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/ ©Montage: KPÖ/5min.at

Obdachloser angezündet: Kahr reagiert auf „unmenschliche und grausame Tat“

In der Nacht auf den heutigen Samstag, den 23. März 2024 kam es zu einem schrecklichen Ereignis im Grazer Bezirk Lend. Ein unbekannter zündete einen Obdachlosen an. Auf den Vorfall folgt eine Welle der Bestürzung.

von Elisa Auer
2 Minuten Lesezeit(415 Wörter)

In der Nacht von Freitag auf Samstag hat ein unbekannter Täter einen obdachlosen Mann, der am Grazer Lendplatz übernachtet hat, mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet und in Brand gesetzt. Das 52-Jährige Opfer wurde mit schwersten Brandverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Mann schwebt in Lebensgefahr – wir berichteten.

„Es gibt keine Worte“

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr äußert sich entsetzt zu dem Vorfall: „Es gibt keine Worte, die man zu einer so unmenschlichen und grausamen Tat finden kann. Dieser Anschlag zeigt, wie verwundbar Menschen sind, die kein Dach über dem Kopf haben und im Freien übernachten. Ich hoffe, dass das Opfer wieder gesund wird und die Tat aufgeklärt werden kann“. Auch Amrita Böker, Koodrinatorin der VinziWerke reagiert auf die schreckliche Tat: „Obdachlosigkeit gehört zu den sichtbarsten Formen der Armut. Im Freien sind betroffene Personen schutzlos dem Wetter und auch Gefahren ausgesetzt. Wieso Menschen die Nacht im Freien verbringen, statt das breite Angebot der Wohnungslosenhilfe zu nutzen, kann viele unterschiedliche Gründe haben. Fakt ist, dass es vor allem für diesen Menschen sichergestellt sein muss, sich sicher und in bestmöglicher körperlicher Unversehrtheit in der Öffentlichkeit zu bewegen. Dass eine Person, die in großer Armut lebt, auch noch Opfer einer derart brutalen Gewalttat wird, erfüllt mich mit Schock, Trauer und Wut. Diese grausame Tat ist aufs Schärfste zu verurteilen!“

Eindringlicher Appell

In Graz gibt es ein engmaschiges Netz zur Unterstützung von Obdachlosen. Die VinziWerke, die Caritas und die Stadt Graz bieten eine ausreichende Zahl von Notschlafstellen an, damit niemand gezwungen ist, die Nacht im Freien zu verbringen. Seit Kurzem gibt es auch direkt beim Sozialamt eine Anlaufstelle für Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Da der Täter noch nicht gefasst werden konnte, ersucht Bürgermeisterin Elke Kahr die städtischen mobilen Streetworker, alle Menschen, die sich dazu entschieden haben, keine Notschlafstelle in Anspruch zu nehmen, derzeit nicht im Freien zu übernachten. Es sind noch in allen Einrichtungen genügend Betten frei, vor allem im VinziNest und im VinziSchutz in der Maria-Stromberger-Gasse.

Opfer wurde am Vorabend noch besucht und versorgt

Der Obdachlose wurde in letzter Zeit regelmäßig über das Caritas Kältetelefon betreut und versorgt. Eine Unterbringung in einer Notschlafstelle wurde laut Caritas angeboten, jedoch vom Betroffenen nicht in Anspruch genommen. Gegen 22 Uhr am Vorabend der Tat wurde der Mann nach einem Anruf beim Caritas-Kältetelefon ebenfalls besucht und versorgt.

Kälte-Telefon

Wenn Sie im Freien auf Menschen stoßen, um die Sie sich Sorgen machen, oder um Ihre eigene Sicherheit besorgt sind, erhalten Sie unter der Kältetelefon-Nummer der Caritas Steiermark: 0676 88015 8111 (18-24 Uhr) Hilfe

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 23.03.2024 um 11:47 Uhr aktualisiert

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