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/ ©LDP Kärnten/Wajand
Ein Bild auf 5min.at zeigt die Teilnehmenden der Kinderschutzfachtagung.
Mehr als 2.000 Pädagogen versammelten sich am Samstag zu einer Kinderschutz-Fachtagung in der Messehalle 4 in Klagenfurt.

Kärntner Pädagogin bricht Schweigen vor tausenden Zuschauern

Die Kärntner Pädagogin Manuela Söllnbauer crashte am Samstag die größte Kinderschutzfachtagung, welche es in Kärnten je gab - und erntete dafür tosenden Applaus.

von Tanja Janschitz
Tanja Janschitz Onlineredaktion 5min.at
2 Minuten Lesezeit(388 Wörter)

Mehr als 2.000 Pädagoginnen und Pädagogen versammelten sich am Samstag zu einer Kinderschutz-Fachtagung in der Messehalle 4 in Klagenfurt. Mehr dazu unter: Kinderschutz im Fokus: Fachtagung in Klagenfurt setzt wichtige Impulse. Sie alle wurden Zeuge, wie Pädagogin Manuela Söllnbauer plötzlich auf die Bühne stürmte. „Ich habe das Gefühl, dass man uns nicht hört“, beginnt sie ihre emotionale Rede, während Experten aus ganz Österreich sowie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) schweigend zuhörten.

Ich habe das Gefühl, dass man uns nicht hört.

Pädagogin Manuela Söllnbauer

Kärntner Pädagogin redet Tacheles

Denn während letztere im Zuge der Veranstaltung über „Orte des Wohlfühlens“ und „Kindeswohl als prioritäres Ziel des Landes“ schwärmten, redete Söllnbauer Tacheles und erntete dafür tosenden Applaus von ihren Kollegen. Dabei wollte sie eigentlich nicht auf die Bühne gehen, „aber wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, stellt die Kärntnerin im Zuge ihrer Spontanrede klar. „Es ist ja bereits in den Nachrichten. Wir hören zum Beispiel von Ferlach, wo sie seit einem Jahr eine Elementarpädagogin suchen. Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, warum man niemanden findet?“, so Söllnbauer in Richtung der Landesvertreter.

„Weiß nicht, ob ich bis zur Pension durchhalte“

Sie selbst sei Quereinsteigerin und erst seit fünf Jahren in dem Beruf tätig. „Es ist der schönste Beruf, den es gibt. Aber auch ich – wie viele andere in dem Beruf – weiß nicht, ob ich das bis zur Pension durchdrücken kann“, stellt sie klar. Die Senkung der Gruppenzahl sei ihr Lichtblick gewesen. Dieses Vorhaben wurde bekanntlich auf 2027 verschoben. Mehr dazu unter: Zukunft der Kärntner Kindergartengruppen sorgt für Furore. „Ja, es geht immer ums Geld, wir wissen es“, so die Pädagogin weiter, „und wir sind sehr, sehr geduldig […], aber wie man merkt, die Basis bröckelt, Herr Landeshauptmann.“ Abschließend erklärt sie: „Kinderschutz werden wir nicht durchsetzen können, wenn wir am Ende sind.“ Für die mutige Aktion gab es Standing Ovations von sämtlichen Anwesenden, wie auf einer vier Minuten langen Aufnahme der „Kleinen Zeitung“ zu sehen ist.

Die Basis bröckelt, Herr Landeshauptmann.

Pädagogin Manuela Söllnbauer
Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 01.12.2024 um 13:20 Uhr aktualisiert
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