Aus für Strichcode: Diese Änderung kommt auf den Handel zu
Der Strichcode, seit 50 Jahren Teil unseres Alltags, steht vor dem Aus: Ab 2027 wird er schrittweise vom QR-Code ersetzt. Die Umstellung birgt zahlreiche Vorteile, doch auch Risiken wie „Quishing“.
Seit über 50 Jahren, nämlich seit 1974, begleitet der Strichcode (auch Barcode oder Streifencode genannt) Menschen auf der ganzen Welt, sei es beim täglichen Einkauf, bei der Verwaltung von Lagerbeständen oder im Patientenmanagement, um nur einige Anwendungsbereiche zu nennen. Doch nun wird der Strichcode zum Auslaufmodell – bereits ab 2027 sollen zweidimensionale Codes wie QR-Codes ihn schrittweise im Handel ersetzen.
QR-Codes können mehr Informationen abspeichern
Die Gründe sind vielfältig: QR-Codes bieten eine höhere Datenkapazität, da sie zweidimensional aufgebaut sind und somit mehr Informationen speichern können als eindimensionale Strichcodes. Sie sind kompakter, vielseitiger einsetzbar und können dank integrierter Fehlerkorrektur aus verschiedenen Winkeln oder trotz Beschädigung gelesen werden. Im Gegensatz zu Strichcodes ermöglichen sie Anwendungen wie das Öffnen von Webseiten, Zahlungen oder App-Interaktionen und sind mit Smartphones ohne zusätzliche Hardware scannbar. Zudem lassen sie sich individuell gestalten und bieten Sicherheitsfunktionen wie Datenverschlüsselung, was sie ideal für moderne, datenintensive Anwendungen macht.
Was hältst du von der Umstellung von Strichcodes auf QR-Codes?
QR-Codes bieten für Händler und Kunden Vorteile
Gregor Herzog von GS1 bestätigt im ZIB-Magazin am 8. Jänner die schrittweise Einführung der 2D-Codes, ab 2027 soll auch der heimische Handel diese Codes lesen können. Der Geschäftsführer von GS1, der weltweiten Standardorganisation für Barcodes, erklärt auch, welche konkreten Vorteile der QR-Code bietet. In den zweidimensionalen Codes können wie gesagt mehr Informationen als in den Strichcodes gespeichert werden. Somit kann mithilfe von QR-Codes beispielsweise besser gesteuert werden, was mit Produktverpackungen nach ihrem Verkauf passiert. „Das ist eigentlich das große Potenzial der 2D-Codes“, erklärt Herzog im ZIB-Magazin. Auch Daten über die Mindesthaltbarkeit von Waren können in QR-Codes gespeichert werden, was für Händler äußerst praktisch ist. So haben sie einen besseren Überblick darüber, welche Produkte schneller aus den Lagern geholt werden müssen. Aus Kundensicht wären zudem in QR-Codes gespeicherte Informationen zu Allergenen oder Produktanweisungen hilfreich.
Gefahr durch „Quishing“
Doch neue Technologien bringen meist auch neue Gefahren mit sich, so auch hier. Mit dem Vormarsch der QR-Codes hat sich auch das sogenannte „Quishing“ etabliert. Damit ist eine Form des Phishings gemeint, bei der Kriminelle QR-Codes verwenden, um Opfer dazu zu verleiten, sensible Informationen preiszugeben oder schädliche Aktionen durchzuführen.
Woher kommt der Ausdruck „Quishing“?
Der Begriff „Quishing“ ist eine Zusammensetzung aus den Begriffen „QR“ (Abkürzung für „Quick Response“ und „Phishing“.
So funktioniert „Quishing“
Doch wie funktioniert das? QR-Codes können im Internet relativ leicht generiert werden. Betrüger machen sich das zunutze und kleben selbst erstellte QR-Codes über andere im öffentlichen Raum oder platzieren sie auf offiziell aussehenden Briefen und Dokumenten. Wenn Personen diesen gefälschten QR-Code nun scannen, werden sie von Betrügern auf deren Websites gelockt und zur Dateneingabe aufgefordert. Um kein Opfer von Quishing zu werden, sollte man folgende Punkte beachten.
So kannst du dich vor Quishing schützen:
- Scanne keine QR-Codes im öffentlichen Raum, bei denen du dir nicht sicher bist, wohin sie führen. Generell solltest du QR-Codes nur scannen, wenn sie von einer seriösen Quelle stammen.
- Überprüfe nach Scannen des QR-Codes, ob die Zieladresse seriös aussieht, bevor du sie anklickst.
- Verwende zum Scannen von QR-Codes besser die Handykamera als eine QR-Code-Leseapp, da einige Apps die URL vor Öffnen der Website nicht anzeigen.
- Hast du den Link angeklickt, kontrolliere noch einmal in der Adressleiste, ob dieser seriös ist und ob du auf der von dir gewünschten Seite gelandet bist.
Häufig gestellte Fragen:
Ab 2027 soll der österreichische Handel imstande sein, auch 2D-Codes zu lesen. Ab diesem Zeitpunkt soll eine schrittweise Umstellung von Strich- auf QR-Codes erfolgen.
QR-Codes können deutlich mehr Informationen speichern als Strichcodes. Sie sind vielseitiger einsetzbar, robuster lesbar bei Beschädigungen und können mit Smartphones einfach gescannt werden.
Im QR-Code können mehr Informationen gespeichert werden, die auch für Kunden beim Scannen zugänglich sind. Darunter fallen beispielsweise Infos zur Mindeshaltbarkeit, zum Recycling, zu Allergenen oder zur korrekten Anwendung eines Produkts.
Da QR-Codes beispielsweise bei der Verwaltung von Lagerbeständen eingesetzt werden, können Händler mit den darin gespeicherten Informationen zur Mindesthaltbarkeit schneller erkennen, welche Produkte als Nächstes aus dem Lager geholt werden sollen.
Eine Gefahr in Zusammenhang mit QR-Codes ist das sogenannte „Quishing“. Damit ist eine Manipulation von QR-Codes gemeint, um an Daten bzw. in weiterer Folge an Geld von Personen zu kommen, die den QR-Code gescannt haben.
Betrüger erstellen einen gefälschten QR-Code und platzieren ihn im öffentlichen Raum, oft über einem echten QR-Code. Wenn Personen diesen gefälschten Code scannen, gelangen sie auf die Website des Betrügers und werden zur Dateneingabe aufgefordert. Opfer geben auf der gefälschten Website Login-Daten, Passwörter oder Zahlungsinformationen ein, die dann von den Angreifern abgefangen werden.