
AK-Bilanz: 81 Millionen Euro für Kärntner Arbeitnehmer erkämpft
Das Team des Arbeits- und Sozialrechts in der Arbeiterkammer Kärnten zieht Bilanz: Im Vorjahr wurden 126.363 Beratungen durchgeführt und rund 81 Millionen Euro für AK-Mitglieder erkämpft.
Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach betont bei der Pressekonferenz am Mittwoch: „Unsere Aufgabe ist es, die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kärnten zu schützen und uns für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.“ So wurden allein im Bereich Arbeitsrecht im vergangenen Jahr 2.480 Neuvertretungen verzeichnet. In 1.862 Fällen haben AK-Experten interveniert, 618 Mal musste eine Klage bei Gericht eingebracht werden. Insgesamt wurden 2.358 Akten positiv erledigt und 6,5 Millionen Euro erkämpft. „Spitzenreiter bei den Beratungsthemen sind nach wie vor Auflösung von Dienstverhältnissen, Entgeltabrechnungen, unbezahlte Überstunden und falsche Einstufungen“, weiß Abteilungsleiter Maximilian Turrini. Ebenfalls ein Dauerbrenner: Kündigungen im Krankenstand.

1.124 Neuvertretungen im Sozialrecht
Invaliditätspensionen, Berufsunfähigkeitspensionen, Feststellung von Schwerarbeitszeiten, Pflegegeldeinstufungen und Reha-Geld sind wiederum Themen, mit denen sich die Experten im Sozialrecht täglich auseinandersetzen. 1.124 Neuvertretungen wurden 2024 übernommen, 855 Gerichtsakten konnten positiv abgeschlossen werden, 596 wurden aus verschiedenen Gründen zurückgezogen, ruhend gestellt oder wurden negativ abgeschlossen. 64,2 Millionen Euro wurden in diesem Bereich erkämpft.
1.326 Kärntner von der Pleite ihres Betriebs betroffen
Unmittelbar nach einer Insolvenzeröffnung tritt der Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer auf den Plan. Im Vorjahr wurden 1.326 Kärntner, die von der Pleite ihres Betriebs betroffen waren, vertreten und mehr als zehn Millionen Euro geltend gemacht. Das ISA-Team informiert die Beschäftigten über Rechte und Pflichten, berechnet Forderungen wie etwa offene Entgelte, Überstunden, Weihnachts- und Urlaubsgelder sowie Ansprüche auf Abfertigung-Alt, meldet diese im Insolvenzverfahren bei Gericht an und stellt den Antrag auf Insolvenz-Entgelt bei der IEF-Service GmbH. Goach: „Weil es bis zu sechs Monate dauern kann, bis der IEF die Beiträge an die Betroffenen genehmigt und auszahlt, haben wir 2017 die AK-Insolvenz-Soforthilfe ins Leben gerufen, um die finanzielle Notlage der Menschen zu lindern.“ 2024 habe die Arbeiterkammer auf diesem Weg 232 Kärntnern mit 522.990 Euro geholfen. Meist ist das Geld drei Tage nach Antragsstellung überwiesen.
Beruf, Familie und Gleichstellung ebenfalls ein Thema
Von den 126.363 Beratungen im Jahr 2024 entfielen 12.317 auf das Referat „Beruf, Familie und Gleichstellung“, das unter anderen zu den Themen Karenz, Kinderbetreuungsgeld und Elternteilzeit informiert. 592 Frauen und Männer wurden mit dem kostenlosen Elternfrühstück erreicht. 26 Mal fand die Veranstaltung in den Bezirken statt, an elf weiteren Terminen konnte man online teilnehmen.

Zahlen aus den Bezirken
„Beratungen und Vertretungen finden nicht nur in der AK-Zentrale in Klagenfurt statt, wir sind auch in unseren Bezirksstellen für die Kärntner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Anliegen da“, stellen AK-Direktorin Susanne Kißlinger und deren Stellvertreterin Irene Hochstetter-Lackner fest. Konkret wurden im Bereich Arbeits- und Insolvenzrecht über Klagen und Interventionen 1.835 Fälle (rund 7,1 Millionen Euro) in Klagenfurt positiv abgeschlossen, 833 in Villach/Hermagor (rund fünf Millionen Euro), 298 in Spittal an der Drau (rund 619.000 Euro), 188 in Wolfsberg (rund 390.000 Euro.), 285 in St. Veit an der Glan (rund 2,7 Millionen Euro), 98 in Völkermarkt (rund 400.000 Euro und 147 in Feldkirchen (rund 570.000 Euro).