
Kärntner Landwirtschaftskammer fordert Festhalten an Mercosur-Nein
Die Landwirtschaftskammer Kärnten warnt vor Wettbewerbsverzerrungen durch das geplante EU-Mercosur-Abkommen. Einstimmig fordert die Vollversammlung ein Festhalten am österreichischen Nein.
Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten (LK) hat ein deutliches Signal gesetzt: Einstimmig forderten die Mitglieder von Österreichs Bundesregierung sowie den EU-Abgeordneten, am bereits 2019 im Nationalrat beschlossenen Nein zum Mercosur-Abkommen festzuhalten.
Sorge um Wettbewerbsverzerrungen
Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay wird seit 25 Jahren verhandelt. Anfang September legte die EU-Kommission den Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament eine Partnerschaftsvereinbarung zur Zustimmung vor. Während die Kommission vor allem auf die Chancen für Wirtschaft und Handel verweist, sieht die LK Kärnten die bäuerlichen Betriebe massiv gefährdet.
Konkurrenz von einer Agrarindustrie
„Mit dem Abschluss dieses Handelsabkommens würde unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft direkte Konkurrenz von einer Agrarindustrie bekommen, die auf Pflanzenschutzmittel und Wachstumshormone setzt, die in der EU längst verboten sind“, warnt LK-Präsident Siegfried Huber. Faire Wettbewerbsbedingungen seien so nicht gegeben, vielmehr drohe eine massive Verzerrung.
Qualität und Versorgungssicherheit im Fokus
Besonders kritisch bewertet die LK die möglichen Folgen für die Versorgungssicherheit mit regionalen, umweltschonend produzierten Lebensmitteln. „Diese darf nicht den Export-Interessen der Industrie geopfert werden“, ergänzt Huber.
„Existenzfrage für viele bäuerliche Betriebe“
Vor diesem Hintergrund bekräftigte die LK-Vollversammlung einstimmig ihre Forderung, dass Österreich im EU-Parlament weiterhin gegen das Mercosur-Abkommen stimmt. „Ein Nein Österreichs ist für weite Teile der heimischen bäuerlichen Betriebe eine Existenzfrage. Ich appelliere daher dringend an die heimischen EU-Abgeordneten, ihrer Verantwortung nachzukommen und gegen das Abkommen zu stimmen“, so Huber abschließend.