
Master-Plan: So soll Wien zur Gesundheitsmetropole werden
Am heutigen Freitag, 17. Jänner 2025, wurde heute ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Modernisierung des Gesundheitswesens und zur Sicherung der Pflegeversorgung präsentiert.
Mit einem Budget von mehreren Milliarden Euro setzt die Stadt Wien dabei klare Prioritäten, um die Gesundheitsversorgung bis 2030 und darüber hinaus auf Spitzenniveau zu halten. Das Motto lautet: „Beste Gesundheitsversorgung für alle“.
Modernisierung der Gemeindespitäler
Wien investiert bis 2030 rund 3,3 Milliarden Euro in den Neubau und die Modernisierung der Gemeindespitäler. Bis 2040 werden sämtliche Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes erneuert. Geplant ist die Errichtung moderner Kompetenzzentren, die durch eine effizientere Nutzung der Ressourcen eine bessere Patientversorgung ermöglichen.
Im Detail:
- Klinik Favoriten: Ein neuer Zentralbau ersetzt das Pavillonsystem. Neben einem modernen psychiatrischen Zentrum entstehen High-Tech-Diagnostik und Grünflächen.
- Klinik Hietzing: Ab 2026 entsteht ein Zentralbau, der historische Architektur mit moderner Infrastruktur kombiniert. Ein- und Zweibettzimmer bieten mehr Komfort.
- Klinik Ottakring: Bis 2040 wird die Klinik durch vier Zentralbauten ersetzt. Nachhaltigkeit, viel Tageslicht und großzügige Grünflächen stehen im Mittelpunkt.
Ausbildungsoffensive zeigt Wirkung
Um den steigenden Bedarf an Pflegekräften zu decken, bildet Wien bis 2030 rund 16.000 Pflegekräfte aus, 5.000 davon haben bereits ihre Ausbildung abgeschlossen. Die Initiative „Pflege Zukunft Wien“ bietet zusätzliche Ausbildungsplätze für Pflegeassistenz und Krankenpflege. Mit dem Bau des „House of Health Sciences“ wird die Ausbildungsinfrastruktur auf höchstem Niveau erweitert.
Entlastung durch Gesundheitszentren
Wohnortnahe Versorgung soll Spitäler entlasten und Wartezeiten verkürzen. Bereits 55 regionale Gesundheitszentren wurden eingerichtet, darunter 18 Primärversorgungszentren, Kinder- und Jugendpsychiatrien sowie spezialisierte Wundzentren. Bis 2030 sollen 29 weitere Zentren entstehen, darunter neue Primärversorgungszentren sowie Einrichtungen für sexuelle Gesundheit und Frauenheilkunde.
Inklusionsoffensive im Kindergarten, Sportinfrastruktur
Die Stadt investiert bis 2029 rund 100 Millionen Euro, um Plätze für Kinder mit Behinderungen zu schaffen. Das neue Kindergartengesetz ermöglicht es, Gruppen inklusiv zu führen, indem 1-2 Kinder mit besonderem Förderbedarf in regulären Gruppen betreut werden. Private Träger erhalten zusätzliche Fördermittel zur Abgeltung der damit verbundenen Aufwendungen. Ziel ist es, allen Kindern gleiche Bildungschancen zu bieten. Ein inklusives, nachhaltiges Angebot sorgt für breite Teilnahme.
Frauen- und geschlechterspezifische Gesundheitsangebote
Das FEM Med – Frauengesundheitszentrum bietet als medizinische Clearingstelle umfassende Beratungen und Fortbildungen zu körperlicher und geistiger Gesundheit, die auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind. Innerhalb eines Jahres fanden über 3.500 Beratungen statt, was den hohen Bedarf zeigt. Mit dem Projekt „Rote Box“ und weiteren Initiativen wird ein klares Signal für geschlechterspezifische Gesundheitsangebote gesetzt. Zusätzlich wird dafür gesorgt, dass geschlechterspezifische Aspekte in der medizinischen Forschung und Praxis berücksichtigt werden.
Wien und die Forschung:
Wien stärkt durch gezielte Investitionen seine Position als Standort für Spitzenforschung und Innovation im Gesundheitsbereich: Life Sciences, Präventionsmedizin, Pandemievorsorge und das Vienna Bio Center stehen hierbei im Fokus.