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Kulturpreise des Landes Kärnten wurden verliehen
Kulturpreisverleihung des Landes Kärnten 2023 mit LH Kaiser in der CMA im Stift Ossiach. Weiter am Foto u.a. Brigitte Winkler-Komar, Alina Zeichen und Preisträger Arthur Ottowitz.

Kulturpreise des Landes Kärnten wurden verliehen

Preisträgerinnen und Preisträger machen Breite von Kunst und Kultur in Kärnten sichtbar. Der vielfältige Kulturschaffende Arthur Ottowitz erhielt den Kulturpreis des Landes Kärnten im Bereich Volkskultur.

von Anja Mandler
4 Minuten Lesezeit(946 Wörter)

Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser überreichte außerdem gemeinsam mit der Leiterin der Kulturabteilung des Landes, Brigitte Winkler-Komar, und Alina Zeichen vom Kärntner Kulturgremium in der Carinthischen Musikakademie Ossiach acht Förderungspreise, drei Würdigungspreise und einen Anerkennungspreis. Alle Dotierungen wurden angehoben, insgesamt wurden mit den 13 Preisen daher 91.000 Euro vergeben. Die Rede zur Lage der Kultur hielt diesmal Verleger und Autor Lojze Wieser. Seitens der Landesregierung war auch Landesrätin Beate Prettner anwesend. Für den großartigen musikalischen Schlusspunkt der Veranstaltung sorgte Kulturpreisträger Arthur Ottowitz (Mundharmonika) gemeinsam mit Würdigungspreisträger Janez Gregorič (Gitarre).

Kunst und Kultur in Kärnten sichtbar machen

Kaiser sagte, dass die sechs Frauen, fünf Männer, das Team und der Verein, die heute ausgezeichnet wurden, die Breite von Kunst und Kultur in Kärnten sichtbar machen. „Kärnten ist ein buntes, empfindsames, weit über die Grenzen hinauswirkendes Kunst- und Kulturland“, betonte er und hob hervor, dass Kunst und Kultur das kritische Gewissen einer Gesellschaft seien. Das sei gerade heute wichtiger denn je. „Kunst und Kultur zeigen auch auf, wie sehr wir uns oft vom Menschlichen entfernen, wie sehr wir Gefahr laufen können, uns an Gewalt zu gewöhnen“, so Kaiser mit Blick auf die aktuellen weltweiten Entwicklungen. Der Landeshauptmann dankte auch dem Kärntner Kulturgremium und verwies auf die Kulturstrategie 2030, die man über zwei Jahre hinweg mit Einbindung der gesamten Kärntner Kulturöffentlichkeit entwickeln werde. Ebenso wolle sich Kärnten weiter für Fairpay in Kunst und Kultur einsetzen. Kaiser erwähnte das gestern im Kärntner Landtag beschlossene Budget 2024 mit Erhöhungen für den Kulturbereich. Weiters nannte er das Schwerpunktjahr 2023 für Volkskultur, dem 2024 das Schwerpunktjahr für Fotografie und 2025 jenes für Erinnerungskultur folgen sollen.

Kulturpreise des Landes Kärnten wurden verliehen
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Alina Zeichen dankte in Vertretung der Vorsitzenden des Kärntner Kulturgremiums, Angelika Hödl, den Preisträgerinnen und Preisträgern für ihre unermüdliche Arbeit und Kreativität für das Kulturland Kärnten/Koroška. „Das ist nicht immer einfach, danke, dass ihr durchgehalten habt.“ Zeichen hob hervor, dass Kunst, Kultur und Wissenschaft in der Verfassung verankert seien: „die Freiheit der Kunst“. Das müsse auch die finanzielle Ausstattung umfassen. „Kunst und Kultur sind eine wesentliche Säule der Demokratie und dürfen nicht kaputtgespart werden“, betonte sie. Das treffe insbesondere auf schwierige Zeiten zu, in denen Demokratie womöglich am Prüfstand stehe. Verleger Wieser konnte ausrichten, dass Schriftsteller Peter Handke alle Preisträgerinnen und Preisträger grüßen lasse. In seiner auf Deutsch und Slowenisch gehaltenen Rede zur Lage der Kultur betonte er vor allem die Bedeutung von Sprache. In Kärnten habe sich in den letzten Jahrzehnten einiges verändert. So sei Kärntner Literatur vor den Vorhang getreten und Weltliteratur geworden – auch die slowenische. „Die Hörbarkeit des Slowenischen geht in den Dörfern zurück, die Sprache wird aber ins Land getragen“, sagte Wieser mit Hinweis auf unter anderem Radio und Übersetzungen. Auch die zweisprachigen Ortstafeln würden von Jahr zu Jahr mehr. Messen lassen müssten wir uns aber auch daran, wie wir mit den Sprachen der Menschen umgehen, die nach Kärnten kommen, wie wir ihnen Deutsch und Slowenisch beibringen. „Sprache ist der Spiegel der Menschenrechte“, so Wieser.

„Volkskultur ist ein Werk ohne Autor, wir alle sind Urheber“

Die vom Kärntner Kulturgremium vorgeschlagenen und von der Landesregierung einstimmig angenommenen Preisträgerinnen und Preisträger wurden in Videoeinspielungen vorgestellt. Die Laudatio für Kulturpreisträger (Bereich Volkskultur) Arthur Ottowitz hielt Harald Scheicher. Der Maler und Arzt ist Kurator des Werner Berg Museums Bleiburg/Pliberk und Enkel von Werner Berg. „Volkskultur ist ein Werk ohne Autor, wir alle sind Urheber“, sagte Scheicher. Auch Ottowitz wolle in seinem Wirken nie persönlich hervortreten, wirke in Gemeinschaft, wolle das kulturelle Interesse bei den Menschen wecken. Scheicher betonte, dass Ottowitz sehr vieles ehrenamtlich mache und strich dessen Kunst hervor, auf die Menschen zuzugehen. „Mit Arthur wird eine neue, erweiterte Form der Volkskultur ausgezeichnet“, so der Laudator. Ottowitz ist unter anderem Musiker, Leiter des Werner Berg Museums und der Bleiburger Kulturinitiative, als Bleiburger Marktmeister für den Wiesenmarkt zuständig und auch beim Bleiburger Fasching aktiv. Die Dotierung des Kulturpreises des Landes Kärnten wurde von 14.500 Euro auf 20.000 Euro angehoben. Ottowitz sagte nach der Preisverleihung, dass er Demut verspüre. Er dankte allen, mit denen gemeinsam er über die Jahrzehnte so vieles auf die Füße gestellt und bewegt habe. „Es hängt nur von uns selber ab, wenn wir was bewahren oder was ändern wollen“, betonte er.

Kulturpreise des Landes Kärnten wurden verliehen
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Die mit jeweils 5.000 Euro (bisher 3.500 Euro) dotierten Förderungspreise erhielten: Maler Daniel Hosenberg (bildende Kunst), Schauspielerin und Sängerin Katarina Hartmann (darstellende Kunst), Fotograf Stefan Reichmann (elektronische Medien, Fotografie und Film), Schriftstellerin Angela Lehner (Literatur) – sie konnte heute nicht anwesend sein, Akkordeonist Michael Schwarzenbacher (Musik), Volkstänzerin Daniela Hackl (Volkskultur), Bildungsforscher Jasmin Donlic von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Geistes- und Sozialwissenschaften) und Medizinerin Carmen Possnig (Naturwissenschaften). Der mit 7.000 Euro (bisher 5.000 Euro) dotierte Anerkennungspreis ging an den Verein VIA – Verein für Industriekultur und Alltagsgeschichte. Dem Architektenteam Winkler + Ruck, dem Gitarristen Janez Gregorič und Sprachwissenschaftlerin Herta Maurer-Lausegger von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt wurden die mit 8.000 Euro (bisher 6.000 Euro) dotierten Würdigungspreise überreicht.

Zahlreiche Gäste

Die zweisprachige Moderation der Kulturpreisverleihungen erfolgte durch Sabine und Michael Kristof-Kranzelbinder. Musikalisch umrahmt hat sie das „Noreia String Quartet“. Begrüßt werden konnten unter anderem auch Landtagspräsident Reinhart Rohr, der slowenische Generalkonsul Anton Novak, Diplomat Valentin Inzko, Landtagsabgeordnete Ruth Feistritzer, Landtagsabgeordneter Stefan Sandrieser, Roland Streiner von der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik, Hans Karl Peterlini von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Matthias Walter vom Stadttheater Klagenfurt und Marion Rothschopf-Herzog von der Carinthischen Musikakademie.

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