bauernhoftiere werden oft irrtümlich als Kuscheltiere betrachtet und es wird
entsprechend mit ihnen umgegangen“, ergänzte Landtagsabgeordnete Helga Ahrer (SPÖ). Sie wies darauf hin, dass es bei den Interaktionen zwischen Kindern und Tieren immer wieder zu Verletzungen komme. Daher sei es wichtig, dass Kinder, Eltern und Tierhalter über das richtige und sichere Verhalten sowie die Körpersprache der Tiere Bescheid wüssten. Die Workshops von GROSSE SCHÜTZEN KLEINE seien ein wichtiges Instrument zur Bewusstseinsbildung.

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Jährlich 200 Kinder durch Haus- und Bauernhoftiere verletzt

Jährlich werden in den steirischen Krankenhäusern etwa 200 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren nach Verletzungen durch Haus- und Bauernhoftiere behandelt. „Verletzungsursache Nummer eins ist falsches, respektloses Verhalten gegenüber Tieren“, erklärte Holger Till, Präsident des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE. Er betonte, dass die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder selbstverständlich bei den Erwachsenen in deren Familien sowie bei den Tierhaltern liege. Zudem sei es von großer Bedeutung, dass bereits Kindergartenkinder für den respektvollen und sicheren Umgang mit Tieren sensibilisiert werden.

Richtiger Umgang mit Katzen und Kleintieren

  • Kleintiere wie Katzen, Hamster oder Mäuse sind keine Kuscheltiere – bei zu intensiven Liebesbekundungen wehren sich die Tiere oftmals durch Kratzen und Beißen, v. a. in Lippen und Wangen.
  • Manche Kleintiere, wie z. B. Hamster, sind eher nachtaktiv und eignen sich daher nur
    begrenzt als Haustiere für Kinder.
  • Andere Tiere, wie z. B. Hauskaninchen, sind eigentlich Fluchttiere und lassen intensive Kuscheleinheiten oft nur in Schockstarre über sich ergehen.

60 Prozent der Verletzungen durch Hunde

„In 60 Prozent der Kind-Tier-Unfälle handelt es sich um Verletzungen durch Hunde, meist Bisse“, berichtete Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE. Laut ihm würden 40 Prozent der Verletzungen auf Interaktionen mit anderen Haus-, Bauernhof- oder Weidetieren entfallen, insbesondere mit Katzen und Pferden. Auch Kühe, Ziegen sowie Hasen, Ratten und andere Kleintiere fänden sich in der Kind-Tier-Unfallstatistik wieder. Etwa jedes dritte Kind erleidet einen Hundebiss und jedes zweite einen Katzenkratzer im Kindergartenalter. Daher ist es entscheidend und sinnvoll, schon den Kleinkindern den Unterschied zwischen dem Spielen mit Tieren und dem Geben von Freiraum für das Tier zu vermitteln.

Das Bild auf 5min.at zeigt den Workshop zum Thema Kindersicherheit und Tierwohl.
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Den Kindern wird gezeigt, wie man richtig mit Hunden umgeht.

Richtiger Umgang mit Hunden

  • Kinder können die Warnsignale von Hunden erst ab etwa 8 Jahren erkennen.
    Hundehalter und Eltern sind deshalb verantwortlich, Kinder vor Verletzungen
    durch Hunde zu schützen.
  • Schlafende oder fressende Hunde sollten niemals gestört werden.
  • Hundeschulen, aber auch viele private Hundetrainer, bieten eigene Kurse und
    Trainings zum Thema „Kind & Tier“.

1.448 Kinder nahmen am Workshop teil

In Zusammenarbeit mit dem Tierschutzressort des Landes Steiermark und dem Forschungszentrum für Kinderunfälle wurde der Kindergarten-Workshop „KiSi & TiWo – Kindersicherheit und Tierwohl“ ins Leben gerufen. Im aktuellen Jahr wurde dieser Workshop kostenfrei in 36 Kindergärten in der Steiermark angeboten. „Das fördert nicht nur das Verantwortungsbewusstsein und die Empathie der Kinder, sondern auch ihr Verständnis für die Bedürfnisse und das Wohlbefinden von Lebewesen im Allgemeinen“, hob Genoveva Kocher-Schruf, Leiterin Betreuung-Pflege-Kids Volkshilfe Steiermark hervor.

Das Bild auf 5min.at zeigt den Workshop zum Thema Kindersicherheit und Tierwohl.
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Es nahmen über 1.000 Kinder bei dem Workshop teil.

Richtiger Umgang mit den Tieren

Mithilfe von anschaulichen Materialien, Spielen und Rätseln lernen die Kinder wichtige Informationen über die Körpersprache, Signale und Warnzeichen von Tieren wie Hunden, Katzen, Pferden auf der Koppel oder Kühen beim Wandern. Auf dieser Basis wird das richtige Verhalten im Umgang mit Tieren gemeinsam erarbeitet und veranschaulicht. Am Ende erhalten die Kinder einen Folder, der Hintergrundinformationen für die Eltern sowie ein Rätsel für die Kinder enthält. Damit kann das Thema auch zu Hause noch einmal gemeinsam besprochen werden.

Das Bild auf 5min.at zeigt den Workshop zum Thema Kindersicherheit und Tierwohl.
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Der richtige Umgang ist bei allen Tierarten von großer Bedeutung.

Richtiger Umgang mit Bauernhof- und Weidetieren

  • Vorsicht beim Füttern von Tieren in der Koppel (Pferde, Esel, Kühe, Ziegen, etc.). Hier
    kann es zu schweren Bissen in die Hände kommen. Deshalb nur mit Zustimmung des
    Besitzers und mit der flachen Hand füttern.
  • Beim Wandern sollte man einen sicheren Abstand zu weidenden Kühen einhalten.
    Insbesondere um Kälber gilt es einen großen Bogen zu machen, denn deren Mütter
    zögern nicht mit einem Angriff auf Menschen, wenn es darum geht, ihre Jungen zu
    schützen.
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