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/ ©APA/LKA W AST MITTE
Die Bande raubte Juweliere in wenigen Minuten aus.

Blitzeinbrüche in Wien: Rammbock-Bande sitzt nun hinter Gittern

Binnen weniger Minuten raubte die Rammbock-Bande verschiedenste Geschäfte aus. Nach zwei Jahren intensiver Ermittlungen hat die Wiener Polizei die Gruppe zerschlagen.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(436 Wörter)

Die hochprofessionelle Bande hatte zwischen 2023 und 2024 in Wien bei Blitzeinbrüchen in Elektro- und Luxusmodegeschäfte sowie in einen Juwelier binnen nur weniger Minuten gezielt die hochpreisigsten Waren ausgeräumt. Die Täter gingen bei den aufsehenerregenden Taten stets nach demselben Muster vor: Sie stahlen einen Pkw in der Nähe der Tatorte. Das Auto nutzten sie als Rammbock und brachen damit in den frühen Morgenstunden die Eingangstüre der Geschäfte auf und räumten sie aus.

1,8 Millionen Euro Schaden

„Alarmanlagen und Videoaufzeichnungen haben sie in Kauf genommen“, sagte Günter Steinwendtner, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Wien-Ast-Mitte. Nach der Tat flohen sie zuerst mit dem gestohlenen Auto, dann wechselten sie das Fahrzeug. Ihre Ware verkauften sie dann im Ausland. Der Gesamtschaden belief sich auf 1,8 Millionen Euro, wie es am Freitag, dem 13. Dezember, bei einem Pressegespräch hieß.

Gestohlene Ware auf serbischer Plattform entdeckt

Anfangs fand die Polizei trotz enormen Personaleinsatzes keinen Ansatzpunkt, um die Ermittlungen voranzutreiben. Erst als sie eine der gestohlenen Waren auf einer serbischen Plattform – einer Art „Willhaben“ – entdeckten, hatten sie eine Spur. Sie nahmen Kontakt mit den serbischen Behörden auf, die dann die Ermittlungen unterstützten. Zudem fanden die Beamten beim wochenlangen Durchforsten der Videos eine Aufnahme, in der zwei Männer ein Geschäft wenige Zeit vor dem Überfall auskundschafteten.

Täter wurden „unvorsichtig“

Durch die enge Kooperation mit der serbischen Polizei, denen die Verdächtigen bekannt waren, konnte die Polizei die Männer ausfindig machen und observieren. „Sie sind unvorsichtig geworden“, sagten die Ermittler Andreas Tiroch (LKA Wien Ast Mitte) und Klaus Autischer (Bundeskriminalamt). Kurz vor einer weiteren Tat schlugen die Beamten dann zu: Am 28. Juni wurden drei Verdächtige von der Spezialeinsatzgruppe Cobra in Wien festgenommen, ein weiterer Komplize wurde beim Ausreiseversuch nach Slowenien gefasst.

Diebesgut gefunden

Bei den Hausdurchsuchungen in Serbien wurde dann zahlreiches Diebesgut in sehr gutem Zustand gefunden, sodass es den Geschädigten in Wien wieder übergeben werden konnte. Zwei Verdächtige sind weiterhin flüchtig und werden per europäischen Haftbefehl gesucht. Inzwischen werden der Bande neun Einbrüche in Wien und ein Einbruch in Hamburg zur Last gelegt.

Über sechs Jahre Haft

Anfang Dezember ging dann im Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen die Bande über die Bühne. Der Haupttäter fasste da eine sechseinhalbjährige unbedingte Haftstrafe aus, zwei weitere Beschuldigte wurden zu vier bzw. viereinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt. Ein Angeklagter, der nicht bei allen Delikten dabei gewesen ist, kam mit einer 20-monatigen teilbedingten Haftstrafe davon. Die Urteile sind einem Sprecher des Straflandesgerichts zufolge allesamt rechtskräftig. (APA, red. 13.12.2024)

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