
„Leben retten“ lernen: Große Beteiligung bei Aktionstag in Klagenfurt
Am Samstag stand das Shoppingcenter City Arkaden Klagenfurt ganz im Zeichen des Lebens: Unter dem Motto „Rufen. Drücken. Schocken.“ fand eine groß angelegte Awareness-Kampagne gegen den plötzlichen Herztod statt.
Hunderte Besucher nutzten die Gelegenheit, an mehreren Wiederbelebungsstationen unter Anleitung von Experten des European Resuscitation Council (ERC), des Vereins IN.PULS.KÄRNTEN sowie medizinischem Fachpersonal selbst aktiv zu werden. Sie konnten die wichtigsten Handgriffe der Laienreanimation praktisch üben – vom richtigen Absetzen des Notrufs über die Herzdruckmassage bis zur Anwendung eines Defibrillators.
Unterstützung aus der Politik
Prominente Unterstützung gab es ebenfalls: Landtagsabgeordneter Maximilian Rakuscha vertrat Gesundheitslandesrätin Beate Prettner, und Gemeinderätin Gabrielle Holzer war für den Klagenfurter Gesundheitsstadtrat vor Ort. Beide zeigten großes Interesse und suchten das Gespräch mit den Initiatoren.
Ziel: Mut machen und Wissen verbreiten
„Es geht darum, Hemmschwellen abzubauen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken“, erklärt Christopher M. Krainer von IN.PULS.KÄRNTEN. Besonders erfreulich: Die hohe Beteiligung junger Menschen und Familien zeigt, dass Aufklärung Wirkung zeigt. Im Zuge der Veranstaltung wurden auch die neuen ERC-Guidelines 2025 vorgestellt – mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisnahen Empfehlungen zur Reanimation.




GOAL-Initiative bringt Lebensrettung in den Alltag
Ein weiterer Programmpunkt war die Präsentation der ERC-GOAL-Sessions („Go and Save a Life“) in Kärnten, die von IN.PULS.KÄRNTEN und der Ankerpraxis Keck umgesetzt werden.
Mehrere Betriebe – darunter Kuss & Kuss Friseure und Juwelier Heller – nahmen bereits teil. In kurzen Trainings lernen Mitarbeiter in wenigen Minuten die entscheidenden Schritte, um im Ernstfall Leben zu retten. „Jeder Betrieb kann zu einem sicheren Ort werden – dort, wo Menschen geschult sind, Leben zu retten“, so Krainer.
Appell an die Politik: „Jetzt handeln!“
Aus Sicht der Initiatoren reicht reine Bewusstseinsbildung jedoch nicht mehr aus. Nach Jahren der Diskussion sei nun konkretes Handeln gefragt, um die Rettungskette in Kärnten nachhaltig zu stärken. Dafür könnte helfen:
- Einführung einer Lebensretter-App nach Vorbild anderer Bundesländer,
- Aufbau eines Reanimationsregisters zur Qualitätssicherung,
- flächendeckende Ausstattung mit Defibrillatoren (AEDs), rund um die Uhr zugänglich.
„Es ist keine Zeit für Geplänkel. Wir wissen, was funktioniert – jetzt müssen wir es endlich umsetzen“, lautet der eindringliche Appell der Organisatoren.