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Das Bild auf 5min.at zeigt Neuschnee auf der Falttnitz.
Die Temperaturen in Österreich werden zu Weihnachten immer milder.

Schnee zu Weihnachten: Wie sich die Aussichten für Österreich verändern

Der Traum von weißen Weihnachten wird immer unrealistischer. Eine Auswertung der Geosphere Austria zeigt eindeutig, dass die Temperaturen an den Weihnachtstagen immer milder werden.

von Stella Sabitzer
3 Minuten Lesezeit(737 Wörter)

Zu Weihnachten werden viele Wünsche wahr, doch der von festlichen Feiertagen „wie früher“ mit Schnee wird immer seltener erfüllt: Laut einer Auswertung der Geosphere Austria sind die Temperaturen an den Weihnachtstagen in Österreich in den letzten Jahrzehnten um durchschnittlich ein bis zwei Grad gestiegen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in den tiefer gelegenen Regionen deutlich gesunken. Seit 2011 gab es in den Landeshauptstädten fast keinen einzigen Tag mehr mit Schneedecke.

Immer mildere Temperaturen an Weihnachten in Österreich

Klimatologe Alexander Orlik sagte, dass es zwar von Jahr zu Jahr große Schwankungen gebe, jedoch über die letzten Jahrzehnte ein klarer Trend zu immer milderen Temperaturen zu Weihnachten erkennbar sei. „Vergleicht man die durchschnittliche Temperatur am 24., 25. und 26. Dezember im Zeitraum 1961 bis 1990 mit dem Zeitraum 1991 bis 2020, dann zeigt sich zum Beispiel in den Landeshauptstädten Österreichs eine Erwärmung von rund ein bis zwei Grad“, erklärte er.

In tieferen Lagen eher Regen als Schnee

Im Dezember werden in den Niederungen zunehmend Temperaturen über null Grad gemessen. Niederschläge fallen dann häufiger als Regen und bereits gefallener Schnee schmilzt schneller ab als früher. Weiße Weihnachten sind in Tälern ab etwa 800 Metern Seehöhe nach wie vor relativ zuverlässig, auch wenn es dort ebenfalls milder geworden ist. Dennoch bleibt es dort oft noch kalt genug für Schneefall.

Mehr Weihnachtsschnee in der Steiermark, Kärnten und Vorarlberg

In den letzten 30 Jahren gab es in Bad Mitterndorf (Steiermark, 814 Meter Seehöhe) an 25 Weihnachten eine Schneedecke. In Schoppernau (Vorarlberg, 835 Meter) trat dies 26 Mal auf und in Weißensee (Kärnten, 949 Meter) 16 Mal.

Bild auf 5min.at zeigt Schnee am Grazer Schloßberg.
©5 Minuten
In Graz hat es kürzlich bereits geschneit.

Schneedecke an Weihnachten: Häufigkeit in österreichischen Landeshauptstädten

Zwischen 1961 und 1990 gab es in den meisten Landeshauptstädten alle zwei bis drei Jahre eine Schneedecke an den Weihnachtstagen, in Innsbruck sogar alle ein bis zwei Jahre. Von 1991 bis 2020 trat in Innsbruck eine Schneedecke im Durchschnitt alle zwei bis drei Jahre auf, in Graz, Klagenfurt und Salzburg alle drei bis vier Jahre und in Wien, Eisenstadt, St. Pölten, Linz und Bregenz nur noch alle vier bis sechs Jahre.

Schneearme Phase in den letzten Jahren

In der letzten Zeit stellt der Klimatologe eine „sehr schneearme Phase“ fest: „Seit 2011 gab es in den tiefer gelegenen Regionen Österreichs fast keine weißen Weihnachtstage mehr“, erklärte Orlik. Eine Schneedecke war dort nur in Ausnahmejahren zu beobachten, etwa 2011 in Innsbruck, 2012 in Wien und Eisenstadt, 2014 in Salzburg, 2020 in Innsbruck sowie 2021 in Wien, Graz und Klagenfurt. Dabei bedeutet eine Schneedecke, dass an mehr als 50 Prozent des Beobachtungsgebiets mindestens ein Zentimeter Schnee liegt.

Ein Bild auf 5min.at zeigt Schnee in Klagenfurt
©5 Minuten
Auch in Klagenfurt gab es im November schon Schnee.

St. Pölten: Letzter Schnee zu Weihnachten vor 17 Jahren

Die Landeshauptstadt mit der derzeit längsten „grünen Serie“ ist St. Pölten. Dort gab es zuletzt 2007 an mindestens einem Weihnachtstag (24., 25. oder 26. Dezember) eine Schneedecke von mindestens einem Zentimeter. In Linz und Bregenz trat dies zuletzt 2010 auf, in Eisenstadt 2012, in Salzburg 2014, in Innsbruck 2020 und in Wien, Graz sowie Klagenfurt 2021.

Schnee-Rekorde zu Weihnachten

Für echte Schneerekorde zu Weihnachten muss man jedoch weit in die Vergangenheit blicken. Der Weihnachtsrekord aller Landeshauptstädte gehört der Wetterstation Innsbruck-Flughafen mit 96 Zentimetern Schnee am 24. Dezember 1962. Weitere Rekorde sind: 55 Zentimeter am Flughafen Graz am 25. Dezember 1994, 50 Zentimeter in St. Pölten am 24. Dezember 1969, 47 Zentimeter in Klagenfurt 1994, 40 Zentimeter in Salzburg am 24. Dezember 1962, 39 Zentimeter in Eisenstadt und 47 Zentimeter in Wien Mariabrunn am 24. Dezember 1969, 26 Zentimeter in Bregenz am 26. Dezember 1969 und 25 Zentimeter in Linz (Flughafen) am 25. Dezember 1969.

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Weihnachten: Kälte- und Wärmerekorde in Österreich

Auch die tiefsten Temperaturen stammen aus längst vergangenen Jahren. Der österreichweite Kälterekord unter 1.400 Metern Seehöhe wurde am 26. Dezember 1944 in Tamsweg (Salzburg) mit minus 29 Grad gemessen. Ebenfalls extrem waren die Werte von 1962: Am 25. Dezember lag die Höchsttemperatur in Vils (Tirol, Bezirk Reutte) bei minus 19,8 Grad, und in der Nacht auf denselben Tag wurden in Kitzbühel minus 27,9 Grad verzeichnet. Der Wärmerekord für Weihnachten wird hingegen von der Wetterstation Salzburg-Flughafen gehalten, die am 25. Dezember 2013 19,1 Grad registrierte.

Schnee-Hoffnung für weiße Weihnachten in Österreich

Wie das Wetter und die Schneelage zu Weihnachten ausfallen werden, ist derzeit noch unklar, so die Experten. Besonders in den tieferen Lagen ist in den nächsten zwei Wochen noch vieles möglich. Allerdings liegt in vielen Gebirgsregionen ab etwa 1.000 Metern Seehöhe bereits Schnee, der voraussichtlich bis Weihnachten erhalten bleiben könnte. Mehr dazu hier: Schnee-Hoffnung: So steht es um weiße Weihnachten in Österreich. (APA/Red; 13.12.24)

Häufig gestellte Fragen

Die Temperaturen an den Weihnachtstagen sind in den letzten Jahrzehnten um durchschnittlich ein bis zwei Grad gestiegen. Dies führt zu weniger Schneefall und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Regen statt Schnee, besonders in tiefer gelegenen Regionen.

In den letzten Jahren war eine Schneedecke in den Landeshauptstädten nur noch selten zu beobachten. Zuletzt gab es 2021 in Wien, Graz und Klagenfurt Schnee. In anderen Städten, wie St. Pölten, gab es die letzte Schneedecke zu Weihnachten bereits 2007.

In der Steiermark, Kärnten und in Vorarlberg gibt es am häufigsten weiße Weihnachten. Besonders in höheren Lagen ab 800 Metern Seehöhe sind Schneedecken noch relativ zuverlässig.

Der Schneerekord aller Landeshauptstädte liegt bei 96 Zentimetern in Innsbruck-Flughafen am 24. Dezember 1962. Weitere Rekorde wurden in Graz, St. Pölten, Klagenfurt und anderen Städten im Jahr 1969 und 1994 aufgestellt.

Der Kälterekord unter 1.400 Metern Seehöhe wurde am 26. Dezember 1944 in Tamsweg mit minus 29 Grad erreicht. Auch 1962 wurden extreme Tiefsttemperaturen wie minus 27,9 Grad in Kitzbühel gemessen.

Derzeit ist das Wetter unklar, aber in den Gebirgsregionen ab 1.000 Metern Seehöhe liegt bereits Schnee, der voraussichtlich bis Weihnachten erhalten bleiben könnte. In tiefer gelegenen Regionen bleibt die Wetterlage jedoch abzuwarten.

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