Hochansteckend: Erster Fall von Hasenbrucellose in Kärnten
Erstmals wurde jetzt ein Fall von Hasenbrucellose in Kärnten bestätigt. Festgestellt wurde die hochansteckende, bakterielle Erkrankung bei einem toten Feldhasen, der Anfang Dezember 2024 in St. Andrä im Lavanttal gefunden wurde.
Die sogenannte Hasenbrucellose ist eine Deckseuche von Feldhasen, welche vom Bakterium Brucella suis verursacht wird. Erstmals wurde nun auch ein Fall in Kärnten bekannt. Das Laborergebnis des Institutes für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV) bestätigte dies inzwischen. Experten des Landes raten zu erhöhter Vorsicht. Die Erreger sind nämlich auch auf Wild- und Hausschweine sowie den Menschen übertragbar.
Hände weg von infizierten Tieren
Bei Feldhasen verläuft die Brucellose meist chronisch. „Bei Rammlern treten häufig einseitige Hodenschwellungen auf, zusätzlich kommt es zur Ausbildung von bis zu kirschgroßen Abszessen und Nekroseherden in verschiedenen Organen“, heißt es seitens des Landes. Die Verschleppung geht meist auf Wildschweine zurück. Die Ansteckung des Menschen erfolgt durch Kontakt oder Schmierinfektionen über Hautverletzungen oder Schleimhäute beim Angreifen, Abbalgen oder Zerwirken von infizierten Tieren.
„Auf keinen Fall anfassen“
„Verhaltensauffällige Feldhasen, welche ihre natürliche Scheu verloren haben, sollte man daher in keinem Fall anfassen“, betonen die Experten weiter. Tot aufgefundene Tiere sollten nicht ohne entsprechende Schutzmaßnahmen (Schutzmaske, Schutzhandschuhe) berührt werden. Das ILV bittet geschultes Personal wie Jäger, tot aufgefundene Hasen in einem dichten Behältnis zur Untersuchung an das ILV Kärnten zu bringen.
Häufig gestellte Fragen:
Die sogenannte Hasenbrucellose ist eine Deckseuche von Feldhasen, welche vom Bakterium Brucella suis verursacht wird. Brucellen kommen weltweit vor und sind gegenüber Hitze und allen geläufigen Desinfektionsmitteln empfindlich.
Brucella-Infektionen bei Menschen können zu vielfältigen Krankheitsbildern führen, unter anderem:
- Fieberperioden
- Müdigkeit
- nächtliches Schwitzen
- Kopfschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
Die Übertragung auf den Menschen erfolgt meist durch Brucella-haltige Lebensmittel (Rohmilch und daraus hergestellte Produkte) oder durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren und deren Ausscheidungen. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist äußerst selten. Das Risiko für eine Infektion ist in Österreich sehr gering.
Jeder Verdacht einer Brucellose in einem Haustierbestand ist umgehend den zuständigen Behörden zu melden. In diesem Fall dem Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV).