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Bild auf 5min.at zeigt ein Rettungsauto in Wien.
In Wien wurde ein Baby misshandelt und liegt auf der Intensivstation.

Baby nach Schütteltrauma in Lebensgefahr: Eltern in U-Haft

Kurz vor Weihnachten wurde ein Baby mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Säugling kämpft weiterhin ums Überleben. Die Eltern wurden wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft genommen.

von Stella Sabitzer
2 Minuten Lesezeit(451 Wörter)

Wegen schwerer Kindesmisshandlung sind am Sonntag, dem 12. Jänner ein Vater und eine Mutter eines Säuglings in Wien-Brigittenau in Untersuchungshaft genommen worden. Wir haben über den tragischen Fall bereits berichtet. „Das Baby kämpft derzeit weiterhin im Krankenhaus ums Überleben.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes: Eltern festgenommen

Am 20. Dezember übernahm das Landeskriminalamt die Ermittlungen wegen des Verdachts auf versuchten Mord. Der Verdacht, dass die Eltern in Zusammenhang mit den schweren Verletzungen ihres Kindes stehen, erhärtete sich, weshalb der 26-jährige Mann und die 22-jährige Frau am Freitag, dem 10. Jänner, festgenommen wurden. Am Samstag beantragte die Staatsanwaltschaft Wien die Untersuchungshaft, die am Sonntag aufgrund der Gefahr der Tatbegehung verhängt wurde, wie Gerichtssprecher Christoph Zonsics-Kral auf Anfrage der APA mitteilte.

Eltern schoben die Schuld auf fünfjährige Schwester

In den ersten Vernehmungen erklärten die Eltern, dass die fünfjährige Schwester über den Säugling gefallen sei, was die Verletzungen verursacht haben soll. Doch weitere medizinische Untersuchungen ergaben, dass auch ältere Verletzungen bei dem zwei Monate alten Kind festgestellt wurden, die nicht durch den angegebenen Sturz erklärbar waren. Laut den Ermittlern der Gruppe Gradinger vom LKA Wien, Außenstelle Zentrum Ost, wurden zudem ältere Rippenfrakturen entdeckt, wie Polizeisprecher Philipp Haßlinger mitteilte.

Eltern wegen Misshandlung festgenommen

Aufgrund dieser neuen Ermittlungserkenntnisse ordnete die Staatsanwaltschaft dann die Festnahme der Eltern an, die am Freitag, dem 10. Jänner durch die Kriminalpolizei vollzogen wurde. Vor Gericht gaben die beiden Syrer keine Erklärung ab. Der Mann machte vor der Polizei bisher keine Angaben, die Frau beschuldigte die fünfjährige Schwester, für die Verletzungen verantwortlich zu sein.

Geschwister waren „hochbelastet“

Gleich nachdem der Säugling ins Krankenhaus eingeliefert wurde, übernahm die für Kinder- und Jugendhilfe zuständige Magistratsabteilung 11 (MA 11) die Obhut über die drei weiteren Kinder des Paares. Sie wurden nach Untersuchungen in einem Krankenhaus anschließend in ein Krisenzentrum gebracht. Das jüngste Kind – alle drei befinden sich im Kleinkinderalter – kam in einer Krisenpflegefamilie unter, sagte MA 11-Sprecherin Ingrid Pöschmann der APA.

Ermittlungen zu Kindesmisshandlung dauern an

Da keine Angehörigen ausfindig gemacht werden konnten, befinden sich die drei nach wie vor bei der Behörde. Die Kinder seien „hochbelastet gewesen“, waren aber körperlich unversehrt. In dem Krisenzentrum sollen sie nun Halt und Sicherheit erfahren und zur Ruhe kommen. Die Behörde stand bis zur Festnahme der Eltern in Kontakt mit den beiden. Kontakt zwischen Eltern und Kindern gab es seit dem 20. Dezember nicht, so Pöschmann. Die Familie war der MA 11 noch nicht bekannt. Weitere Ermittlungen, insbesondere ob auch gegen die anderen Kinder Gewalt ausgeübt wurde, dauern laut Polizei an. (APA/Red; 12.1.24)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 13.01.2025 um 14:04 Uhr aktualisiert
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