Krebs in Österreich: Früherkennung rettet Leben – 376.000 Betroffene
In Österreich sind rund 376.000 Menschen an Krebs erkrankt. Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle, um die Überlebenschancen zu erhöhen und Leben zu retten, betont die Ärztekammer.
In etwa 376.000 Personen sind österreichweit an Krebs erkrankt. Die Anzahl der Neuerkrankungen liegt bei 42.000 jährlich, in diesem Zeitraum sterben circa 20.000 Personen. Je früher eine Krebserkrankung diagnostiziert wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Früherkennungsuntersuchungen können dazu führen, dass Krebserkrankungen bereits in frühen Stadien entdeckt und behandelt werden können. Daran erinnerte die Ärztekammer (ÖAK) anlässlich des Weltkrebstags am Dienstag.
Früherkennungsuntersuchungen erhöhen Überlebenschancen
„Ich appelliere an die Bevölkerung, das kostenlose Vorsorgeangebot bei den Ärztinnen und Ärzten jährlich in Anspruch zu nehmen“, betonte Johannes Steinhart, Präsident der Ärztekammer. Vorsorgeuntersuchungen sollten bei Dickdarm und Prostata ab 45 und bei der Brust schon ab 40 Jahren durchgeführt werden, weil immer mehr Menschen früher an Krebs erkranken.
Krebszahlen belasten das Gesundheitssystem
Die immer höher werdende Anzahl an Krebspatientinnen und- Patienten belaste auch das österreichische Gesundheitssystem. Es brauche mehr Ärztinnen und Ärzte in der Onkologie, sowie einen Ausbau von zertifizierten Zentren, die sich auf einzelne Krebsarten spezialisieren, so Paul Sevelda, Leiter des Karl Landsteiner-Instituts für gynäkologische Onkologie und Senologie und Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Sevelda sieht einen Bedarf für Zentren zu Prostata-, Lungen-, Dickdarm-, oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine mögliche Entlastung des Gesundheitssystems könnten sogenannte Cancer Nurses sein, die mit ihrem fachlichen Know-how die Pflege krebskranker Menschen verbessern können, so Sevelda.
Präventionsmaßnahme gesunder Lebensstil
Viele Krebsarten können durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden. Dazu gehört ausreichend Bewegung und nicht zu rauchen. Eine weitere Präventionsmaßnahme ist die HPV-Impfung. Bis Ende 2025 ist diese Impfung für alle unter 30 gratis.
Initiativen zur Verbesserung der Krebsbehandlung und -forschung
In Österreich gibt es verschiedene Initiativen, die sich der Forschung und besseren Therapie verschiedener Krebsarten widmen. Das Projekt „DART2OS“ der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung widmet sich der besseren Behandlung von Osteosarkomen, einer aggressiven Form von Knochenkrebs, der in etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen bei Kindern ausmacht. Das Austrian Comprehensive Cancer Network dient zum Austausch der medizinischen Universitäten Wien, Innsbruck, Graz und der Medizinischen Fakultät Linz. Den Austausch medizinischer Universitäten und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, Akteuren des Gesundheitssystems und betroffenen Patientinnen und Patienten fördert die Cancer Mission von Horizon Europe. (APA; 04.02.2025)