Spektakuläre Herz-OP: Leben gerettet trotz Blutgruppen-Unterschied
Erstmals in Österreich wurde einem zweijährigen Kärntner ein Herz „gegen die Blutgruppe“ transplantiert. Das Ärzteteam im AKH Wien nutzte eine komplexe Methode aus Kanada – und schenkte dem kleinen Patienten eine zweite Chance.
Das Wiener AKH verzeichnete kürzlich einen Meilenstein in der Medizingeschichte. Ein zweijähriger Bub aus Villach, der dringend ein neues Herz benötigte, erhielt eine Transplantation, die in Österreich zuvor noch nie durchgeführt worden war. Die Methode, die es erlaubt, Organe ohne übereinstimmende Blutgruppe zu verpflanzen, rettete dem kleinen Patienten das Leben.
Schwierige Voraussetzungen: Seltene Blutgruppe
Alessandro, so der Name des kleinen Kärntners, hat die Blutgruppe 0, die eine Transplantation besonders kompliziert macht. Denn nur Spenderorgane mit dieser Blutgruppe kommen in Frage. Bis ein passendes Organ gefunden wurde, vergingen quälende 400 Tage – für Alessandro und seine Familie eine schwere Zeit.
Revolutionäre Technik aus Kanada
Das Ärzteteam um Andreas Zuckermann und Daniel Zimpfer setzte auf eine Technik, die in Kanada entwickelt wurde. Dabei wird das Immunsystem des Patienten so angepasst, dass es auch Organe mit anderen Blutgruppen tolerieren kann. Mit einem speziellen Filter konnten Antikörper, die eine Abstoßung auslösen, aus dem Blut entfernt werden, wie die „Krone“ berichtet.
Fünf Jahre Vorbereitung
Das Team am AKH bereitete sich über fünf Jahre intensiv auf diesen Eingriff vor. Die Methode, erlernt bei führenden Experten in Kanada und Großbritannien, wurde akribisch angepasst. Der Eingriff erhielt im März die Freigabe von Eurotransplant, wodurch Alessandro eine zweite Chance bekam.
Ein glückliches Ende
Heute strahlt Alessandro wieder. Sein neues Herz arbeitet einwandfrei, und die betreuenden Ärztinnen Sabine Greil und Michel-Behnke zeigen sich begeistert vom Heilungsverlauf. Für den kleinen Villacher beginnt nun ein neues Kapitel – dank einer bahnbrechenden medizinischen Leistung.