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Ein Bild auf 5min.at zeigt Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer.
Team-Kärnten-Klubobmann und Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer im Gespräch mit 5 Minuten.

Team Kärnten-Chef Köfer: „Wir sind der Ventilator der Politik!“

Pünktlich zum baldigen Jahreswechsel hat 5 Minuten mit Kärntens Spitzenpolitiker Interviews geführt. Heute im Gespräch: Chef des Team Kärnten, Gerhard Köfer.

von Fritz Kimeswenger
3 Minuten Lesezeit(651 Wörter)

2024 war politisch ein ereignisreiches Jahr. Was waren für Sie persönlich die Highlights

Gerhard Köfer: Highlights gab es einige. Wir sind ja quasi der Ventilator in der Kärntner Politik. Wir sorgen für frischen Wind, haben unser Standing weiter verbessert, Skandale beleuchtet und mit dem Volksbegehren gegen den E-Auto-Zwang genau den Nerv der Zeit getroffen. Die Leute schätzen, dass wir mutig und korrekt Themen aufgreifen, die sie bewegen. In Spittal blüht nicht nur die Stadt wirtschaftlich, sozial und politisch auf, sondern es wurden auch neue Arbeitsplätze geschaffen und das Klima im Stadt- und Gemeinderat ist konstruktiv und freundschaftlich.

Sie haben zusammen mit der FPÖ eine Volksbefragung zur Windkraft durchgesetzt, aber im Wahlkampf halten Sie sich zurück. Warum?

Köfer: Weil Demokratie keine Werbesendung ist. Die Kärntnerinnen und Kärntner haben ein Recht darauf, selbst zu entscheiden, ob sie Windräder auf den Bergen sehen oder lieber den freien Blick auf unsere Landschaft haben wollen. Wir haben uns immer für aktive Mitbestimmung eingesetzt und das ist hier keine Ausnahme. Wir wollen keinen Windkraft-Wildwuchs, sondern durchdachte Lösungen.

Das Team Kärnten hat mit dem Kauf einer Immobilie für Aufsehen gesorgt. War das notwendig und was waren Ihre Beweggründe?

Köfer: Es war eine kluge und richtige Entscheidung. Gute Politik braucht eine stabile, finanzielle Basis, um völlig unabhängig zu bleiben. Wir haben elf Jahre lang Rücklagen gebildet und solide gewirtschaftet. So haben wir auf schicke, teure Innenstadtbüros sowie Werbeagenturen verzichtet und müssen keine Bankdarlehen für Wahlen zurückzahlen. Jetzt konnten wir uns eine alte, ehrwürdige Immobilie leisten, die alle Vorstandsmitglieder sowie die Spittaler Gemeinderäte gemeinsam renoviert haben.

Ihr größter persönlicher Wunsch für 2025? (Gesundheit setzen wir einmal voraus.)

Köfer: Dass die Kärntner Landesregierung die Realität erkennt. Der politische Umgang mit diesem enormen finanziellen Schuldenberg erinnert an einen Führerscheinneuling, der mit schlechten Reifen, abgenutzten Bremsen, schmutziger Windschutzscheibe und überhöhter Geschwindigkeit auf eisiger Fahrbahn unterwegs ist. Da ist der Crash vorprogrammiert. Spittal zeigt, wie es gehen könnte: Da sitzen alle Fraktionen gemeinsam an einem Tisch und diskutieren fair, anstatt sich gegenseitig den Stuhl wegzuziehen.

Sie sind auch Bürgermeister von Spittal an der Drau. Nun jammern alle Gemeinden über Budgetnöte. Wie geht es Ihrer Stadt finanziell?

Köfer: Spittal wird wie ein finanziell gut aufgestelltes Unternehmen geführt. Wir achten auf unsere Ausgaben, investieren klug und lassen uns in Krisenzeiten nicht gleich aus der Ruhe bringen. Neue Firmen siedeln sich an, dadurch entstehen neue Arbeitsplätze und somit wächst das Kommunalsteueraufkommen. Klar, es gibt aktuell wirtschaftliche Herausforderungen, aber wir haben bewiesen, dass wir gemeinsam mit harter Arbeit und guten Ideen den Wohlstand und die Lebensqualität auch in schwierigen Zeiten absichern können.

Bild auf 5min.at zeigt Bürgermeister Gerhard Köfer
©Stadtgemeinde Spittal an der Drau
Gerhard Köfer ist auch Bürgermeister von Spittal an der Drau.

2025 gibt es keine Wahlen in Kärnten. Welche politischen Schwerpunkte werden Sie in so einem Arbeitsjahr setzen?

Köfer: Kein Wahlkampf ist wie ein Winter ohne Weihnachten. Nein, Spaß beiseite. Wir bleiben natürlich aufmerksam, fair und kritisch. Die SPÖ/ÖVP-Koalition soll sich ja nicht zu sehr entspannen oder gar zurücklehnen. Und wenn es schon keinen Wahlkampf gibt, dann sorgen wir eben mit neuen, kreativen Ideen für den notwendigen frischen Wind in der Landespolitik.

Haben Sie einen Rat für Klagenfurt? Die Landeshauptstadt kommt ja nicht aus den Turbulenzen.

Köfer: Klagenfurt braucht keinen Ratschlag von mir. Da gibt es durchaus positive Kräfte, die etwas bewegen wollen. Aber es gibt auch im gleichen Maße politische Mandatare, denen parteipolitische Spielchen wichtiger sind als die Stadt. Vielleicht dann doch ein kleiner, persönlicher Rat: Macht es wie die Kärntner Kaffeehauskultur und setzt euch zusammen, redet und diskutiert so lange bis weißer Rauch aufsteigt, anstatt euch gegenseitig die Tassen um die Ohren zu hauen. Ein Dauerstreit bringt niemandem etwas.

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