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/ ©Infineon Technologies Austria/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Das Bild auf 5min.at zeigt den Vorstand Infineon Technologies Austria AG im Rahmen des Jahrespressegespräches in Wien.
v.l.n.r: Thomas Reisinger, Vorstand für Operations Infineon Technologies Austria AG, Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG, Jörg Eisenschmied, Finanzvorstand Infineon Technologies Austria AG.

Plus 7 Prozent: Infineon erwirtschafte 5,6 Milliarden Euro Umsatz

Die Infineon Technologies Austria-Gruppe erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäfts­jahr 2023 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro. Der Vorjahreswert konnte somit um sieben Prozent übertroffen werden.

von Anja Mandler
4 Minuten Lesezeit(766 Wörter)

Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 835 Millionen Euro, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um rund 172 Millionen Euro oder 26 Prozent. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG dazu: „Wir freuen uns über ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr, trotz einer deutlich schwierigeren wirtschaftlichen und geopolitischen Situation. Eines hat sich gezeigt: Intelligente und nachhaltige Technologien sind für die grüne und digitale Transformation essenzielle Bausteine. Mit den bei Infineon in Österreich entwickelten und gefertigten ‚Energiesparchips‘ tragen wir zum Erreichen der Klimaziele bei. Gerade die Leistungselektronik ist ein wichtiger Hebel für das Gelingen des Green Deals, der gleichzeitig so ausgerichtet sein muss, dass er die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen stärkt.“

Investitionen gehen vorwiegend in Dekarbonisierung und Digitalisierung

Im Geschäftsjahr 2023 wurden die Investitionen um zehn Prozent erhöht und betrugen 628 Millionen Euro (Vorjahr: 569 Millionen Euro). Der Großteil floss in Entwicklung und Produktion von Technologien, die Anwendungen immer energieeffizienter und damit umweltfreundlicher machen. Investiert wurde einerseits in Sach­anlagen für die Produktion von 300-Millimeter-Leistungs­halb­leitern auf Basis von Silizium sowie in Produktionskapazitäten für die neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN).

Forschung und Produktion gehen Hand in Hand

Als globales Kompetenzzentrum für neue Halbleitermaterialien, sogenannte Verbundmaterialien, fokussiert Infineon Österreich auf die Entwicklung sowie Fertigung von Chips auf Basis von SiC und GaN. Sie sind wegweisende Materialien für noch effizientere Leistungshalbleiter der Zukunft. Mit Investitionen von rund 250 Millionen Euro, knapp 40 Prozent der Gesamtinvestitionen, in neue Produktionskapazitäten für die Volumenfertigung sowie Technologie­entwicklung wird die Marktrelevanz in diesem Bereich unterstrichen.

Ausbau für neue Halbleitermaterialien am Standort Villach

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein neues Fertigungsgebäude mit rund 6.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche für zusätzliche Produktion und Entwicklung von SiC- und GaN-Produkten in Betrieb genommen. Dieses ergänzt bereits bestehende Fertigungsflächen für Produkte auf Basis dieser neuen Halbleitermaterialien. Besonders hervorzuheben ist in diesem neuen Gebäude, neben der Volumen­fertigung, die einzigartige Umsetzung eines Entwicklungsbereiches direkt im Fertigungsumfeld: Auf rund 1.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche befindet sich nun ein Kompetenzzentrum, das sich auf einen zentralen Produktionsschritt in der Fertigung von SiC- und GaN-Chips fokussiert, die sogenannte Epitaxie. Hier wird nun an Anlagen-Evaluierungen und dem Transfer auf größtmögliche Scheiben­durchmesser geforscht. Durch diese enge Verzahnung von Forschung und Produktion beschleunigt Infineon Innovationen in diesem Bereich, testet neue Anlagenkonzepte frühzeitig und kann so noch effektiver an neuen Lösungen für morgen arbeiten. Die Halbleitermaterialien SiC und GaN finden sich verstärkt in energieeffizienten Anwendungen wie Solar­anlagen, in Elektroautos, Ladestationen, Rechenzentren oder Energiespeichersystemen. Sie schalten Strom noch effizienter und ermöglichen noch kleinere Bauformen.

9,2 Milliarden Chips produziert

Insgesamt wurden in Villach im Geschäftsjahr 2023 9,2 Milliarden Chips produziert. Mit dieser Jahresproduktion aus Villach werden in den Anwendungen über die Nutzungsdauer hinweg rund zehn Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht knapp der Hälfte der PKW Emissionen in Österreich oder rund 13 Prozent der CO2 Emissionen Österreichs 2022. Die neue, vollautomatisierte Chipfabrik für die Fertigung auf 300-Millimeter-Dünn­wafern in Villach wird seit Produktionsstart im August 2021 sukzessive hoch­gefahren. Der Vollausbau ist 2025 geplant.

Einkaufsvolumen weiter ausgebaut

Das Einkaufsvolumen von Infineon Austria betrug im vergangenen Geschäftsjahr 1.369 Millionen Euro (Vorjahr: 1.171 Millionen Euro). Davon entfielen auf Einkäufe in Österreich rund 30 Prozent oder 409 Millionen Euro (Vorjahr: 324 Millionen Euro). Der Anteil von Kärntner Geschäftspartnern konnte mit 257 Millionen Euro (Vorjahr: 207 Millionen Euro) erneut gesteigert werden. Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts von 2023 zeigt den Einfluss von Infineon auf die Region. „Infineon Austria hat sich im letzten Geschäftsjahr trotz herausfordernder Rahmenbedingungen sehr erfolgreich entwickelt. Das zeigen alle relevanten Kennzahlen als auch die Wirkung auf die regionale Wert­schöpfung. Ein Arbeitsplatz bei Infineon bringt knapp drei Arbeitsplätze in der Region und generiert 2,24 Milliarden Euro an Wertschöpfung in Österreich. Infineon setzt seit Jahren auf die langfristigen strukturellen Chancen der Dekarbonisierung und Digitalisierung, um profitabel zu wachsen. Diese sind intakt, auch wenn die Marktsituation und das geopolitische Umfeld in den nächsten Monaten schwierig bleiben“, umreißt Oliver Heinrich, Finanzvorstand der Infineon Technologies Austria AG bis 31. Oktober 2023, das Geschäftsjahr und verabschiedet sich gleichzeitig. „Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben im Konzern und wünsche meinem Nachfolger viel Erfolg in seiner neuen Aufgabe!“ Jörg Eisenschmied hat mit 1. November 2023 die Funktion von Oliver Heinrich übernommen und ist neuer Finanzvorstand von Infineon Austria. Der gebürtige Steirer blickt auf eine langjährige Karriere bei Infineon zurück und wird künftig die Agenden rund um die Themen Finanzen, Einkauf, IT und Nachhaltigkeit verantworten.

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