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/ ©Fotomontage: Rebernig/LK Kärnten & www.fb-ktn.at & Paul Gruber
Foto in Beitrag von 5min.at: Zu sehen sind der LK-Präsident und der LK-Vizepräsident vor mehreren Kühen.
Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber (rechts) mahnt, dass man die bäuerlichen Betriebe nicht überfordern dürfe, Vizepräsident Roman Linder gibt Huber die Schuld.

Bauern-Großdemo in Deutschland: Kann das auch in Österreich passieren?

Angesichts der Großdemonstration deutscher Bauern in Berlin mahnt Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber, dass man die bäuerlichen Betriebe auch in Österreich nicht überfordern dürfe, um den sozialen Frieden zu erhalten.

von Phillip Plattner
2 Minuten Lesezeit(363 Wörter)

„Viele Bauern fühlen sich auch bei uns wie im Schraubstock eingeklemmt zwischen sinkenden Einkommen und immer höheren Auflagen. Den Bauernfamilien wird immer mehr abverlangt und gleichzeitig werden täglich die hohen Lebensmittelpreise angeprangert“, kritisiert Huber. Angeheizt wird in Österreich die Situation durch die aktuelle Diskussion rund um das Verbot von Vollspaltenböden in der Schweine- und Rinderhaltung.

„Das kann nicht sein“

„Wenn die Gesellschaft andere Standards haben will, werden wir das diskutieren. Aber man kann von den Bauern nicht verlangen, dass sie nach Premium-Standards produzieren und dann bleiben die Produkte im Supermarktregal liegen, weil die Importe billiger sind. Bei Verboten braucht es entweder vollen Ersatz der höheren Produktionskosten oder Importverbote für Billigfleisch. Sonst zahlen die Rechnung am Ende des Tages die Bauern – und das kann nicht sein“, betont Huber.

„Bei der Landwirtschaft geht es in die andere Richtung“

Für Huber ist klar, dass der soziale Frieden nur dann sichergestellt werden kann, wenn man eine Berufsgruppe nicht überfordert und sie fair behandelt. „Was die Landwirtschaft betrifft, geht es aber aktuell genau in die andere Richtung“, so die Kritik Hubers. Huber fordert deshalb für die Zukunft ein starkes Bekenntnis zur Produktion in Europa und eine Inflationsabgeltung bei den EU-Direktzahlungen für die Bauern.

LK-Vizepräsident: „Verfehlte ÖVP-Agrarpolitik“

Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, Roman Linder, macht für die schlechte Situation, in der sich die Kärntner Bauernfamilien befinden würden, Landwirtschaftskammer-Präsident Huber und den ÖVP-Bauernbund verantwortlich. Das Problem würde sich bereits seit Jahrzehnten zuspitzen und sei unter der Hauptverantwortung der ÖVP und „ihrer verfehlten Agrarpolitik passiert“, so der freiheitliche Bauernvertreter.

„Dann wird es zu Demonstrationen kommen“

„Wenn LK-Präsident Huber mit seinem ÖVP-Bauernbund auf Landes- und Bundesebene nicht rasch die von uns geforderten Verbesserungen für die heimischen Bauernfamilien beschließt, wird es auch in Kärnten zu Demonstrationen kommen“, so Linder abschließend. Die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft setze sich etwa für eine echte Inflationsanpassung, die Rücknahme der Erhöhung der Kammerumlage, eine durchgehende Herkunftskennzeichnung, die Abschaffung der CO2-Steuer, den Ausstieg aus dem Green Deal sowie die Abschaffung der doppelten Krankenversicherung ein.

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