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Symbolfoto
Foto auf 5min.at: Das Foto zeigt einen herumstreifenden Wolf.

Jäger schlagen Alarm: „Wolf muss regulär jagdbar werden“

Es ist längst ein offenes Geheimnis, dass sich am Villacher Hausberg, dem Dobratsch, ein Wolfsrudel gebildet hat. Erstmals erzählen Jäger gegenüber 5 Minuten, wie sie über ihre eingewanderten Jagdkonkurrenten denken.

von Manfred Wrussnig
3 Minuten Lesezeit(601 Wörter)

Zuerst die positiven Entwicklungen am Dobratsch: “Wir haben wesentlich weniger Verbissschäden an den Bäumen und die Wildsauen, die jährlich unglaublichen Flurschaden angerichtet haben, sind fluchtartig abgehauen.  Es gibt auch so gut wie keine Risse von Nutztieren,  weil genug Wild da ist.“ Der Nachteil machte den Jägern freilich Sorgen und der lässt sich auch durch Abschüsse kaum in den Griff zu bekommen.

Hier treiben sich die Wölfe herum

„Das Revier ist leer, das Wild zieht sich ins das Dickicht zurück geht da nimmer raus und ist unruhig, bleibt nirgends mehr stehen. Als Jagdpächter zahlen Kollegen von mir 15.000 Euro jährlich Pacht und können kaum mehr was schießen, eine Bewirtschaftung lohnt sich da doch auf Dauer nicht mehr.“ Gegenwärtig sind die Wölfe stark in Heiligengeist – Hundsmarhof,  in der Schütt und in den Auen nahe der Infineon spürbar. „Ich fand heuer mal die Überreste eines Hirschen, er starb an einem Drosselbiss, ein klarer Hinweis auf einen Wolf“.  Selbst die Gämsen können nicht sicher sein. „Ich habe einen beobachtet, als er Gämsen jagte, aber die klettern dann rasch die Felsen hinauf, da geht der Wolf nicht hin“.

„Oft melden wir einen Riss gar nicht mehr“

Ein anderer Jäger machte die Beobachtung, dass der Wolf nur ungern seine Deckung verlässt. „Ober der Baumgrenze, wo ihm die Deckung dann fehlt ist er nur selten unterwegs“, weiß er zu berichten. Wie steht es mit Abschüssen? „Die passieren nur um die Leute zu beruhigen. Mir ist lieber ich höre weder was vom Referenten Martin Gruber (ÖVP) noch was vom seinem Wolfexperten. Alles nur für die Statistik und bei der DNA kommt dann meistens als Täter der Fuchs heraus, weil der als erster an den Überresten dran ist und so seine DNA hinterlässt. Oft melden wir einen Riss gar nicht mehr. Es muss eine Entscheidung in Brüssel fallen, dass der Wolf endlich regulär jagdbar wird“, verlangt er von Gruber.

Mehr Wölfe unterwegs, als behauptet?

Einige Jäger würden auch niemals einen Wolf schießen: „Ich lasse mir doch nicht von Tierschützern mein Haus anzünden“. Der Jäger, der bevorzugt am Dobratsch unterwegs ist glaubt, dass in Kärnten wesentlich mehr Wölfe unterwegs sind, als von Grubers Experten stets behauptet wird. „Das wird nur klein geredet“, vermutet er. Das nächste Problem der Jäger ist der Goldschakal der ebenfalls das Wild jagt und als Faunafremdling immer geschossen werden darf. „Auch der ist kaum zu erwischen und treibt sich wie der Wolf ebenfalls schon in der Nähe von Häusern herum, weil dort eben immer wieder Futter in Form von Essensresten zu finden ist. Da hilft uns wiederum der Wolf, denn der tötet jeden Goldschakal den er in seinem Revier erwischt.“

„Leute machen sich schon lustig darüber“

Wie es weitergehen soll? „Es schaut wirtschaftlich nicht gut aus, dazu kommt, dass die Mehrheit im Land den Wolf positiv sieht, Gruber versucht mit Abschussverordnungen ja nur sein Klientel zu bedienen ohne dass sich da irgendwas ändert. Man ist auch schon draufgekommen, dass sich der Wolf bei Annäherung von Menschen lieber aus dem Staub macht. Die Leute machen sich ja schon lustig darüber. Neulich las ich ein Schild, das von Wölfen warnte und einen Zusatz angehängt hatte, da hieß es: „Ich habe Angst um meine Oma. Gezeichnet Rotkäppchen“

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 22.10.2023 um 08:39 Uhr aktualisiert

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