
290-Euro-Bonus am Ende? Klimabonus-Zukunft scheint besiegelt
Eines ist klar: Österreich muss sparen. FPÖ und ÖVP setzen dazu auf ein 6,3-Milliarden-Euro-Sparpaket für 2025. Wie zu erwarten, könnte das auch das Aus für den Klimabonus bedeuten.
In Österreichs Budget klafft ein riesiges Loch. Die Staatsverschuldung ist mittlerweile so hoch angestiegen, dass Österreich ein EU-Defizitverfahren drohte. Doch in diesem Punkt waren sich FPÖ und ÖVP bereits von Anfang an einig: Das Verfahren auf EU-Ebene gilt zu vermeiden. Am heutigen Montag, dem 13. Jänner 2025, legten die Koalitionspartner ihren Budgetfahrplan vor. Allein für 2025 ist ein 6,3-Milliarden-Euro-Sparpaket geplant. Mehr dazu in: Keine neuen Steuern: FPÖ und ÖVP präsentieren Sparmaßnahmen.
Wo FPÖ und ÖVP sparen wollen
Wer aber sparen will, muss auch irgendwo Abstriche machen – so mal FPÖ-Obmann Herbert Kickl bei der Pressekonferenz gemeinsam mit ÖVP-Chef Christian Stocker betonte, dass es keine neuen Steuern geben werde. Die beiden Parteien ließen sich beim Sparpaket allerdings nicht in die Karten schauen. In einem Schreiben an Finanzminister Gunter Mayr wurden folgende Kernmaßnahmen gelistet: Stabilitätsbeitrag der Bundesministerien (1,1 Mrd. Euro), Ausgabeneffizienz durch Reformen (0,24 Mrd. Euro), Reduktion der Förderquote (3,18 Mrd. Euro), Anpassungen im Steuersystem (0,92 Mrd. Euro) und weitere Maßnahmen (0,95 Mrd. Euro). Diese fünf Punkte sollen zu Einsparungen in Höhe von 6,39 Milliarden Euro führen.
2,3 Milliarden Euro, die leicht eingespart werden könnten
Mehr als die Hälfte der Einsparungen soll demnach durch Kürzungen bei Förderungen kommen. Und wie auch bei der Pressekonferenz von FPÖ-Nationalratsabgeordneter Arnold Schiefer betont, es braucht keine „große Glaskugeln“, um zu erahnen, dass Geldspritzen wie der Klimabonus und die Bildungskarenz im Paket sind. Der Klimabonus machte 2024 bekanntlich 2,3 Milliarden Euro aus. 2,3 Milliarden Euro, die also leicht eingespart werden können, wenn der Klimabonus einfach abgeschafft wird.
Klimabonus-Zukunft scheint besiegelt
Die Diskussionen über die Beibehaltung des Klimabonus dauern bereits des Längerem an. Da Österreich sich in einer finanziell prekären Situation befindet und gespart werden muss, steht der so schon umstrittene Bonus noch mehr in der Kritik. Mit der Stellungnahme von FPÖ und ÖVP scheint die Zukunft des Klimabonus immer mehr besiegelt. Fix ist allerdings noch nichts. Aktuell ist noch unklar, ob der 290-Euro-Bonus im kommenden Herbst noch einmal ausbezahlt wird. Ab Donnerstag, dem 16. Jänner 2025, möchten die Parteien nähere Details zu den Inhalten der Budget-Maßnahmen geben.
Warten auf Klimabonus
Fix ist jedenfalls bereits, in welchem Monat die zweite Auszahlungswelle des Klimabonus starten wird. Bis zu 290 Euro waren es 2024, die vielen Österreichern Anfang September überwiesen worden oder per Brief bis Ende Oktober direkt zu ihnen nach Hause gekommen sind. Doch nicht alle, die 2024 anspruchsberechtigt gewesen wären, haben das Geld auch schon erhalten. Jene, die im zweiten Halbjahr ihren Anspruch erworben haben, müssen sich noch ein klein wenig gedulden. Im Frühjahr 2025 startet nämlich die zweite Welle der Auszahlung des diesjährigen Klimabonus. Das wird – wie auch letztes Jahr schon – im Februar wieder der Fall sein. Der Bonus ist in vier Stufen unterteilt, es gibt 145, 195, 245 oder 290 Euro.
Hast du den Klimabonus 2024 schon erhalten?
So viel Geld wird in Form des Klimabonus ausgezahlt:
Der Klimabonus wird – wie auch im Vorjahr – regional gestaffelt ausbezahlt. Heißt: Es gibt vier Auszahlungshöhen, die wie folgt sind:
- 290 Euro: Gemeinden des ländlichen Raumes und Gemeinden mit höchstens Basiserschließung
- 245 Euro: Gemeinden urbaner Zentren mit zumindest guter Basiserschließung, Gemeinden regionaler Zentren mit zumindest guter Basiserschließung und Gemeinden des ländlichen Raumes im Umland von Zentren mit zumindest guter Basiserschließung
- 195 Euro: Gemeinden urbaner Zentren mit zumindest guter ÖV-Erschließung
- 145 Euro: Gemeinden urbaner Zentren mit höchstrangiger ÖV-Erschließung
Diese Statistik Austria-Karte hier zeigt, wie viel Geld in Form des Klimabonus 2024 in deiner Gemeinde ausgeschüttet wurde und noch wird.
Wie geht es mit der Bildungskarenz aus?
Ein großes Fragezeichen steht auch hinter der Zukunft der Bildungskarenz. Bislang galt: Wer berufstätig ist und eine Aus-/ oder Weiterbildung machen will, geht unter bestimmten Voraussetzungen in die Bildungskarenz. Zur Unterstützung gab es ein Weiterbildungsgeld vom AMS. Schiefer meinte im Zuge der Pressekonferenz jedenfalls: „Es gibt einfach Themen, wie zum Beispiel die Bildungskarenz, die uns natürlich sehr wichtig ist und auch für die Damen wichtig ist. Aber in guten Zeiten kann man sich das leisten. In schlechten Zeiten werden wir hier einfach den Gürtel ein bisschen enger schnallen müssen.“ Ob die Bildungskarenz jetzt subventioniert oder ganz gestrichen wird, ist noch unklar. Auch hier bleiben weitere Informationen seitens der Koalitionspartner abzuwarten.