Suchtprävention in Kärnten: Herausforderungen und Chancen
Die Drogenprävention in Kärnten war diese Woche Thema einer Enquete im Kärntner Landtag. Abgeordnete und Regierungsmitglieder erörterten mit Experten die aktuelle Situation, zeigten Herausforderungen ebenso wie Chancen auf.
Gesundheitsreferentin Landesrätin Beate Prettner verwies in ihrem Statement auf die Suchthilfestrategie 2030, die, basierend auf acht Handlungsfeldern, schrittweise umgesetzt wird. Als Referenten begrüßt wurden Martin Busch, Abteilungsleiter Kompetenzzentrum Sucht in der Gesundheit Österreich GmbH, Oberst Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten, Martin Kitzberger, Geschäftsführer Grüner Kreis sowie der Leiter des Institutes für Suchtprävention bei pro mente Oberösterreich, Peter Eberle.
Prettner: „Die Suchtproblematik birgt gesamtgesellschaftliche Herausforderungen“
Wie schon im Rahmen des Suchtforums in der Vorwoche betonte Prettner: „Die Suchtproblematik birgt gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Ihnen können wir nur geschlossen und bestens abgestimmt entgegentreten. Daher bedanke ich mich heute bei allen Teilnehmenden dieser Enquete, aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Suchtkoordination und –prävention des Landes.“
Prettner: „In Kärnten setzen wir vor allem auf Langfristigkeit“
„In Kärnten setzen wir vor allem auf Langfristigkeit. Einzelmaßnahmen ohne Nachhaltigkeit bringen nichts. Die Suchtprävention arbeitet immer im Gesamtpaket. Eingebunden werden also beispielsweise Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ebenso wie Jugendliche und Erziehende“, so Prettner. Besonders positiv hob sie die Lebenskompetenzprogramme hervor, mit denen bereits im Kindergarten gestartet wird.
Präventionsprogramm für Kindergärten und Volksschulen
„Gemeinsam Starkwerden“ nennt sich beispielsweise das Präventionsprogramm für Kindergärten und Volksschulen, mit dem im der Altersbereich zwischen 0 und 6 Jahre angesprochen werden soll. „Hierbei geht es auch darum eventuell konsumierende Eltern schon frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln“, weiß Prettner. Besonderen Wert legt das Land Kärnten auch auf die richtige Schulung und Bewusstseinsbildung. „Insgesamt haben wir schon fasst 100 Fachkräfte aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich ein halbes Jahr lang zum Thema Jugend und Sucht geschult. Mehr als die Hälfte der Pflichtschulpädagoginnen und –pädagogen haben bereits an unseren Präventionsprogrammen teilgenommen“, so Prettner. Selbst die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Suchtprävention des Landes Kärnten sind alle EUPC-zertifiziert (= European Prevention Curriculum, The European Prevention Curriculum (EUPC) und damit diesem internationalen Standard verpflichtet.
Fokus auf Erweiterung der vorhandenen Unterstützungsangebote
Der Fokus liegt auf der ständigen Erweiterung der vorhandenen Unterstützungsangebote. Im Landesbudget macht sich das im Jahr 2024 mit einem Investitionsplus von rund einer Million von 5,1 auf 6,1 Millionen bemerkbar. Es werden derzeit beispielsweise die Drogenambulanzen Klagenfurt und Villach ausgebaut und auf 1400 Plätze aufgestockt (vormals 900). In Spittal, Feldkirchen, Wolfsberg und St. Veit wurden neue Drogenberatungsstellen eröffnet. Aber auch im Bereich der Prävention beläuft sich die notwendige Investitionssteigerung auf rund 20 Prozent.