Skip to content
/ ©APA/THEMENBILD
20 Millionen Tonnen CO2 im Verkehr ausgestoßen

CO2-Minus in Österreich: Treibhausgase sanken 2023

Im Vorjahr sind in Österreich laut Fachverband der Mineralölindustrie um rund 240 Millionen Liter Sprit weniger getankt worden als im Jahr 2022. Damit sind die CO2-Emissionen des Verkehrs um rund 600.000 Tonnen zurückgegangen.

von Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(439 Wörter)

Die Treibhausgasemissionen in Österreich dürften sich 2023 erneut deutlich reduziert haben. Das ging aus einem „Nowcasting“ des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz (WEGC) hervor, das Ende Dezember publiziert wurde. Es basiert auf den bei Erstellung verfügbaren monatlichen Verbrauchsdaten für Erdgas, Erdölprodukte und Elektrizität bis Oktober. Die Reduktion wird demnach auf 6,9 Prozent geschätzt, was rund 67,6 Tonnen CO2-Äquivalenten entspricht.

Energie-Preise als Ursache?

Gottfried Kirchengast, WEGC-Klimaforscher, nannte als Ursachen für diesen „Teilerfolg“ überwiegend Sondereinflüsse, wie etwa den Preisdruck bei Energie und die aus dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) abgeleitete stagnierende wirtschaftliche Aktivität, jedoch sei auch die Zunahme an erneuerbare Energie und Effizienz beim sinkenden Verbrauch mitwirkend. In Zukunft gelte es durch „langfristig wirksame Neustrukturierungen die Klimaziele tatsächlich zu erreichen“, hielt der Forscher fest.

Temperaturanstieg begrenzen

Im Mittelpunkt des 2015 beschlossenen historischen UNO-Klimaschutz-Vertrags von Paris steht das Ziel, die durch Treibhausgase verursachte Erderhitzung auf klar unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die Bemühungen sollten zudem dahin gehend verstärkt werden, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Experten und Klimaschützer sehen das Erreichen der Pariser Klimaziele aber aktuell selbst bei optimistischen Szenarien als kaum erreichbar.

Von Klimazielen noch weitentfernt

„Erfreulich ist, dass im Vorjahr in Österreich die CO2-Emissionen des Verkehrs zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen sind. Aber um rechtzeitig das Klimaziel erreichen zu können, braucht es mehr Tempo beim Klimaschutz im Verkehrsbereich und zusätzliche Maßnahmen“, stellte die Expertin des Verkehrsclubs Österreich Lina Mosshammer fest. Der VCÖ wies darauf hin, dass im Vorjahr der Verkehr rund 20 Millionen Tonnen CO2 verursacht hat, um rund 0,6 Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2022 und um rund vier Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2019. Von den Klimazielen für die Jahre 2030 und 2040 ist der Verkehr noch ein großes Stück entfernt.

Spritverbrauch und Abgasbelastung gehen Hand in Hand

Das Potenzial für eine Reduktion der CO2-Emissionen des Verkehrs sei groß und müsse genutzt werden, forderte der VCÖ. „Wird weniger Sprit verbraucht, sinken die Spritkosten sowohl für die Bevölkerung als auch für die Unternehmen. Wird weniger Sprit verbrannt, sinkt zudem die Abgasbelastung, die Luft wird sauberer und damit gesünder“, meinte Mosshammer.

Niedrigere Tempolimits gefordert

Schnell wirksam und rasch umsetzbar wären niedrigere Tempolimits, die vom VCÖ mehrmals gefordert wurden. Niedrigere Geschwindigkeit erhöht zudem die Verkehrssicherheit, reduziere die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle und rette Menschenleben. Darüber hinaus brauche es mehr öffentliche Verkehrsverbindungen nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch für eine bessere Erreichbarkeit der regionalen Zentren. (APA, red 4.1.2024)

Deine Meinung

Der Artikel ist lesenswert

Vielen Dank für deine Bewertung!
Es wurde Mal abgestimmt

Der Artikel ist informativ.

Vielen Dank für deine Bewertung!
Es wurde Mal abgestimmt

Der Artikel ist ausgewogen.

Vielen Dank für deine Bewertung!
Es wurde Mal abgestimmt
Du hast einen #Fehler gefunden? Jetzt melden.

Mehr Interessantes