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Filmten sich gegenseitig: Anzeigen Hagel nach „Drogen-Partys“

Filmten sich gegenseitig: Anzeigen Hagel nach „Drogen-Partys“

Eine ungewöhnliche Kooperation zwischen Einfallsreichtum und Selbstüberführung: Junge Erwachsene machten der Polizei die Ermittlungen leicht, indem sie sich selbst bei Straftaten filmten. Das Ergebnis? 30 Anzeigen als Konsequenz.

von Julia Waldhauser
Teamfoto von 5min.at: Julia Waldhauser ist für die Online-Redaktion Graz tätig.
2 Minuten Lesezeit(384 Wörter)

Umfangreiche Ermittlungen der Polizeiinspektion Halbenrain im vergangenen September haben dank der Auswertung von über 1.000 Videos, sichergestellt durch ein Mobiltelefon, zu einer Anzahl von 200 Anzeigen geführt. Etwa 30 Tatverdächtige im Alter zwischen 16 und 24 Jahren wurden in Zusammenhang mit umfassenden Suchtgift-Ermittlungen und weiteren Straftaten nach dem Suchtmittelgesetz ausgeforscht.

Drogenring aufgedeckt: 21-jähriger Rumäne im Fokus der Ermittlungen

Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand ein 21-jähriger Rumäne aus dem Bezirk Südoststeiermark, der verdächtigt wurde, erhebliche Mengen an Kokain, Ketamin, Ecstasy und Marihuana vorwiegend an Minderjährige verkauft zu haben. Die auf den Mann zentrierten Ermittlungen führten zu einer gerichtlich bewilligten Hausdurchsuchung und seiner vorübergehenden Festnahme, wobei die Polizei sein Mobiltelefon und Tablet sicherstellte.

Drogenhandel und exzessive „Suchtgiftpartys“ enthüllt

Die akribische Auswertung der sichergestellten Beweismittel offenbarte eine regelrechte „Goldgrube“ an belastendem Material. Mehr als 1.000 Videos dokumentierten nicht nur den Drogenhandel, sondern auch exzessive „Suchtgiftpartys“, die auf den Clips wie ein „Video-Tagebuch“ festgehalten wurden. Diese Aufnahmen führten zur Identifizierung von mehr als 25 Tatverdächtigen allein im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz.

Video-Beweise: Enthüllung von Straftaten jenseits des Drogenhandels

Die Videos klärten nicht nur Drogenvergehen, sondern enthüllten auch weitere Straftaten wie Körperverletzungen, Nötigungen und Gefährdungsdelikte. Ein besonders auffälliges Video zeigte Tatverdächtige, die über eine Minute lang Luft aus einem im Einsatz befindlichen Polizei-Streifenwagen ließen, während die Beamten eine Veranstaltung überwachten.

Rausch am Steuer: Videos zeigen Verkehrsdelikte der Drogenhändler

Die Auswertung brachte zudem schwerwiegende Verkehrsübertretungen ans Licht. Etwa 70 Aufnahmen zeigten den 21-jährigen Hauptverdächtigen, der selbst in beeinträchtigtem Zustand desolate Fahrzeuge lenkte, obwohl ihm die Lenkberechtigung bereits entzogen worden war. Polizisten forschten acht weitere Personen aus, die teils eklatante Geschwindigkeitsübertretungen und gefährliche Fahrmanöver setzten. Dabei fuhren sie mit bis zu 140 km/h in 30er Zonen, rasten mit 120 km/h durchs Ortsgebiet oder mit 230 km/h über österreichische Autobahnen, während sie Suchtmittel und Alkohol konsumierten. Bei neun Fahrzeuglenkern wurde eine behördliche Überprüfung der Verkehrszuverlässigkeit bei den zuständigen Behörden angeregt.

Geständnisse nach Drogen- und Kriminalitätsrausch

Die insgesamt etwa 30 Tatverdächtigen zeigten sich größtenteils geständig. Die Anzeigen wurden an die jeweils zuständigen Behörden und die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 06.02.2024 um 10:23 Uhr aktualisiert

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