
Millionenpleite: Nächste steirische Haustechnik-Firma ist insolvent
Die Firma Klement Haustechnik GmbH meldet Insolvenz an. Davon betroffen sind 137 Gläubiger und 26 Dienstnehmer. Die Passiva betragen laut AKV rund 5,67 Mio. Euro. Eine Fortführung des Unternehmens wird angestrebt.
Die Klement Haustechnik GmbH hat einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eingebracht, berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am 5. Februar. Mit der zeitnahen Eröffnung sei zu rechnen. Unternehmensgegenstand ist die Heizungs-, Kälte-, Lüftungs- und Sanitärtechnik, wobei rund 95 Prozent der Umsätze im Projektgeschäft und 5 Prozent des Umsatzes durch Service und Wartung generiert werden, heißt es.
5,67 Mio. Euro Passiva
Die Passiva betragen laut AKV rund 5,67 Millionen Euro. „Die Verbindlichkeiten (zu Buchwerten) beziffert man mit 5.670.000 Euro wovon rund 1.167.000 Euro auf Bankverbindlichkeiten entfallen, Lieferanten schuldet man rund 1.900.000 Euro. Eingepreist wurden auch mögliche Schadenersatzforderungen bzw. Mängelbehebungskosten im Betrag von rund 1.475.000 Euro. Der Rest entfällt auf Dienstnehmeransprüche bzw. Steuer- und Abgabenverbindlichkeiten“, heißt es dazu in einer Aussendung. Aktiva seien in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro gegeben, wobei laut AKV Wertberichtigungen von 50 bis 60 Prozent vorgenommen werden sollen. Dies dürfte auch damit im Zusammenhang stehen, dass laut Insolvenzantrag diverse Gerichtsverfahren anhängig sein sollen, heißt es in der Aussendung weiter.
Großauftrag verloren, Fixkosten gestiegen
Zu den Insolvenzursachen wird ausgeführt, dass es im Jahr 2024 aufgrund eines laut Unternehmen unberechtigten Vertragsrücktrittes zum Verlust eines Großauftrages gekommen sei, wobei dies rund 50 Prozent des geplanten Jahresumsatzes entsprach. Hinzu kommen laut AKV Forderungsausfälle, Abrechnungsschwierigkeiten, die gesamte wirtschaftliche angespannte Marktlage und die gestiegenen Fixkosten.
Fortführung geplant
Angestrebt wird die Fortführung des Unternehmens, wobei man davon ausgehe, dass Reorganisationsmaßnahmen erforderlich sein werden. Laut Insolvenzantrag liegen für das
Jahr 2025 unterzeichnete Aufträge im Gegenwert von rund 3,5 Mio. Euro vor. Angestrebt wird ein Sanierungsplan, wobei vorerst das gesetzliche Mindesterfordernis angeboten wird. „Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent innerhalb von 2 Jahren“, informiert der AKV abschließend.