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/ ©Mircea Iancu auf Pixabay
Ein Bild auf 5min.at zeigt mehrere Personen mit ihrem Smartphone in der Hand
Aufs Smartphone wird nicht gerne verzichtet, auf Telefonate umso lieber.

Must-Haves und No-Gos: So wichtig ist den Österreichern ihr Handy

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent führte eine Studie unter 1.000 Befragten zwischen 14 und 75 Jahren bezüglich ihres Telefonierverhaltens durch und deckte die wichtigsten Fragen auf.

von Eva Taumberger
4 Minuten Lesezeit(896 Wörter)

Das Smartphone erfreut sich über alle Altersgruppen hinweg hoher Beliebtheit, von seinem ursprünglichen Daseinszweck, dem Telefonieren, ist hierbei allerdings nicht mehr viel zu sehen. Vor allem in der jüngeren Bevölkerung geht der Trend in diese Richtung. Ob Telefonate tatsächlich veraltet sind, in welchen Fällen noch zum sprichwörtlichen Hörer gegriffen wird und wie sich das Telefonierverhalten zwischen den Generationen unterscheidet, deckt eine aktuelle Studie des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent mit 1.000 Befragten auf.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Der Blick aufs Smartphone fällt in der Generation Z dreimal so häufig wie bei
    Babyboomern.
  • 73 Prozent der Österreicher präferieren Text- und Sprachnachrichten gegenüber
    Telefonaten; insbesondere aufgrund der zeitlichen Unabhängigkeit dieses Kanals.
  • Vor allem für die Babyboomer spielt die persönliche Note bei Telefonaten eine große
    Rolle.
  • Babyboomer besprechen unangenehme Themen bevorzugt per Telefon, die
    Generation Z weicht lieber auf Textnachrichten aus.
  • Jeder Fünfte der Generation X und Babyboomer hat eine Mobilbox mit persönlicher Anrede, unter Millennials und Generation Z nur noch jeder Zehnte.
  • Für fast neun von zehn Babyboomer oder Angehörige der Generation X ist es ein No-Go, in der Öffentlichkeit die Lautsprecherfunktion zu nutzen.

Smartphone: JA – Telefonate: Nein, danke!

Aufs Smartphone wird nicht gerne verzichtet, auf Telefonate umso lieber. So zeigt eine repräsentative Marketagent-Umfrage, dass die Österreicher problemlos eine Woche lang dem Alkohol (77 Prozent), dekorativer Kosmetik (66 Prozent) oder sogar Fleisch (56 Prozent) entsagen könnten. Anders beim mittlerweile wohl wichtigsten täglichen Begleiter: Lediglich 14 Prozent könnten sich vorstellen, sieben Tage lang auf ihr Smartphone zu verzichten. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass dieses Device durchschnittlich 19 Mal pro Tag auf versäumte Anrufe, neue Nachrichten, E-Mails oder Social Media Updates überprüft wird. In der Generation Z fällt der Blick aufs Smartphone mit 32 Mal täglich, dabei etwa dreimal so oft wie in der Gruppe der Babyboomer, für die elf Handy-Checks ausreichen. Das Smartphone haben die Österreicher demnach zwar häufig in der Hand, aber nur selten am Ohr. Beinahe drei Viertel der Bevölkerung (73 Prozent) bevorzugen Text- und Sprachnachrichten klar gegenüber Telefonaten. Die Gründe dafür sind nicht nur vielfältig, sondern auch von Generation zu Generation verschieden.

Textnachrichten von Vorteil

Die größten Vorteile sehen insgesamt alle Befragten in der zeitlichen Unabhängigkeit. Auf Textnachrichten muss nicht sofort geantwortet werden (61 Prozent) und sie können zu jeder Zeit gesendet werden (59 Prozent), erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Vor allem die Generation Z schätzt darüber hinaus, dass Textnachrichten mehr Kontrolle über die eigene Reaktion erlauben (31 Prozent) und es zu weniger unangenehmen Situationen kommen kann (37 Prozent). Auch die Multitasking-Möglichkeiten, die sich durch diesen Kommunikationskanal auftun, stehen bei den Jüngeren (39 Prozent) deutlich höher im Kurs als bei den Älteren (9 Prozent).

Telefonieren: Zeitersparnis für die Jüngeren, persönliche Nähe für die Älteren

Der Faktor Zeit spielt für die jüngeren Generationen generell eine ausschlaggebende Rolle. Denn auch wenn meist nur noch ungern telefoniert wird, lassen sich Telefonaten doch gewisse Vorteile abgewinnen. Diese liegen für rund 40 Prozent der Generation X, Millennials und Generation Z in der Zeitersparnis, was nur 28 Prozent der Babyboomer ebenso sehen. Die ältere Generation misst dagegen den inhaltlichen Vorzügen von Telefonaten höhere Bedeutung zu: 67 Prozent der Babyboomer finden, dass sich manche Themen besser mündlich klären lassen und 73 Prozent empfinden Telefongespräche als persönlicher. Die persönliche Komponente entscheidet letztlich auch, in welchem Fall sprichwörtlich zum Hörer gegriffen oder doch lieber getippt wird. Wenn es wichtige oder vertrauliche Themen zu besprechen gibt, fällt bei acht von zehn Österreichern die Wahl auf ein Telefonat. Je niedriger die Relevanz und Dringlichkeit, umso mehr geht der Trend Richtung Text- und Sprachnachrichten. So rufen nur noch etwa zwei von zehn Befragten an, um Treffen zu vereinbaren oder Unternehmungen zu planen.

Ein Bild auf 5min.at zeigt eine Frau am Smartphone.
©Pexels / George Dolgikh
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Das Aussterben der Mobilbox

Da insbesondere die älteren Generationen Persönliches und Wichtiges lieber in Telefonaten besprechen, scheint ihnen auch weniger an der Archivierung ihrer Textnachrichten zu liegen. Die Ü60-Jährigen löschen im Schnitt rund die Hälfte ihrer Chatverläufe – und damit mehr als doppelt so viele wie die Angehörigen der Generation Z (20 Prozent). Auf ein mögliches Aussterben der Mobilbox deuten auch die persönlichen Nutzungszahlen hin: Während unter Babyboomern und Generation X noch etwa jeder Fünfte über eine Mobilbox mit persönlicher Anrede verfügt, ist dies bei nur etwa jedem zehnten Jüngeren der Fall. Über alle Altersgruppen hinweg hat bereits mehr als ein Drittel (35 Prozent) gar keine Mobilbox mehr.

Absolutes No-Go: Lautsprecherfunktion in der Öffentlichkeit

Ähnlich uneinig wie bei der Nutzung ist man sich hierzulande auch bei den Do’s und Dont’s in Zusammenhang mit Anrufen. Für die Generation X und die Babyboomer gibt es beim Telefonieren in der Öffentlichkeit einige klare Tabus. Beinahe 90 Prozent sind der Ansicht, dass die Lautsprecherfunktion hier ein absolutes No-Go darstellt und mehr als die Hälfte dieser Altersgruppe finden es generell unhöflich in der Öffentlichkeit zu telefonieren. Was eingehende Anrufe anbelangt, sind jeweils rund zwei Fünftel der Generation Z (41 Prozent) und der Millennials (37 Prozent) der Meinung, diese müssten nicht zwingend angenommen, sondern dürften ruhig auch mit einer Textnachricht beantwortet werden. Das kommt bei den Älteren nicht ganz so gut an (29 Prozent).

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