Grazer ist überzeugt: „Jeder sollte sich hypnotisieren lassen“
Seit drei Jahren lebt Henrik Krüger in Graz und hypnotisiert die Bewohner dieser Stadt.
Er ist der Meinung, dass jeder diese Erfahrung machen sollte. Warum? Das erzählt er im
Gespräch mit 5 Minuten.
Henrik Krüger ist jetzt Anfang 30 und arbeitete lange Zeit ausschließlich im IT-Bereich. Für ihn war nur das existent, was er sehen und angreifen konnte. Doch seine Logik wurde durch die Erfahrung einer Hypnose-Sitzung über den Haufen geworfen. „Vor etwas mehr als zehn Jahren begleitete ich meine Mutter zu einer Hypnose-Sitzung. Sozusagen als Aufpasser“, erzählt er. Schon damals bemerkte er seine eigene Empfänglichkeit für den Zustand der Trance. Heute ist er selbst Hypnosecoach.
„Plötzlich kam altes Trauma hoch“
Im Jahr 2021 zog Henrik von Norddeutschland nach Graz, da er „einfach mal raus“ wollte. Österreich kannte und mochte er, in Graz hatte er Freunde und so landete er in der steirischen Hauptstadt. Doch kurze Zeit später hatte er Stress. Aus unterschiedlichen Gründen und weil er dagegen etwas unternehmen wollte, besuchte er erstmals selbst drei Hypnose-Sitzungen: „In diesen Sitzungen kam plötzlich ein altes Trauma hoch, von dem ich dachte, dass das längst abgeschlossen wäre.“ Doch dem war nicht so und Henrik konnte in der Hypnose seine Blockaden lösen. Das war der Startschuss für seine Karriere als Hypnosecoach.
Festplatte Mensch
Heute arbeitet er als Mentaltrainer und Hypnosecoach und Teilzeit nach wie vor in der IT. Und das soll auch so bleiben, sagt er. „Ich habe beide Seiten in mir. Das logisch-analytische Denken und das Intuitive. Es ist eine gute Mischung.“ Seine intuitive Seite lebt er beim Hypnotisieren aus. „In der Hypnose ist der innere Kritiker der Klienten ausgeschalten und jede Suggestion vom Hypnotiseur wird ohne zu hinterfragen angenommen“, erklärt er. Dadurch könne Henrik anderen dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen. Zum Beispiel, wenn jemand abnehmen oder mit dem Rauchen aufhören möchte. Als Mann der IT vergleicht der das Unterbewusstsein, zu dem er als Hypnosecoach direkten Zugang habe, mit einer großen Festplatte: „Man kann dort Programme überschreiben oder auch ganz neue hinzufügen.“
Alles nur Show?
Der Hypnosecoach betont, dass es immer auch auf das Mitmachen seiner Klienten ankäme. „Ich kann ihnen nur dabei helfen, ihr Ziel zu erreichen. Wollen, müssen sie es selbst. Dazu ist auch die Bereitschaft zur Mitarbeit notwendig.“ Er erklärt, dass die „Show-Hypnose“, wie man sie aus dem Fernsehen kennt, deswegen auch wirklich nur „Show“ sei. „Man kann keine Suggestion annehmen, die einem nicht entspricht. Ich könnte zum Beispiel niemandem sagen, er solle eine Straftat begehen, wenn das gegen seine innere Überzeugung spricht. Das funktioniert nicht.“ Seine Klienten seien zwar in Trance, aber das sei ein natürlicher Zustand. „Es ist ein entspannter Zustand, gleichzeitig ist man aber fokussiert und aufmerksam.“ Ein Zustand, den Henrik jedem empfiehlt: „Man geht mit der Aufmerksamkeit von Außen nach Innen. Diese Erfahrung sollte jeder einmal machen.“