
384.000 Personen ohne Job: So steht es um den heimischen Arbeitsmarkt
Das Arbeitsministerium unter Martin Kocher gibt einen Rückblick auf den österreichischen Arbeitsmarkt im November. 384.000 Österreicher waren arbeitslos.
Ende November 2024 sind insgesamt 383.963 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon sind 304.372 Personen arbeitslos, während 79.591 an Schulungsmaßnahmen des AMS teilnehmen. Die aktuelle Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent liegt über dem Vorjahreswert von 6,5 Prozent, aber unter dem Niveau von 2019 (7,3 Prozent). Die offenen Stellen sind mit 82.855 Stellen noch relativ hoch. Die unselbstständige Beschäftigung liegt mit 3.957.000 auf dem höchsten je beobachteten Wert für Ende November.
Konjunktur schwächt Arbeitsmarkt
„Die weltweite Konjunktur ist schwächer als in den Prognosen erwartet, das bleibt auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt nicht ohne Folgen. Als exportorientiertes Land spüren wir die schwache weltweite Nachfrage und das niedrige Wachstum in Deutschland stärker als Länder, die geringere Exportquoten aufweisen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der schwierigen konjunkturellen Lage im langjährigen Vergleich einigermaßen stabil. Während die Zunahme der Arbeitslosenquote noch moderat ausfällt, prägen die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten die Aussicht für die kommenden Monate“, erklärt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Zunahme bei Schulungsteilnehmern
Eine Zunahme zeigt sich weiterhin bei den Schulungsteilnehmern: Ende November befanden sich 2.750 Personen mehr in Aus- oder Weiterbildungen des AMS als im Vorjahr. „Diese Entwicklung spiegelt auch die Notwendigkeit wider, Arbeitnehmer angesichts veränderter Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt umzuschulen oder weiterzubilden. Besonders im Pflegebereich und anderen Mangelberufen setzen wir hier deutliche Schwerpunkte“, erläutert Kocher.
Darüber hinaus zeigt der Anstieg der Schulungsteilnahmen, dass die aktive Arbeitsmarktpolitik in schwierigen Zeiten eine entscheidende Rolle spielt, um Betroffenen neue Perspektiven und langfristig bessere Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. Zudem gibt es für größere Insolvenzen, bei denen viele Arbeitnehmer von Arbeitslosigkeit betroffen sind, das Instrument der Insolvenzstiftung. Im Rahmen solcher regionalen Insolvenzstiftungen können die ehemals Beschäftigten insolventer Unternehmen entsprechend des aktuellen Arbeitsmarktbedarfs weiter- oder höherqualifiziert werden. Ein Ausbau von Insolvenzstiftungen wird derzeit geprüft.
Lehrberufe: Hier gibt es die meisten Zuwächse
Im Lehrstellenbereich befinden sich Ende November 101.656 Personen in einer betrieblichen Lehrausbildung, das entspricht einem leichten Rückgang von -1,5 Prozent. 29.776 Personen befinden sich im ersten Lehrjahr (Rückgang um -6,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr weisen die Branchen Bank & Versicherung mit +6,5 Prozent und sonstige Lehrberechtigte (Freie Berufe, öffentlicher Sektor) mit +3,2 Prozent die stärksten Zuwächse von angehenden Fachkräften auf.