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/ ©APA/BIRDLIFE ÖSTERREICH
Um den Agrarlandvogel ist es nicht gut bestellt.

BirdLife kürte Grauammer zu Österreichs Vogel des Jahres

Die Grauammer ist Österreichs Vogel des Jahres 2024. Allerdings ist es um den Agrarlandvogel nicht gut bestellt: Wie BirdLife Österreich in einer Aussendung schrieb, sind 9 von 10 der Tiere in den letzten 25 Jahren verschwunden.

von APA
2 Minuten Lesezeit(326 Wörter)

Die Grauammer ist die größte heimische Ammer, trägt jedoch von allen Arten die unauffälligste Färbung. Sie ist oberseits grau und braun gestrichelt, unterseits hell beige gefärbt, mit dunkleren Stricheln. Markant ist ihr kräftiger gelbrosa Schnabel und eine großköpfige Gestalt. Die Geschlechter sind gleich gefärbt. Der Gesang der Grauammer ist charakteristisch und besteht aus einer sich beschleunigenden Folge heller Töne. Sie ruft metallisch „tsritt“ oder auch kurz klickend „bitt“ oder „bt“ zu schnellen, elektrisierten Folgen aneinandergereiht. Einst nannte man die Grauammer in Wien volkstümlich lautmalerisch „Prassler“, neuzeitlich kennt man sie unter dem plakativen Namen „Schlüsselbundvogel“.

Bestandsindex brach ein

Von 1998 bis 2022 brach der Bestandsindex der Ammer um 95 Prozent ein. Das ist laut BirdLife der stärkste Rückgang aller im Monitoring ausgewerteten Vogelarten. Der aktuelle Brutbestand dürfte sich auf weniger als 500 Reviere belaufen, so Michael Dvorak, wissenschaftlicher Mitarbeiter von BirdLife Österreich. „Möglicherweise liegt er sogar deutlich unter diesem Wert“, sagte Dvorak. Als Brutvogel der pannonischen Klimaregion brütet die Grauammer in kleinen Verbreitungsinseln im östlichen Weinviertel (NÖ), im Marchfeld (NÖ), auf der Parndorfer Platte (Burgenland) und im Neusiedler See-Gebiet (Burgenland). Das österreichweit bedeutendste Brutgebiet ist der Hanság (Burgenland): 2022 wurden hier 50 Reviere kartiert. Abseits dieser Gebiete ist die Grauammer im gesamten Bundesgebiet bis auf einzelne, kleine Reliktvorkommen verschwunden.

Grauammer benötigt ungenutzte Flächen

Dieser massive Bestandseinbruch korreliert signifikant – sowohl in Österreich als auch in anderen Teilen Mitteleuropas – mit der Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung, die BirdLife zufolge in zahlreichen Studien als Hauptfaktor für die Abnahme von Agrarlandvogelarten identifiziert wurde. „Als ehemaliger Charaktervogel der offenen, extensiven Agrarlandschaft benötigt die Grauammer einen gewissen Anteil an ungenutzten Flächen. Solche Brach- oder Ruderalflächen sollten zumindest zehn Prozent der Fläche ausmachen, damit sich eine lebensfähige Grauammer-Population halten kann. Sind diese Brachen weg, ist auch die Grauammer weg!“, warnte Dvorak.  (APA/red 10.10.)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 10.01.2024 um 07:06 Uhr aktualisiert

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