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Kelag-Rekordgewinn: Wirtschaft und Politik pochen auf Investitionen

2023 hat die Kelag einen Rekordgewinn von 462 Millionen Euro erwirtschaftet. WK-Präsident Jürgen Mandl und die Kärntner Volkspartei reagieren mit der Aufforderung, daraus ein Rekord-Investitionsprogramm für Kärnten zu schnüren.

von Tanja Janschitz
3 Minuten Lesezeit(748 Wörter)

„Wir nehmen Marktentwicklungen selbstverständlich zur Kenntnis, pochen aber darauf, dass diese Gewinne für die dringend notwendigen, zweifelsohne hohen Investitionen in die Ertüchtigung des Kärntner Stromnetzes sowie in die Ausweitung von Stromproduktionskapazitäten im Land investiert werden“, reagiert Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl auf die Veröffentlichung des aktuellen Kelag-Jahresergebnisses. Auch müsse sichergestellt sein, dass bei derartigen Projekten die heimische Wirtschaft profitiere.

Foto auf 5min.at zeigt Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl.
©WKK | Helge Bauer
Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl

ÖVP: „Kelag-Gewinn in Energiewende investieren

ÖVP-Clubobmann Markus Malle will von dem Kärntner Energieversorger ebenso nachhaltige Investitionen sehen: „Die Kelag soll auch den gesamten Gewinn des Jahres 2023 nachweislich im heurigen Jahr in Projekte in Kärnten investieren.“ In dieselbe Kerbe schlägt Energie-Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP): „Ein Kärnten-Investitionspaket in die Energiewende ist dringend nötig – es muss schneller kommen, als es in Aussicht gestellt ist“, so Schuschnig.

Ein Foto auf 5min.at zeigt ÖVP-Klubobmann Markus Malle.
©ÖVP-Club/Bauer
ÖVP-Clubobmann Markus Malle

WK-Präsident sieht Handlungsbedarf

Ein modernes Stromnetz sei die unabdingbare Voraussetzung für ein Gelingen der Energiewende von fossilen hin zu erneuerbaren Rohstoffen, erklärt WK-Präsident Mandl weiters. „Selbstverständlich ist es der Umwelt und dem Klima zuliebe, aber auch im Hinblick auf die heimische Wertschöpfung sinnvoll, keine Milliarden für Öl- und Gaseinkäufe ins Ausland zu überweisen, sondern saubere Energie in Kärnten für Kärnten zu produzieren; mit Photovoltaik, mit Windkraft, aber auch mit Wasserkraft!“ Dieses bleibe aber oft aufgrund bürokratischer Hürden und Hemmnisse ungenutzt. Mandl: „Wenn es dem Land nicht gelingt, für dringende Vorhaben von übergeordnetem Interesse neue, kompakte Genehmigungsverfahren zu schaffen, wird die Energiewende in Kärnten noch auf Jahre in den Amtsstuben stattfinden.“

Landesrat: „Gesetzesgrundlagen werden geschaffen“

Schuschnig verweist wiederum darauf, dass im Land gerade die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden, „um Projekte in Erneuerbarer Energie rascher und unbürokratischer umsetzen zu können.“ Malle ergänzt: „Jede zusätzliche Maßnahme der Kelag in Kärnten ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende – das Land braucht eine Offensive in Wasserkraft, Sonnenenergie, Wind und Biomasse.“ Malle fordert zusätzlich, dass die Kelag ihren Sozialfonds aufstockt. „Wer tatsächlich Hilfe benötigt, soll sie auch bekommen“, so Malle abschließend.

Symbolfoto zu einem Beitrag von 5min.at: Landesrat Sebastian Schuschnig von der ÖVP
©Bauer
Energie-Landesrat Sebastian Schuschnig

Team Kärnten will „sofortige Strompreissenkung“

Neben landesinterne Investitionen der KELAG für Kärnten drängt Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer zudem auf eine sofortige Strompreissenkung: „Diese muss jedenfalls signifikant höher ausfallen als die mit 1. April wirksam werdende Reduktion um zehn bzw. 20 Prozent.“ Die Kunden der KELAG müssten jedenfalls von dem kaum fassbaren Gewinnergebnis profitieren, so Köfer: „Es gilt den Strompreis wieder auf ein akzeptables und vertretbares Maß zu bringen. Grundsätzlich muss es darum gehen, die exorbitante Erhöhung aus dem Vorjahr überhaupt zurückzunehmen.“

Ein Bild auf 5min.at zeigt Team Kärnten Chef Gerhard Köfer.
©Team Kärnten
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer

FPÖ: „Strompreis-Erhöhungen zurückzahlen“

Auch der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer fordert neuerlich eine sofortige Rücknahme der massiven Strompreis-Erhöhungen des Vorjahres: „Die KELAG schwimmt im Geld, fast eine halbe Milliarde Euro Gewinn bedeutet nochmals mehr als eine Verdoppelung des bisherigen Rekordgewinnes im Jahr 2022. Trotz dieser unvorstellbaren Gewinne wurden die Strompreise verdoppelt bis verdreifacht […].“ Eine Gewinnmaximierung auf Kosten der Kärntner Bevölkerung sei unredlich. „Daher müssen die Strompreiserhöhungen der KELAG zur Gänze zurückgenommen werden. Zusätzlich müssen die ungerechtfertigten Strompreis-Erhöhungen an die KELAG-Kunden zurückgezahlt werden“, fordert der FPÖ-Chef.

Symbolfoto zu einem Beitrag von 5min.at: Erwin Angerer, Landesparteiobmann der FPÖ
©FPÖ Kärnten
FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer

SPÖ wünscht sich Ausbau der Energieversorgung

Christof Seymann, SPÖ-Energiesprecher im Kärntner Landtag, fordert hingegen wieder, dass die Kelag-Gewinne in den Ausbau der Energieversorgung und dafür notwendige Infrastruktur zu investieren seien. „Diese Investitionen sind für Kärnten gerade in einer Zeit, in der der Konjunkturmotor stottert und die Bauwirtschaft dringend Aufträge braucht, wichtig. Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn der Ausbau erneuerbarer Energiequellen mit einem Ausbau der Netzinfrastruktur einhergeht. Beides geht mit einem enorm hohen Investitionsbedarf einher. Auch der Zeitfaktor spielt eine wesentliche Rolle, weshalb es umso begrüßenswerter ist, dass die Kelag den Investitionsturbo zündet.“

AK: „Faire und leistbare Strompreise gewährleisten“

„Eine sichere Stromversorgung durch nachhaltige Investitionen in die Kärntner Energiewirtschaft sowie faire und leistbare Strompreise sind das, was in Zukunft gewährleistet sein muss und wofür sich die Arbeiterkammer Kärnten mit aller Kraft einsetzt. Und das ist auch der Auftrag der Konsumentinnen und Konsumenten an den Landesenergieversorger“, fasst es Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach abschließend nochmals zusammen. Die Arbeiterkammer wolle im Interesse der Konsumenten jedenfalls weiter die Entwicklungen am Strommarkt sowie die vertragliche Gestaltung genau beobachten und darauf achten, dass Preissenkungen durch die Energieversorger zeitnah an Kunden weitergegeben werden.

Das Bild auf 5min.at zeigt AK-Präsident Günther Goach.
©Jost&Bayer
Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach
Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 15.03.2024 um 21:52 Uhr aktualisiert

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