Geburtendefizit setzt sich fort: 11.448 weniger Geborene als Sterbefälle
Die vorläufige Geburtenbilanz im Jahr 2023 ist erneut negativ ausgefallen. Laut Statistik Austria wurden um 6,5 % weniger Kinder geboren als im Jahr 2022.
„2023 wurden in Österreich 6,5 % weniger Kinder als im Jahr davor geboren, sogar 10,2 % weniger im Vergleich zum Durchschnitt der Vor-Pandemie-Jahre 2015 bis 2019. 77.296 Neugeborenen standen 88.744 Verstorbene gegenüber, das heißt, 2023 sind 11.448 weniger Menschen geboren als gestorben. Damit hat Österreich zum vierten Mal in Folge ein Geburtendefizit“, erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Sterbefälle lagen über Jahresdurchschnitt
Die vorläufige Zahl der Sterbefälle 2023 lag bei 88.744 und somit um 7,1 % über dem Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der COVID-19-Pandemie. In der von Statistik Austria im Herbst 2019 erstellten Bevölkerungsprognose wurden für das Jahr 2023 insgesamt 85.720 Sterbefälle prognostiziert. Regional fiel der Rückgang der Sterbefälle 2023 im Vergleich zum Vorjahr in Vorarlberg am höchsten aus (−10,3 %) und in Niederösterreich am niedrigsten (−2,5 %).
Abweichung von Prognose
Die Zahl der 2023 Geborenen lag mit 77.296 um 10,2 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt. In der Bevölkerungsprognose wurde ein Wert von insgesamt 85.990 Geburten für das Jahr 2023 prognostiziert, auch diese Zahl wurde um 10,1 % unterschritten. Bei den Geburten ist mit deutlich weniger Nachmeldungen als bei den Sterbefällen zu rechnen.
Geburtenrückgang in den Bundesländern
Im Vergleich zu 2022 gab es in allen Bundesländern einen deutlichen Geburtenrückgang. Dieser fiel in Tirol mit −9,2 % am stärksten aus, gefolgt von Oberösterreich und dem Burgenland mit je −7,8 %. Am wenigsten stark ging die Zahl der Neugeborenen in der Steiermark und in Vorarlberg zurück (je −3,3 %). Die vorläufige Bilanz aus Lebendgeborenen und Gestorbenen war 2023 in drei Bundesländern positiv, am ausgeprägtesten in Wien (+1 226). In sechs Bundesländern gab es 2023 dagegen weniger Neugeborene als Gestorbene, insbesondere in Niederösterreich (−5 518), der Steiermark (−3 138) und in Kärnten (−2 242).
Deine Meinung
Der Artikel ist lesenswert
Der Artikel ist informativ.
Der Artikel ist ausgewogen.