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Auf dem Foto von www.5 Min.at sieht man einen Mann mit Schnurrbart, anlässlich des Movember.
Im November lassen sich Männer für einen wichtigen Zweck wieder Bärte wachsen.

„Movember“: Was Schnurrbärte mit Männergesundheit zu tun haben

Wenn im November Männer plötzlich Schnurrbart tragen, steckt mehr dahinter als Mode: So macht man weltweit auf das Thema Männergesundheit und Vorsorge aufmerksam.

von Leema Mohsenzada-Slaje Auf dem Foto auf www.5min.at sieht man Leema Mohsenzada-Slaje.
2 Minuten Lesezeit(402 Wörter)

Die weltweite „Movember“-Bewegung will auf die Bedeutung der Männergesundheit und regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam machen. Laut einem Bericht des ORF warnt der Grazer Urologe Sascha Ahyai vom LKH Graz davor, Vorsorge auf die leichte Schulter zu nehmen, denn sie könne im Ernstfall Leben retten.

Früherkennung rettet Leben

Prostatakrebs ist in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Männern ab 45 Jahren. Jüngere Männer sind häufiger von Hodenkrebs betroffen. Beide Krankheiten können aber bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelt werden. Ahyai betont: „Vorsorge kann Leben retten. Viele Männer kommen nach der Untersuchung beruhigt nach Hause, nur wenige brauchen weitere Kontrollen.“ Mit modernen Methoden wie dem PSA-Test (Prostataspezifisches Antigen) lassen sich Risikofaktoren früh erkennen. Eine einzige Untersuchung kann Männern über Jahre Sicherheit geben. Trotzdem schieben viele die Vorsorge auf, oft aus Scham oder Angst.

„Movember“ stärkt das Bewusstsein

Der „Movember“ (eine Wortkombination aus moustache und November) wurde übrigens in Australien gegründet und hat sich längst zu einer globalen Gesundheitskampagne entwickelt. Männer auf der ganzen Welt lassen sich Bärte wachsen, um über Vorsorge zu sprechen, ein Symbol dafür, dass Männergesundheit sichtbar werden muss. Ahyai beobachtet, dass gerade im November das Interesse an medizinischen Themen steigt. „Viele Männer beginnen dann, sich mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen oder kommen erstmals zur Vorsorge“, so der Urologe. „Je mehr Öffentlichkeit es gibt, desto größer wird das Bewusstsein.“ Trotz der zunehmender Aufmerksamkeit sieht Ahyai noch großen Handlungsbedarf. In Österreich fehle ein organisiertes, staatlich gefördertes Screening-Programm für Prostatakrebs. Ein solches Vorsorgeangebot ab dem 45. Lebensjahr könnte Leben retten, ähnlich wie bei Brustkrebs-Screenings für Frauen. „Wenn so ein Programm staatlich gefördert würde, wäre das ein großes Geschenk an die Männer“, sagt Ahyai. Er fordert, dass Politik und Gesundheitswesen die Männergesundheit stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn viele Männer gehen erst zum Arzt, wenn Beschwerden schon weit fortgeschritten sind, dann ist es oft zu spät.

Lange Nacht der Urologie in Graz

Um das Bewusstsein weiter zu stärken, lädt das LKH Graz am 10. November zur „Langen Nacht der Urologie“ ein. Männer ab 45 Jahren können sich dort kostenlos untersuchen lassen, vertraulich, anonym und ohne Termin. Die Aktion soll Hemmschwellen abbauen und zeigen, dass Vorsorge weder aufwendig noch unangenehm sein muss.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 02.11.2025 um 08:43 Uhr aktualisiert
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