Laute Hilfeschreie: Spektakuläre Szenen bei der Grazer Murinsel
Am heutigen Donnerstag kam es zu filmreifen Szenen bei der Grazer Murinsel. Eine spektakuläre Personenrettung wurde im Zuge eines Pressetermins nachgestellt. Mehr dazu liest du hier.
Wenn in der dritten Oktoberwoche in der Landeshauptstadt Graz und deren Umgebung vermehrt Einsatzorganisationen im Katastropheneinsatz wahrzunehmen sein werden, ist das kein Grund zur Sorge: Vom 14. bis 18. Oktober 2025 ist die Steiermark Schauplatz der internationalen Katastrophenschutzübung „ModEx 2025“. Mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dafür angekündigt, unter anderem auch Rettungsteams aus Lettland, Litauen, Rumänien, Spanien, der Türkei und Ungarn. Die Übung findet an vielen verschiedenen Orten in und um Graz statt. Als Gastgeber dieser EU-Übung fungieren das Land Steiermark (Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung) und die Stadt Graz, zahlreiche steirische Einsatzorganisationen und Institutionen sind an der Abwicklung der Übung beteiligt.
Personenrettung bei der Mur und Seilrettung am Schlossberg
Gemeinsam mit der Übungsleitung und den teilnehmenden Partnerinnen und Partner wurde im Zuge der „ModEx 2025“ zu einem Pressetermin am heutigen Donnerstag geladen, bei dem eine Rettung von Personen von der Murinsel (Internationale Teams und Wasserrettung Steiermark) sowie Seilrettungen am Schlossberg inszeniert und nachgestellt wurden. Auch 5 Minuten war vor Ort.
Seit Dienstag laufen die Großübungen in Graz und Umgebung
In Graz und Umgebung wird an über 28 Orten geübt. „Dies stellt eine logistische Herausforderung dar“, betont Rebecca Dinkelbach von Johanniter Unfall-Hilfe aus Deutschland. Als einige der Übungsdestinationen werden die Lurgrotte, die Kesselfallklamm, die Talstation Schöckl, der Plabutschtunnel, das Gefängnis Karlau, das Klinikum Graz und auch der Schlossberg genannt. Die Übung läuft seit Dienstag um 10 Uhr und begann am Flughafen. Alois Hirschmugl vom Bundesheer schilderte das Übungsszenario: Ein Flugzeug landete mit Hilfsgütern, dann geriet es in Brand. Daraufhin wurde das Team motiviert, nach Lösungen zu suchen, wie die Güter trotzdem in die Steiermark kommen, auch wenn am Flughafen Graz „nichts mehr geht“.
Spektakulärer „Einsatz“ bei der Murinsel
Bei der Übung am Donnerstag bei der Mur wurde eine Personenrettung nachgestellt. Die spanische Bergrettung übernahm die Rettung der Personen von der Murinsel und die Österreichische Wasserrettung sicherte die Übung, baute dann ab und überprüfte, dass die letzte Person mit dem Boot ans Ufer gebracht wurde. Andreas Bramböck von der Österreichischen Wasserrettung beschrieb das Szenario wie folgt: „Das ganze Szenario ist ein Erdbebenszenario. Ein paar Menschen sind auf die Murinsel gegangen, damit ihnen beim Erdbeben nichts auf den Kopf fällt, dann sind Brücken eingestürzt und sie sind auf der Murinsel gefangen. Es wird eine Zipline von der spanischen Bergrettung zwischen Murufer und Murinsel aufgebaut für die Personenrettung.“ Aber was macht man mit der letzten Person? Die letzte Person wird mit dem Boot der Wasserrettung mittels Seilfähre gerettet. Das Prinzip funktioniert dabei folgendermaßen: Zuerst wird das Seil gespannt, dann wird das Raftboot darauf gehängt und anschließend wird „hin und her“ gefahren.
Stimmen zu der Großübung
Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung: „Die Steiermark hat sich in den vergangenen Jahren einen guten Namen als Ausrichtungsort von großangelegten Katastrophenschutzübungen gemacht. Um die internationale Zusammearbeit, Abläufe, Logistik und Kooperation zu üben, ist es immer wertvoll, europaweite Übungen wie diese zu Gast zu haben.“
Gilbert Sandner, Sicherheitsmanager der Stadt Graz: „Die Übung ist eine wertvolle Gelegenheit, die bestehenden Notfallpläne im Detail zu testen und Abläufe auf den Prüfstand zu stellen. Besonders die grenzübergreifende Zusammenarbeit konnte dabei praxisnah erprobt werden, ein entscheidender Faktor, um im Ernstfall rasch und abgestimmt reagieren zu können. Während an der Universitätsklinik lokale Einsatzszenarien beübt wurden, lag der Fokus der Behörden auf der Koordination und Zusammenarbeit mit den internationalen Teams.“