
Vom Piloten bis zum Lehrling: So testet das Bundesheer seine Bewerber
Im Jahr 2024 wurden im Österreichischen Bundesheer insgesamt 51.902 Personen psychologisch untersucht. Das entspricht rund 142 Testungen täglich.
„Die psychologische Diagnostik ist eine der tragenden Säulen für die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres“, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Psychologen würden entscheidend dazu beitragen, „dass Österreichs Soldatinnen und Soldaten dort eingesetzt werden, wo sie ihre Stärken bestmöglich entfalten können“. Damit leiste man einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und Qualität im gesamten Verteidigungssystem.
52.000 Testungen jährlich
Von den insgesamt fast 52.000 Testungen entfielen rund 45.000 auf Stellungspflichtige. Diese werden in den Ergänzungsabteilungen der Militärkommanden auf ihre Tauglichkeit für den Wehrdienst überprüft. Etwa 1.400 Personen nahmen an der allgemeinen Kadereignungsuntersuchung am Heerespersonalamt teil. Weitere 1.300 Bewerberinnen und Bewerber wurden speziell auf ihre Eignung für Auslandseinsätze und sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsätze getestet. Auch Lehrlingsbewerbungen werden psychologisch überprüft – im Jahr 2024 waren es rund 400. Für besonders anspruchsvolle Funktionen, etwa im Flugdienst oder der Flugsicherung, finden darüber hinaus gesonderte Auswahl- und Tauglichkeitsfeststellungen statt.
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Breites Aufgabenfeld der Heerespsychologie
Die psychologischen Tätigkeiten im Bundesheer sind vielfältig. Sie reichen von Eignungs- und Auswahlverfahren über klinisch-psychologische Betreuung bis hin zu Notfall- und Arbeitspsychologie. Neben den Screeningverfahren wurden im vergangenen Jahr 2.272 klinisch-psychologische Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt sowie 277 Beratungen über die Psychologische Helpline abgewickelt. Zudem fanden 24.622 standardisierte Befragungen und mehrere Forschungsprojekte statt, die der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der psychologischen Verfahren dienen.
Sicherheit beginnt mit Auswahl
Mit den umfassenden Testungen will das Verteidigungsministerium sicherstellen, dass jene, die Verantwortung für Österreichs Sicherheit tragen, optimal vorbereitet sind – mental wie fachlich. Tanner betonte abschließend: „Nur wer psychisch gefestigt ist, kann in Extremsituationen bestehen. Diese Verantwortung beginnt schon beim Auswahlverfahren.“